Donnerstag, 19. Juli 2007

Was du heute kannst besorgen...

Viele Menschen kennen es von sich selbst, dass sie unangenehme Tätigkeiten wie Steuererklärung und Referatsvorbereitung, aber auch Weihnachtseinkäufe und lästige Telefonate lieber aufschieben als sofort erledigen. Aufschieben ist so häufig, dass man es als normal ansehen muss. Bei manchen Personen nimmt das Aufschieben jedoch ein Ausmaß an, unter dem die Betroffenen erheblich leiden und das schließlich bedrohliche Folgen hat, z.B. Abbruch einer Ausbildung oder berufliches Scheitern. Ständiges Aufschieben wird von den Betroffenen und der Umgebung oft für persönliche Willensschwäche oder Faulheit gehalten. Damit ist Aufschieben jedoch nicht erklärt und mit solchen Konzepten lässt es sich auch nicht verändern. Vielmehr handelt es sich dabei um ein ernsthaftes Problem der Selbststeuerung, für das es aber auch professionelle Hilfe gibt.
Prokrastination ist die wissenschaftliche Bezeichnung für Aufschiebeverhalten. Prokrastination ist ein zentrales Symptom von Arbeitsstörungen und kann sowohl private Alltags-Aktivitäten als auch schulische, akademische und berufliche Tätigkeiten betreffen. Unter Studierenden ist das Aufschieben weit verbreitet; rund 20 % dieser Gruppe leiden einer Studie zufolge (Ferrari, 2005) unter ihrem Aufschieben. Obwohl die Folgen der Prokrastination ähnlich sind, kommen verschiedene Ursachen dafür in Frage: Defizite im Zeitmanagement oder in der Konzentrationsfähigkeit, Abneigung gegen die Aufgabe, hoher Perfektionismus, Angst vor Versagen, falsche Annahmen über die Aufgabe oder die eigene Anstrengungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit.
Prokrastination kann als Teil einer diagnostizierbaren psychischen Störung, wie einer Depression, einer Angststörung oder der Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) auftreten. In solchen Fällen ist die Behandlung der primären psychischen Störung die Voraussetzung für eine Behebung der Arbeitsstörung. Chronisches Aufschieben beeinträchtigt das psychische Wohlbefinden und kann dadurch selbst zur Ursache für psychische Beeinträchtigungen von Krankheitswert werden

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