Freitag, 20. Juli 2007

Virchow's Drüse

Eine 56-jährige Frau stellte sich mit einer Gelbsucht und einer schmerzlosen Schwellung im Bereich des linken Schlüsselbeins in der Sprechstunde vor. Diese Schwellung war in den letzten acht Wochen zunehmend größer geworden. Die körperliche Untersuchung stellte einen harten Lymphknoten der Größe 6x6 cm in der linken Fossa supraclavicularis (=oberhalb des Schlüsselbeins; siehe Abb. A) und eine Vergrößerung der Leber fest. Eine Röntgenaufnahme der Lunge zeigte mehrere rundförmige Verschattungen (Abb B, Pfeile). Die Computertomografie des Bauchraumes zeigte zahlreiche Herde in der Leber (Abb C, Pfeile). Eine Endoskopie des oberen Verdauungstraktes stellte eine pilzförmige Tumormasse um die Papilla Vateri (=Einmündung des Gallen- und Bauchspeicheldrüsenganges in den Zwölffingerdarm) fest. In den Biopsien von diesem Tumor und dem Lymphknoten wurde die Diagnose eines periampullären Adenokarzinoms (=Krebs) mit Metastasen gestellt.
Die Patientin erhielt eine Chemotherapie.
Schon Virchow hat diese Beobachtung gemacht, dass vom Bauchraum Tumore über den Ductus thoracicus (=Lymph-Gang) in die linken supraklavikulären Lymphknoten metastasieren können. Loh and Yushak NEnglJMed 357 (3): 282, Figure 1, July 19, 2007

Keine Kommentare: