Dienstag, 17. April 2007

Der Basedow - ein Fall für den Schilddrüsenspezialisten

Der Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung - körpereigene Zellen unseres Immunsystems bilden Antikörper, die gegen den TSH-Rezeptor auf den Schilddrüsenzellen gerichtet sind. Dadurch kommt es zu einer ständigen Stimulation mit nachfolgender Vergrößerung und Überfunktion der Schilddrüse (Struma, Hyperthyreose).
Der Morbus Basedow manifestiert sich jedoch nicht nur an der Schilddrüse, sondern in 25-50% der Fälle auch an den Augen - Lichtempfindlichkeit, Bindehautentzündung, eingeschränkte Sehfähigkeit, Hervortreten der Augen, die Lider können nicht mehr so gut geschlossen werden sind die Folge.
Interessanterweise ist Rauchen der wichtigste Risikofaktor für die Erkrankung der Augen (Ophthalmopathie) beim Morbus Basedow.
In der Regel läßt sich der Morbus Basedow gut diagnostizieren - meistens liegen typische Augensymptome und Schilddrüsen-Antikörper vor.
Die Therapie ist zunächst konservativ - es werden für ein Jahr Medikamente gegeben, die die
Überfunktion behandeln (thyreostatische Therapie). Damit gelingt es, in bis zu 40 Prozent der Erkrankungen eine Heilung zu erreichen.
Besteht nach einem Auslaßversuch die Überfunktion (Hyperthyreose) weiter, kommt die Operation in Betracht. Wir entfernen dabei die Schilddrüse komplett oder es wird nur ein sehr geringer Rest belassen.
Die Radiojodtherapie wird bei eher kleinen Strumen zum Einsatz kommen, zu beachten ist darüberhinaus,daß sich unter dieser Therapie die Augensymptomatik verschlechtern kann.
In jedem Fall sollte die Behandlung des Morbus Basedow in der Hand eines Schilddrüsen-Spezialisten liegen, da die thyreostatische Therapie engmaschig überwacht werden muß.

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