Im erst kürzlich renovierten Pariser Grand Palais ist die Ausstellung „Sternenfall“ von Anselm Kiefer zu bewundern. Hier arrangiert der deutsche Künstler mehr als 80 monumentale Werke, die er fast alle eigens für die Schau geschaffen hat. In seinem Katalogbeitrag sprach der 1945 in Donaueschingen geborene und seit 1993 im südfranzösischen Barjac lebende Kiefer über sein Ausstellungskonzept: „Das Grand Palais, diese Kathedrale aus Licht, wird das Echo sein auf die Höhle, das Bergwerk, das ich mir in Barjac, wo meine Arbeiten entstehen, gegründet, gebaut habe.“ Er betrachte die riesige Glaskuppel des Grand Palais als das „Firmament“, das Himmelszelt für seine Ausstellung.Der für diese Ausstellung neu geschaffene Werkzyklus beschwört die mächtigen Kräfte der Schöpfung und kämpft mit lyrischem Engagement gegen das Vergessen an. Dazu hat Kiefer Ruinen und begehbare Türme aus Ziegelstein und Wellblech geschaffen, in denen seine archaischen, bedeutungsträchtigen Material- und Ölbilder hängen. In ihnen bezieht er sich bewusst auf den Bruch in der Geschichte nach Auschwitz und würdigt in seinem Werk den berühmten deutschsprachigen Dichter jüdischer Herkunft Paul Celan (1932-1973) sowie die Dichterin der Leidenschaft und der Weiblichkeit Ingeborg Bachmann (1926-1973).
Mittwoch, 20. Juni 2007
Sternenfall und Firmament
Im erst kürzlich renovierten Pariser Grand Palais ist die Ausstellung „Sternenfall“ von Anselm Kiefer zu bewundern. Hier arrangiert der deutsche Künstler mehr als 80 monumentale Werke, die er fast alle eigens für die Schau geschaffen hat. In seinem Katalogbeitrag sprach der 1945 in Donaueschingen geborene und seit 1993 im südfranzösischen Barjac lebende Kiefer über sein Ausstellungskonzept: „Das Grand Palais, diese Kathedrale aus Licht, wird das Echo sein auf die Höhle, das Bergwerk, das ich mir in Barjac, wo meine Arbeiten entstehen, gegründet, gebaut habe.“ Er betrachte die riesige Glaskuppel des Grand Palais als das „Firmament“, das Himmelszelt für seine Ausstellung.Der für diese Ausstellung neu geschaffene Werkzyklus beschwört die mächtigen Kräfte der Schöpfung und kämpft mit lyrischem Engagement gegen das Vergessen an. Dazu hat Kiefer Ruinen und begehbare Türme aus Ziegelstein und Wellblech geschaffen, in denen seine archaischen, bedeutungsträchtigen Material- und Ölbilder hängen. In ihnen bezieht er sich bewusst auf den Bruch in der Geschichte nach Auschwitz und würdigt in seinem Werk den berühmten deutschsprachigen Dichter jüdischer Herkunft Paul Celan (1932-1973) sowie die Dichterin der Leidenschaft und der Weiblichkeit Ingeborg Bachmann (1926-1973).
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