Eine 72jährige Patientin stellte sich vor, weil sie in letzter Zeit nicht mehr so gut Luft bekäme. Vor 30 Jahren war ihr ein relativ rasch größer werdender Knoten am Hals aufgefallen, das hätte sie aber nicht weiter gestört; viele Leute in ihrer Umgebung hätten ähnliche Probleme.
Bei der klinischen Untersuchung war die Struma permagna (=Riesenschilddrüse) ohne Schmerzen auszulösen abtastbar, eine Blaufärbung der Unterlippe viel auf. Die Schilddrüsenwerte lagen alle im Normbereich. Eine Computertomografie zeigte eine sehr große, knotig umgebaute Schilddrüse, die bereits Gefäße (=Adern) verdrängte (durch Pfeilspitzen markiert).
Die chirurgische Therapie (komplette Entfernung der Schilddrüse=Thyreoidektomie) ging reibungslos über die Bühne.
Wer glaubt, dass solche Riesenschilddrüsen nur in Bayern vorkommen, täuscht sich. Während meiner Zeit in Dortmund im Knappschaftskrankenhaus habe ich zahlreiche solcher Befunde operiert.
Cuevas-Ramos and Pérez-Enríquez NEnglJMed 356 (26): e27, 2007
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen