Donnerstag, 17. Mai 2007

Welche Rolle spielt die Bestimmung von Thyreoglobulin in der Nachsorge von Patienten mit Schilddrüsenkrebs?

Serum-Thyreoglobulin ist ein wichtiger Laborwert, um Schilddrüsenkrebs zu entdecken, besonders nach kompletter Entfernung der Schilddrüse und Radiojodtherapie. Nach Absetzen der Schilddrüsenhormontabletten (TSH wird dadurch stimuliert) ist die Bestimmung von Thyreoglobulin besonders aussagekräftig, denn unter einer TSH-Suppressionstherapie (=Schilddrüsenhormontabletten "unterdrücken" das zentrale Steuerhormon TSH) ist es möglich, daß bei kleinen Tumoren Thyreoglobulin nicht erhöht ist.

Umgekehrt kann es sogar unter TSH-Stimulationsbedingungen (entweder durch Absetzen der Schilddrüsenhormontabletten oder durch die Gabe von pharmazeutisch hergestelltem TSH (=rekombinantes TSH) vorkommen, daß Thyreoglobulin normal ist, weil Antikörper gegen Thyreoglobulin vorliegen (kommt in ca 25% der Patienten mit Schilddrüsenkrebs vor; die Antikörper erniedrigen fälschlicherweise Thyreoglobulin), oder weil die vorhandenen Tumorzellen Thyreoglobulin nicht produzieren können (eher selten).

Serum-Thyreoglobulin sollte alle 6-12 Monate bei Patienten in der Nachsorge eines Schilddrüsenkrebses gemessen werden. Gleichzeitig sollten die Thyreoglobulin-Antikörper mit erfaßt werden.

Thyreoglobulin-Werte (stimuliert, nicht-stimuliert) größer als 2 ng/mL, die mit der Zeit ansteigen, sind als Zeichen zu interpretieren, daß die Erkrankung wieder aufgetreten ist (=Rezidiv).

Mangement guidelines for patients with thyroid nodules and differentiated thyroid cancer
The American Thyroid Association Guidelines Taskforce
Thyroid Vol 16, 2006: 1-33

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