Donnerstag, 24. Mai 2007

Schilddrüsenkrebs - wenn der Knochen durch Metastasen befallen ist

Bei der Entscheidung, welche Therapie gewählt wird, wenn der Schilddrüsenkrebs Knochenmetastasen gesetzt hat, sind folgende Befunde abzuwägen:
  • Gibt es ein Risiko, daß die Metastase zu einem Knochenbruch führen kann (=pathologische Fraktur)?
  • Risiko von Nervenschäden durch Wirbelkörperbefall?
  • Schmerzen?
  • Radiojodspeicherung vorhanden?
  • Wird eventuell das Rückenmark durch radiojodspeichernde Metastasen geschädigt?

Als Empfehlung gilt, daß die komplette chirurgische Entfernung von isolierten symptomatischen (=Beschwerden verursachende) Metastasen mit einem Überlebensvorteil des Patienten einhergeht.

Das gleiche gilt für die Radiojodtherapie von jodspeichernden Metastasen.

Wenn Knochenmetastasen in Regionen entstehen, wo eine akute Schwellung schwere Schmerzen, Knochenbrüche oder Nervenausfälle verursachen kann, dann sollte eine externe Bestrahlung mit der gleichzeitigen Gabe von Cortison stark in Betracht gezogen werden.

Für schmerzhafte Knochenmetastasen, die nicht chirurgisch entfernt werden können, stehen mehrere Verfahren, entweder einzeln oder in Kombination, zur Verfügung:

  • Radiojodtherapie
  • Externe Strahlentherapie
  • Radiofrequenz-Ablation (=-Zerstörung)
  • periodische Pamidronat- oder Zoledronat-Infusionen, dabei muß eine mögliche Knochen-Nekrose (-Absterben) beachtet werden
  • Radiomedikamente wie Strontioum-89, die bevorzugt sich im Knochen einlagern.

Mangement guidelines for patients with thyroid nodules and differentiated thyroid cancer. The American Thyroid Association Guidelines Taskforce. Thyroid Vol 16, 2006:1-33

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