Freitag, 11. Juli 2008

Afghanische Kinder im BVB Fieber

Prof. Dr. Dr. Ernst Hanisch ist Menschenfreund und BVB-Mitglied durch und durch. ...

... Der frühere Chefarzt der Allgemeinen Chirurgischen Klinik Dortmund verbindet diese Eigenschaften, indem er ein Waisenhaus in Afghanistan unterstützt und dessen Kinder auf den Borussia-Trip bringt. Schwarz-gelbe Trikots gehören in Kabul inzwischen zur Grundausstattung. "Durch meine berufliche Tätigkeit in Dortmund bin ich BVB-Mitglied geworden und stolzer Besitzer zweier Dauerkarten für die Südtribüne", sagt der Chirurg. Als Mitglied des Vereins für Afghanistan-Förderung engagiert er sich seit über drei Jahren für dieses Land. Hanisch hat unter anderem eine Patenschaft für das Waisenhaus Chairchana in Kabul initiiert. Mindestens einmal im Jahr besucht er das Waisenhaus, in dem 600 Jungen leben. "Zum Teil sind es Kriegswaisen. Häufig sind es auch Kinder, deren Eltern arm sind und sich ihr Kind nicht mehr leisten können", berichtet er. Wenn Hanisch nach Kabul reist, hat er nicht nur medizinisches Gerät im Gepäck, sondern immer auch eine Überraschung für die fußballverrückten sechs bis 18 Jahre alten Kinder und Jugendlichen. "Der BVB unterstützt die Patenschaft mit Ausrüstungsgegenständen. Die Trikots sind sehr beliebt", berichtet er. Selbst der Trainer der sechs Fußballmannschaften des Waisenhauses trägt einen BVB-Trainingsanzug.
Größter Wunsch:
Besuch eines Spielers
Hanisch, der mit einer monatlichen Spende dafür sorgt, dass die Kinder auch vernünftige Fußballschuhe haben, hat noch einiges vor. Nachdem Fußballstar Birgit Prinz die jungen Afghanen besucht hat, würde er nun gerne einen BVB-Kicker willkommen heißen. "Jeder hat Angst vor dem Sicherheitsrisiko. Dabei muss man sich nur an bestimmte Regeln halten und die Empfehlungen der Menschen vor Ort befolgen", sagt er. Natürlich befinde sich Kabul in einem katastrophalen Zustand. Es gebe keine Kanalisation, der Straßenzustand sei schlecht, aber ansonsten habe man als Besucher kein Problem.
Ernst Hanisch selbst hat es inzwischen ins Rhein-Main-Gebiet verschlagen. Doch die Distanz hat seine Liebe zu Borussia nicht erschüttert. "Ich bin noch regelmäßig im Stadion", sagt er.

Silke Hoock, Westfälische Rundschau, 24.6. 2008

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