Wie war das in den sechziger Jahren? In der Dorfschule, in die ich ging, war das ein normaler Vorgang - die ersten vier Klassen waren in einem Raum untergebracht - hier führte Frau Go. das Zepter - und die nächsten vier Klassen wurden wiederum in einem Zimmer unterrichtet - von Herrn Gr.
Die Lehrerin hatte einen kurzen dicken Stock. Sie packte einen am Handgelenk, die Handfläche nach oben und haute dann mit dem Stock mehrfach zu... der Lehrer hatte einen langen, dünnen Stock - auf seinen Spruch "gib Pfötchen" mußte man die Hand nach vorne halten und er schlug zu.
Auf einem Schulausflug zum Feuerstein hatten wir uns von der Hauptgruppe entfernt und gingen eine Abkürzung - zur Strafe wurden wir alle von Lehrer Gr. über die Absperrung zu einem Feld gelegt und mit einem Stock unser Hosenboden bearbeitet - mit einem Stock, den Lehrer Gr. sich zu diesem Zweck von einem Haselnußstrauch gerade abgeschnitten hatte - einer von uns wälzte sich vor Schmerzen auf dem Boden - wir Anderen bissen die Zähne zusammen...
Zu einer gewissen Zeit war es üblich in unserer Gegend, dass die umliegenden Gemeinden sich mit gegenseitigen Wallfahrten besuchten. Wir Buben hatten unsere Plätze immer nahe am Altar und schwätzten natürlich. Der geistliche Rat F. hielt die Messe. Am Ende, als wir alle zum Ausgang drängten, packte er mich am Kragen und watschte mich vor versammelter Kirche so ab, dass ich von einer Seite zur anderen flog...
Ich glaube, dass Prügeln damals gängige Praxis war...später, auf der Realschule erlebte ich dann "nur" noch Kopfnüsse, auf dem Gymnasium war diese körperliche Gewalt gegen Schüler kein Thema mehr.
Die Szenen vom Prügeln kann ich noch heute aus dem Gedächtnis abrufen...
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