Gestern war der von der Weltgesundheitsbehörde (WHO) ins Leben gerufene Selbsttötungs-Präventions-Tag...
Weltweit sterben jährlich mehr als eine Million Menschen durch Selbsttötung. Allein in Deutschland beläuft sich die Suizidrate (Stand 2004) auf über 10.000 Suizide pro Jahr. Das sind mehr Todesfälle als durch Verkehrsunfälle, illegale Drogen, AIDS und Gewaltverbrechen zusammen. In den meisten Fällen könnte die Selbsttötung jedoch verhindert werden, denn 90 Prozent aller Fälle stehen in direktem Zusammenhang mit einer Depression. Im Zuge der Sensibilisierung und Aufklärung veranstaltet das "Deutsche Bündnis gegen Depression" http://www.buendnis-depression.de in Zusammenarbeit mit der World Health Organisation (WHO) http://www.who.int am 10. September den "World Suicide Prevention Day". "Die Suizidrate in Deutschland ist in den vergangen Jahren konstant geblieben", so Anke Schlee von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU München http://psywifo.klinikum.uni-muenchen.de im Gespräch mit pressetext. "2004 belief sich die Zahl der Selbsttötungen auf knapp über 10.000. Die Jahre zuvor waren es konstant über 11.000", so Schlee. Die meisten Suizidopfer leiden an einer Depression, die behandelt werden könnte. Durch die Depression wird die Wahrnehmung getrübt, der Mensch sieht keine Zukunft mehr und ist einfach nur verzweifelt. Dies impliziert meist auch die mangelnde Zuversicht, sich professionelle Hilfe und Betreuung zu holen und endet oftmals mit Selbsttötung. Die genauen Ursachen für eine Depression sind unterschiedlich. "Meist handelt es sich aber um eine Kombination aus genetischer Veranlagung, psychosozialen Faktoren und neurobiologischen Stoffen, wobei die Krankheit nicht immer ausbrechen muss. Ein Beispiel: Nicht jeder Mensch reagiert auf einen Todesfall in der Familie mit einer Depression", so Schlee. Das "Deutsche Bündnis gegen Depression" wurde 1999 als ein Forschungsprojekt im Zuge des "Kompetenznetz Depression" http://www.kompetenznetz-depression.de (eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung) in Nürnberg ins Leben gerufen. Das anfängliche Pilotprojekt erzielte große Erfolge und wurde schließlich ausgebaut. "Mittlerweile haben sich 35 Regionen angeschlossen, die sehr heterogen sind. Das heißt, hinter jeder Organisation stehen verschiedene Gruppen und Personen und es werden unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. In Berlin beispielsweise wird hauptsächlich auf Integration gesetzt, Nürnberg betreibt mehr Aufklärung", so Schlee im Gespräch mit pressetext. Eine Maßnahme ist der "World Suicide Prevention Day" am 10. September. An diesem Tag starten einzelne regionale Bündnisse verschiedene Aktionen: Den Fußboden des Hamburger Hauptbahnhof wird ein Plakat zum Thema zieren und in Berlin werden 10.000 Teelichter an Verstorbene erinnern. Die Aufklärungsarbeit vom "Deutschen Bündnis gegen Depression" beschränkt sich jedoch nicht nur auf einen einzelnen Tag im Jahr. 2001 wurde ein Vier-Ebenen-Programm ins Leben gerufen, dass auf die Information und Aufklärung verschiedener Betroffener abzielt. Wie Schlee angab, wird in diesem Programm versucht, die Menschen auf verschiedenen Ebenen - Ärzte, Betroffene, Multiplikatoren und die Öffentlichkeit - zu erreichen und für jede Ebene spezielle Angebote, wie Weiterbildungsprogramme, Hotlines und Ähnliches anzubieten.
Quelle: pressetext.deutschland
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