Samstag, 10. Mai 2008

Nominierungen für den achten Grimme Online Award

Bewegte Bilder, bewegte Nutzer: Trends im Netz 2008

Nominierungen für den achten Grimme Online Award stehen fest –Nutzerbeteiligung und Online-Videos dominieren

Insgesamt 17 Websites, darunter die Mediathek des ZDF und die Zeitgeschichtsrubrik „einestages“ auf Spiegel Online, sind für die Endrunde des Grimme Online Award nominiert worden. Dies gab das Adolf-Grimme-Institut am 8. Mai in Düsseldorf bekannt. Dieses Ergebnis zeige, so der Direktor des Instituts, Uwe Kammann, dass trotzder deutlich gestiegenen Zahl der Vorschläge der Auswahl-Anteil qualitativ hochwertiger, innovativer und damit auch potenziell preiswürdigerWebsites und Web-Specials nicht gewachsen sei. In diesem Jahr hattenNutzer und Website-Betreiber insgesamt rund 1900 Angebote vorgeschlagen. Das ist gut ein Drittel mehr als im vergangenen Jahr.Die Nominierungskommission hebt in ihrer zusammenfassenden Bewertungsbilanz hervor, dass vor allem auf zwei Gebieten – bei der Nutzerbeteiligung und bei Online-Videos – „besonders spannende Entwicklungen“zu beobachten seien. Auch Interaktion und offener Erfahrungsaustausch seien für viele der nominierten Websites prägend. Dabei zeigten die Angebote „einestages“ und „zeitzeugengeschichte.de“, dass sowohl große Online-Medien als auch kleinere Anbieter hochwertige Formen interaktiver Wissenssammlungen produzieren können. Diese Websites machten deutlich, „wie sehr sich das Internet auch als Medium der Erinnerung eignet, zum Festhalten von Biografien, zum Sammeln von Dokumenten der kleinen und großen Geschichte und zum Austausch darüber“.Auch bei anderen nominierten Websites bleibe „der Nutzer nicht bloß Publikum“: Von Feuilleton-Debatten über Literatur im elektronischenSalon (F.A.Z Reading Room) über eine Plattform für selbstgedrehte und europaweit vernetzte Videos von Jugendlichen (Roots&Routes TV) bishin zu Schulklassen, die ihren Heimatort im Netz vorstellten (Kinder-Reiseführer), sei die Beteiligung der Netznutzer gefragt. „Sicherlich führenBeteiligung oder Eigenständigkeit der Online-Nutzer nicht automatischzu einer Qualitätssteigerung", so der für den Grimme Online Awardverantwortliche Projektleiter Friedrich Hagedorn, „doch muss man erkennen,dass das Web das erste Massenmedium ist, welches inzwischen maßgeblich durch die von seinen Rezipienten erbrachten Beiträgege prägt wird."
Die rasante Entwicklung im Bereich Online-Video mit einer neuenQualität von Bewegtbildern stellt nach Auffassung der Nominierungskommission die kürzlich noch neue Form der Weblogs derzeit in den Schatten. Sowohl innerhalb als auch außerhalb der professionellen Medien werde viel Kreativität auf neue Bewegtbild-Formate verwendet.Dass Blogs im kontinuierlichen Beobachten weiterhin eine ihrer Stärken hätten, zeigten zwei Angebote, die sich mit Politik in Zeiten der Informationsgesellschaft(netzpolitik.org) und dem Umgang mit Neonazis(Störungsmelder) beschäftigen.

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