Sonntag, 23. November 2008

Opa ad portas...oder die Geschichte vom ehrbaren Kaufmann

...Vor fünf Jahren hatte das Programm der CDU nicht die Partei selbst, sondern eine Handvoll Smarties von McKinsey konfiguriert - die damals auch die Regierungspolitik Gerhard Schröders, etwa in Sachen Hartz, gestalteten.
Also, Pars pro Toto, jene Leute, deren jugendliches Fußvolk zunächst in privaten, dann öffentlichen Institutionen die Kulturrevolution exekutierte, durch deren Trümmerfeld wir heute taumeln.
Jetzt entdeckt die Union den "ehrbaren Kaufmann" wieder; und sie schreibt ihm einen Katalog von Eigenschaften zu, mit denen schon Opa und Oma rumgenervt haben: Vernunft. Ehrlichkeit. Gemeinsinn. Verantwortung. Und, Schreck lass nach: Anstand. Keine Rede mehr von Flexibilität, Plexibilität und Sexibilität.
Der Katalog stammt übrigens von Opa Erhard, Ludwig, der in den sechziger Jahren mit seiner Idee einer solidarisch formierten Gesellschaft genauso weggelacht wurde wie vier Jahrzehnte später der als "Arbeiterführer" verspottete Blüm...

Volker Zastrow
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 23. November 2008, Nr 47 Seite 14

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