Als Spielernatur ist Jürgen Klopp eigentlich nicht bekannt. Borussia Dortmunds Trainer setzt in der Regel auf Kontinuität, er vertraut Bewährtem.
Das gilt für seine taktischen Formationen, das gilt für seine personellen Rotationen. So ist Borussia Dortmund zwei Mal Deutscher Meister geworden, so hat die Mannschaft eine Selbstverständlichkeit in ihrem Spiel entwickelt, die sie zu einem schwer zu besiegenden Team gemacht hat.
Natürlich haben Klopp am Samstag vier Stammspieler gefehlt. Natürlich bringen neue Kräfte auch einen gewissen Anpassungsprozess im Spiel seiner Elf mit sich. Doch Klopp tauschte nicht nur Personal (wozu er gezwungen war), er veränderte auch das System gravierend (was er nicht gemusst hätte). Noch nie zuvor hatte eine BVB-Elf unter seiner Verantwortung eine Dreierkette gespielt. Es war im 141. Revierderby ein gewagtes Experiment.
Vier Positionen für Großkreutz
Dass er nach 30 Minuten Tohuwabohu wieder umstellte, kam eigentlich schon zu spät, weil Klopp trotz der Rückkehr zur Viererkette Spieler auf für sie ungewohnten Positionen spielen ließ und erst nach einer weiteren Korrektur einigermaßen die Sicherheit zurückkehrte. Lukasz Piszczek links? Das passte nicht. Der arme Kevin Großkreutz musste in 90 Minuten gleich vier verschiedene Positionen spielen. Und irrte weitgehend orientierungslos umher.
Klopp verzockte sich böse und ging mit fliegenden Fahnen unter. Für die schwächste Saisonleistung seiner Elf und eine Derbyniederlage, die sich wie ein Giftpfeil ins Herz der schwarzgelben Fans bohrte, trug er am Samstag den Großteil der Verantwortung. Es ehrte ihn, dass er diese anschließend gar nicht erst von sich weisen wollte.
BVB Extra
Ruhr Nachrichten.de
Dirk Krampe
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