ZEIT: Klimawandel, Bevölkerungswachstum, platzraubender Energiepflanzenanbau und wachsende Ansprüche in Asien – diese vier Faktoren provozieren die nächste Ernährungskrise. Und schon jetzt hungern erstmals mehr als eine Milliarde Menschen.
Von Braun: Die wachsende Zahl von Menschen, die zu wenig Brot oder Reis zu essen haben, war die bedenklichste Folge der jüngsten Krise. Aber der Mensch lebt ja nicht von Brot allein. Der stille Hunger zerstört eine ganze Generation. Das ist eine weitere Milliarde.
ZEIT: Sind die Folgen einer relativ kurzen Krise denn nicht rasch kompensierbar?
Von Braun: Eine Nahrungsmittelknappheit von zwei oder drei Monaten wirkt sich bei Kindern ein Leben lang gesundheitlich aus. Unsere Studien haben gezeigt, dass die Arbeitsproduktivität von einst unterernährten Kindern 30 Jahre später halbiert ist. Frühkindliche Ernährung muss viel höhere Priorität bekommen.
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