Nach der Vernichtung der jüdischen Gemeinden in der NS-Zeit haben das Land Hessen und die politischen Gemeinden die Aufgabe übernommen, die jüdischen Friedhöfe zu erhalten und zu pflegen. An vielen Orten bemühen sich seit Jahren auch Vereine, Initiativen und engagierte Einzelpersonen mit Erfolg um die Erhaltung und Erforschung der jüdischen Friedhöfe. Trotz zahlreicher Einzeluntersuchungen fehlt jedoch bisher eine umfassende Dokumentation des erhaltenen Bestandes an jüdischen Grabdenkmälern für ganz Hessen.
In einem langfristig angelegten Projekt hat die Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen seit 1983 eine umfassende Dokumentation von rund 70 jüdischen Friedhöfen mit etwa 17.000 Grabsteinen erarbeitet. Die Finanzierung dieses aufwändigen Projekts lag zunächst bei der Stiftung Volkswagenwerk, später beim Land Hessen, das hierfür Sondermittel bereitstellte. Bei der Dokumentationsarbeit wurden die Grabsteine gereinigt und fotografiert. Die hebräischen und deutschen Inschriften wurden von wissenschaftlichen Mitarbeitern abgeschrieben und übersetzt, die Daten zu einzelnen Verstorbenen mit den erhaltenen Sterberegistern abgeglichen und daraus ergänzt.
Bearbeitet wurden vor allem die großen Sammelfriedhöfe in Alsbach, Michelstadt, Dieburg, Hanau, Gelnhausen, Wiesbaden (Schöne Aussicht), Altengronau, Burghaun, Oberaula, Rotenburg an der Fulda, Kassel-Bettenhausen, Witzenhausen und Korbach. Aber auch mittelgroße und kleinere Friedhöfe wurden erfasst. Unberücksichtigt blieben dagegen die Frankfurter Friedhöfe, die in einem anderen Projekt bearbeitet werden. Zu den Friedhöfen in Alsbach, Hanau und demnächst auch in Dieburg liegen bereits Publikationen in Buchform vor
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