Rotary Task Force Ukrainehilfe: „Wir müssen in der Zeitenwende ankommen“
Rotarische Unterstützung für die Ukraine auf der Tagung in Kassel
Am 2. Februar 2025 traf sich die Task Force Ukrainehilfe in Kassel, um über ihr weiteres Engagement zu beraten. Dabei betonte der Gesamtkoordinator Armin Staigis eindringlich:
„Die Welt hat sich dramatisch verändert. Wir müssen in der Zeitenwende ankommen.“
Diese Aussage richtete sich nicht nur an die Gesellschaft, sondern auch an Rotary selbst.
Experteneinschätzungen zur aktuellen Lage
Auf der zweitägigen Tagung sprachen unter anderem:
- Christian Freuding, Generalmajor und Leiter des Planungs- und Führungsstabs im Bundesverteidigungsministerium
- Andriy Garbuza, Leiter des Sekretariats „Plattform Wiederaufbau Ukraine“ im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Freuding machte deutlich, dass Russland seine Kriegsziele nicht erreicht habe. Allerdings stehe die Ukraine vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Rekrutierung und des Materialnachschubs. Trotz der schwierigen Lage sei es wichtig, auch offensiv vorzugehen:
„Den Krieg nach Russland zu tragen, hat einen großen Wert.“
Garbuza hob hervor, dass die ukrainische Infrastruktur stark beschädigt sei – 50 % der Umspannwerke seien zerstört oder beschädigt. Ohne finanzielle Hilfe der EU wäre die Lage noch dramatischer. Zudem müsse diskutiert werden, wie eingefrorene russische Vermögen für den Wiederaufbau genutzt werden könnten.
Herausforderungen für Rotary: Korruption und Global Grants
Ein wichtiges Thema für viele Rotary Clubs ist die Korruption in der Ukraine. Udo Noack wies darauf hin, dass dies oft als Argument dient, sich nicht zu engagieren. Garbuza erklärte, dass es erhebliche Fortschritte bei der Korruptionsbekämpfung gebe, darunter eine verpflichtende Offenlegung aller Einkommen für Beamte.
Auch die Abwicklung von Global Grants stellt eine große Herausforderung dar. In der Ukraine müssen derzeit 56 Projekte dokumentiert werden, was kaum zu bewältigen ist. Klaus Brodbeck schlug vor, das Rotary Büro in Zürich einzubinden.
Wie geht es weiter?
Die Task Force sieht Handlungsbedarf in mehreren Bereichen:
✅ Mehr Clubs für das Ukraine-Engagement gewinnen
✅ Rotaracter stärker einbinden – Unterstützung durch das Rotaract Deutschland Komitee wurde bereits zugesichert
✅ Effizientere Strukturen für Global Grants schaffen
Die Mitglieder waren sich einig, dass Rotary weiterhin einen wichtigen Beitrag leisten kann und muss.
✍️ Dieser Beitrag basiert auf dem Bericht von Florian Quanz für das Rotary Magazin.
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