Mittwoch, 5. Februar 2025

 

Rotary Distrikt 1820: Halbjahreskonferenz in Wiesbaden

Mehrheit für Vereinsgründung

Am 25. Januar 2025 versammelten sich die Freundinnen und Freunde des Rotary Distrikts 1820 in Wiesbaden, um eine Vielzahl von Themen zu diskutieren. Ein zentrales Thema der Halbjahreskonferenz war die Frage, ob der Distrikt als eingetragener Verein (e.V.) organisiert werden soll.

Jeder Club hatte eine Stimme, und das Ergebnis der Abstimmung lautete: 47 Ja-Stimmen, sieben Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen.

Vorbild Distrikt 1890

Wolfgang Bülow, Past Governor des Distrikts 1890, berichtete von der erfolgreichen Vereinsgründung seines Distrikts. Dort wurde das Verfahren bereits abgeschlossen: Nach der Genehmigung durch Rotary International (RI) wurde der Distrikt-Verein mit zwölf Kernmitgliedern gegründet und im Vereinsregister eingetragen.

Im Anschluss traten alle weiteren Clubs dem Verein bei, um die formale Inkorporierung des Distrikts abzuschließen.

Haftungsrisiken minimieren

Die Vereinsgründung soll insbesondere rechtliche und finanzielle Risiken reduzieren. Aktuell haftet formal der Distrikt Governor. In der Praxis könnte es jedoch dazu kommen, dass auch einzelne Mitglieder oder Clubs haftbar gemacht werden. Durch eine Vereinsstruktur wäre künftig nur noch der eingetragene Distriktverein haftbar.

Der weitere Weg

Im Distrikt 1820 wurden bereits drei Zoom-Meetings durchgeführt, um die Vor- und Nachteile zu erörtern. Trotz der Abstimmung besteht weiterhin Diskussionsbedarf in einigen Clubs. Als nächster Schritt wird nun ein Kernverein mit zwölf Clubs gegründet. Anschließend können alle Clubs ohne Zeitdruck beitreten.

Weitere Informationen gibt es auf der Website des Distrikts 1820.


Peace Fellows: Rotarys Beitrag zur Friedensarbeit

Seit 20 Jahren unterstützt Rotary durch das Peace Fellows-Programm junge Menschen, die sich in Methoden der Friedensarbeit weiterbilden und Projekte in Konfliktregionen umsetzen.

Auf der Konferenz stellte Eva Czermak, eine ehemalige Stipendiatin aus Österreich und heute in der Ukraine für die Caritas tätig, das Programm vor. Sie rief die Clubs zur finanziellen Unterstützung von drei Projekten auf:

  • Ukraine/Russland
  • Georgien/Ossetien
  • Syrien

Zusätzlich können Clubs Jugendliche bis 35 Jahre für einen Workshop "Frieden machen" am 29. und 30. März in Fulda nominieren.

Kontakt: rf.froehlich@web.de


Mitgliedergewinnung: Herausforderungen und Strategien

Die Mitgliederentwicklung bleibt eine zentrale Herausforderung. In den letzten vier Jahren konnte der Distrikt 1820 nur 89 neue Mitglieder für 77 Clubs gewinnen. Cara Dielmann, Verantwortliche für den Clubdienst, betonte die Notwendigkeit neuer Ansätze.

Auf der Konferenz diskutierten Vertreter aus drei Clubs ihre Erfahrungen:

RC Frankfurt am Main

  • 140 Mitglieder, fast 100 Jahre Tradition
  • Jährlich vier bis fünf neue Mitglieder
  • Gezielte Ansprache von Personen, die sich gesellschaftlich engagieren wollen

RC Frankfurt Rhein-Main

  • Gegründet 2020 in der Pandemie
  • Digitale Affinität, starker Auftritt in den sozialen Medien
  • 50% der Mitglieder kamen durch Selbstbewerbung
  • Offenheit für ehemalige Rotaracter

RC Wiesbaden Rhein-Main

  • Sieben Jahre alt, fast 100 Mitglieder
  • Aufnahme von Paaren und Familien als Erfolgsfaktor
  • Durchschnittsalter 50 Jahre
  • Flexibles Engagement durch Social Media, Global Grants und Hands-on-Projekte

Diese unterschiedlichen Ansätze bieten wertvolle Impulse für andere Clubs auf der Suche nach neuen Mitgliedern.


Fazit

Die Halbjahreskonferenz in Wiesbaden hat gezeigt, dass der Distrikt 1820 vor wichtigen Veränderungen steht. Die geplante Vereinsgründung kann für mehr rechtliche Sicherheit sorgen. Gleichzeitig bleibt die Mitgliedergewinnung eine große Herausforderung. Durch neue Konzepte und digitale Ansätze kann Rotary jedoch weiterhin wachsen und seine Wirkung steigern.

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