Dienstag, 7. Februar 2012

Warum keiner mehr Assistenzarzt werden will

Assistenzärzte in unseren Krankenhäusern haben einen Knochenjob. Über die im Tarifvertrag vorgeschriebenen 48 Wochenstunden kann man angesichts von Doppelschichten, Bereitschaftsdiensten, Notarzt fahren und 2 bis 4 Stunden täglicher Zeitvergeudung für Dokumentation am PC nur müde lächeln. 59 % der vom Marburger Bund befragten 18 000 Ärzte beklagten, dass an ihrer Klinik die Höchstarbeitszeit nicht eingehalten werde. Betriebswirtschaftlich kann man das ja nachvollziehen - das Management hat zuerst halt die Bilanz im Sinn. Viele Kliniken haben sich mit der sogen. „Opt-out-Regelung“ einen Trick ausgedacht. Ein Arzt, der diese unterschreibt, erklärt sich bereit mehr zu arbeiten. Nimmt man pro Arzt 36 Überstunden pro Monat an, summiert sich dies bei 130 0000 Klinikärzten in Deutschland auf rund 56 Millionen Überstunden im Jahr. Zwei Drittel davon werden laut einer Umfrage des Marburger Bundes nicht bezahlt. Damit subventionieren die Klinikärzte unser Gesundheitssystem mit über einer Milliarde Euro pro Jahr. Kein Wunder, dass viele Jungmediziner ins Ausland flüchten oder ihre Fähigkeiten in anderen Bereichen einsetzen. Mehr

Keine Kommentare: