Sonntag, 7. Februar 2016

Die Schmiede

Das Gebläse gefiel mir, von einem Riemen angetrieben,
Vielleicht von Hand, vielleicht mit dem Pedal, ich habe es
vergessen.
Doch der Luftstrom, das Aufglühen des Feuers!
Und in der Glut das Eisenstück, von der Zange gehalten,
Rotglühend, schon formbar, bereit für den Amboss.
Mit dem Hammer geschlagen, zum Hufeisen gebogen,
Ins Wasser geworfen, das Zischen, der Dampf.
Die zu beschlagenden Pferde am Pflock
Schütteln die Mähnen, und auf der Wiese am Fluss
Zu reparierende Pflüge, Kufen und Eggen.

Am Eingang fühle ich unter den bloßen Füßen den Estrich.
Das heiße Wabern hier und hinter mir die Wolken.
Ich schaue und schaue. Dazu bin ich berufen:
Die Dinge zu preisen, weil es sie gibt

Czeslaw Milosz

Frankfurter Anthologie
FAZ Seite 16 Samstag, 9. Januar 2016 Nr 7

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