Dienstag, 14. Januar 2014

Das Glück der Liebe

Under der linden

Under der linden
an der heide,
dâ unser zweier bette was,
dâ mugt ir vinden
schône beide
gebrochen bluomen unde gras.
vor dem walde in einem tal,
tandaradei,
     schône sanc div nahtegal.

Ich kam gegangen
zuo der ouwe:
dô was mîn friedel komen ê.
dâ wart ich empfangen,
hère frouwe,
daz ich bin. saelic iemer mê.
kuster mich? wol tôsentstunt:
tandaradei,
     seht wie r^t mir ist der munt.

Dô het er gemachet
also rîche
von bluomen eine bettestat.
des wirt noch, gelachet
inneclîche,
umt iemen an daz selbe pfat.
bî den rôsen er wol mac,
tandaradei,
     merken wâ mirz houbet lac.

Daz er bî mir laege,
wessez iemen
(nu enwelle got!), sô schamt ich mich.
wes er mit mir pflaege,
niemer niemen
bevinde daz, wan er unde ich,
und ein kleinez vogeilin:
tandaradei,
     daz mac wol getriuwe sin.

Walther von der Vogelweide
Frankfurter Anthologie
FAZ Samstag 11 Januar 2014 Nr 9 Seite 31

Übersetzung

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