- Eichendorff. Eine Biographie von G Schiwy, CH Beck
- Triffst du nur das Zauberwort. Eichendorff für Kinder von P Härtling, Insel Verlag
- Romantik. Eine deutsche Affäre von R Safranski, Hanser Verlag
- Tapping Hitler`s generals von Sonke Neitzel, Frontline Books
- China - unterwegs in allen Provinzen von Basil Pao, Geo/Frederking & Thaler Verlag
- Wörtersee von R Gernhardt, Zweitauseneins
- Story. Die Prinzipien des Drehbuchschreibens von Robert McKee , Alexander Verlag Berlin
- Die Bibliothek bei Nacht von Alberto Manguel, S Fischer
- Das Gehirn. Eine Gebrauchsanleitung von M Spitzer, Rowohlt
- Lernen wie ein Weltmeister. Zahlen, Fakten, Vokabeln schneller und effektiver lernen von G Karsten, Goldmann
- Garantiert erfolgreich lernen. Wie Sie Ihre Lese- und Lernfähigkeit steigern von Ch Grüning, Grüning Verlag
- Flamingofeder von Laurens van der Post, Diogenes
Freitag, 30. November 2007
Büchertisch
Edward Steichen im Jeu de Paume
In memoriam, 1904
Wurden Sie schon steichenisiert?Symbolismus, Sachlichkeit und Glamour: Mit einer fulminanten Ausstellung feiert das Jeu de Paume den Fotografen Edward Steichen als Jahrhundertfigur.
PARIS, Ende November
Zwei kurze Filme begleiten die große Edward-Steichen-Ausstellung im Jeu de Paume in Paris. Einer zeigt den Fotografen im Atelier, wie er, Mitte der dreißiger Jahre, über ein Heer von Assistenten mit einer Batterie von Scheinwerfern regiert und - nie ohne Zigarre in der Hand - der in schwarz gehüllten Tänzerin auf einem Podest Anweisungen für ihre Posen gibt. Der andere erzählt von einem Besuch bei ihm zu Hause, Mitte der Sechziger, und auch dort, nun sechsundachtzig Jahre alt, fotografiert er noch immer konzentriert und leidenschaftlich, wenn auch nur ein kleines Bäumchen im Garten. "Der Fotograf muss ein enges Verhältnis aufbauen zwischen sich und dem, was er fotografiert", erklärt er dabei dem Besucher mit ernstem Blick, "ganz egal, ob es sich um eine Dose Bohnen handelt, eine Landschaft oder Greta Garbo."
Edward Steichen (1879-1973) hat alles fotografiert: Landschaften, Stilleben und Mode, Starporträts, Kriegsbilder und Reklame. Mit vierhundert Abzügen wird die Ausstellung jedem Aspekt dieses schon verschwenderischen Ausstoßes an Werken gerecht; und während man der verwinkelten Museumsarchitektur durch die beiden riesigen Stockwerke des Hauses folgt, begreift man ganz allmählich, dass auch diese Retrospektive wie ein Film betrachtet werden will. Etliche ästhetische Mittel des Kinos werden hier genutzt, um etwa mit Schnitt und Gegenschnitt, mit vermeintlichen Kamerafahrten auf bestimme Motive zu und mit raffiniert sich verändernden Farb- und Beleuchtungseffekten die Ettappen eines Lebens nachzuerzählen, das zu den ganz großen Künstlerkarrieren des zwanzigsten Jahrhunderts zählt. Wie Texteinblendungen wirken die knappen Hinweise zu den vielen Brüchen im Werk, die mal mit politischen Umständen erklärt werden, vor allem den beiden Weltkriegen, mal wirtschaftlich - also durch die Auftraggeber. Was davon ganz offensichtlich stets unbeeinflusst blieb, ist die künstlerische Selbstsicherheit des Fotografen.
Von Anbeginn hatte Steichen selbst als Jugendlicher in Milwaukee seine Fotos mit energischem Schwung signiert. Nicht minder selbstbewusst besuchte er, kaum zwanzig Jahre alt, Stieglitz in New York oder Rodin in Paris, um fortan mit beiden eng zusammenzuarbeiten, mal in dieser, mal in jener Stadt zu leben und in den Zirkeln der Avantgarde ein und aus zu gehen. Vom Symbolismus und Jugendstil über die Neue Sachlichkeit bis zur Glamourfotografie wandelte er dabei mit geradezu erschreckender Leichtigkeit seinen Stil, war stets auf der Höhe der Zeit, und als er zum teuersten Fotografen der Welt wurde und sich die Prominenz in seinem Studio ihr Stelldichein gab, erfand man für seine Porträts sogar eine Vokabel und fragte einander: "Have you been steicheneized yet?"
Die Eleganz dieser Bilder ist unübertroffen; einerlei, ob Gloria Swanson geheimnisvoll durch einen Schleier schaut oder sich eine in Tuch gehüllte Martha Graham als Statue ihrer selbst aus dem Dunkel schält, geradeso wie zwanzig Jahre zuvor Rodins Balzac. Ein Moment des Traums schwebt über diesen Bildern, und man wundert sich nicht, dass Steichen auch den Surrealismus um etliche Bildideen erweitert hat. Als er gegen Ende seiner Karriere als Direktor für Fotografie am MoMA in New York arbeitete und von sechsundvierzig Ausstellungen nur eine einem einzelnen Fotografen widmete, sich selbst, machte er sich nicht nur Freunde. Heute, da erst jüngst eines seiner Fotos für zweieinhalb Millionen Dollar verkauft wurde, muss man seine Weitsicht kopfnickend zur Kenntnis nehmen. Freddy Langer
"Edward Steichen: Lives in Photography", Jeu de Paume, Paris; bis 30. Dezember; die Ausstellung ist anschließend im Musée de l'Elysée, Lausanne (17. Januar-23. März), im Palazzo Magnani, Reggio Emilia (12. April-8. Juni) und im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid (24. Juni-22. September) zu sehen. Obwohl es keine Station in Deutschland gibt, hat der Hatje Cantz Verlag eine deutsche, gebundene Ausgabe des hervorragenden Katalogs herausgegeben, 75 Euro.
Text: F.A.Z., 30.11.2007, Nr. 279 / Seite 39
Medizinisches Rätsel - Ungewöhnliche Komplikation einer Koloskopie
The medical mystery involved a 69-year-old man with left inguinoscrotal erythema, swelling, and tenderness after colonoscopy, during which he had undergone polypectomy of a moderately dysplastic tubular adenoma of the sigmoid colon. A computed tomographic (CT) scan of the patient's pelvis revealed free air in the left hemiscrotum (1A). Further CT images of the abdomen and pelvis revealed marked diverticular disease affecting the distal colon and widespread gas in the retroperitoneal tissues, spreading along the left renal fascia (1B) and along the left psoas muscle down the left paracolic gutter, extending to the anterior abdominal wall and into the left hemiscrotum. A diagnosis of Fournier's gangrene secondary to retroperitoneal perforation of the colon during colonoscopy was made.
The patient underwent immediate exploratory laparotomy, during which necrosis of the left retroperitoneal tissues adjacent and caudal to the sigmoid colon was seen. No obvious site of colonic perforation was identified. A Hartmann's procedure was performed. At the end of this procedure, the erythema of the inguinoscrotal region that was present on physical examination at presentation had progressed to obvious gangrene of the scrotum and perineum (C), requiring repeated radical débridement. It is unclear whether the perforation occurred at a diverticulum or the site of the polypectomy.
NEJM Volume 357:2309-2310 November 29,2007 Number 22
The patient underwent immediate exploratory laparotomy, during which necrosis of the left retroperitoneal tissues adjacent and caudal to the sigmoid colon was seen. No obvious site of colonic perforation was identified. A Hartmann's procedure was performed. At the end of this procedure, the erythema of the inguinoscrotal region that was present on physical examination at presentation had progressed to obvious gangrene of the scrotum and perineum (C), requiring repeated radical débridement. It is unclear whether the perforation occurred at a diverticulum or the site of the polypectomy.
NEJM Volume 357:2309-2310 November 29,2007 Number 22
Donnerstag, 29. November 2007
Im Chor...
"Eigentlich könnte der nächste Patient bestellt werden..."
"Dave ist gerade dabei, ihn von der Station abzurufen..."
In diesem Moment kommt Dave in den Saal zurück.
"Danke, Dave.."
Daraufhin Dave: "Könnte ich das nochmal im Chor hören?"
"Also gut...auf Kommando drei, zwei, eins...Danke Dave!"
Hat sogar geklappt, alle im OP haben sich "im Chor" bei Dave bedankt...
Ich glaube, Dave konnte es gar nicht fassen...soviel Freundlichkeit...aber wer's verdient hat, hat's verdient!
"Dave ist gerade dabei, ihn von der Station abzurufen..."
In diesem Moment kommt Dave in den Saal zurück.
"Danke, Dave.."
Daraufhin Dave: "Könnte ich das nochmal im Chor hören?"
"Also gut...auf Kommando drei, zwei, eins...Danke Dave!"
Hat sogar geklappt, alle im OP haben sich "im Chor" bei Dave bedankt...
Ich glaube, Dave konnte es gar nicht fassen...soviel Freundlichkeit...aber wer's verdient hat, hat's verdient!
Bestsellerlisten...
FRAGEN SIE REICH-RANICKI
Was sagen Bestsellerlisten über die literarische Qualität von Büchern aus? Gar nichts? Oder setzt sich literarische Qualität am Ende doch durch?
Antonia Schwertfeger, Hannover
Bestsellerlisten haben ganz einfache Aufgaben, die man klar erklären muss. Sie sollen, beispielsweise, die Verkaufserfolge der Autoren oder Bücher ermitteln. Mit literarischer Qualität hat das rein gar nichts zu tun. Es gibt wertvolle Bücher, deren Absatz aus verschiedenen Gründen gering ist - vielleicht deshalb, weil sie für den durchschnittlichen Leser zu kompliziert sind.
Und es gibt noch viel mehr Bücher, die trotz oder eventuell wegen ihrer Miserabilität sehr viele Menschen amüsieren und daher zahlreiche Abnehmer finden. Dass sich literarische Qualität schließlich doch durchsetzen werde, ist eine naive Hoffnung.
Fragen nach Bestsellerlisten beantworte ich ungern und werde sie in Zukunft überhaupt nicht mehr beantworten. Denn es gibt in jeder Generation unbelehrbare Leser, die daran glauben, dass die gute Literatur stets triumphiere. Das aber ist nur sehr selten der Fall.
Die Dramen und Romane des Christian August Vulpius waren ungleich erfolgreicher als "Die Wahlverwandtschaften", "Iphigenie auf Tauris" und "Torquato Tasso" seines doch, alles in allem, nicht so unbegabten Schwagers Goethe, Johann Wolfgang. Die Romane des schrecklichen Autors Hans Habe erreichten ein enormes Publikum, das vielfach größer war als die Leserschaft des "Zauberbergs" von Thomas Mann. Also: Bestsellerlisten nie wieder, sonst wird dem Briefschreiber das Abonnement entzogen.
Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25.11.2007, Nr. 47 / Seite 30
Was sagen Bestsellerlisten über die literarische Qualität von Büchern aus? Gar nichts? Oder setzt sich literarische Qualität am Ende doch durch?
Antonia Schwertfeger, Hannover
Bestsellerlisten haben ganz einfache Aufgaben, die man klar erklären muss. Sie sollen, beispielsweise, die Verkaufserfolge der Autoren oder Bücher ermitteln. Mit literarischer Qualität hat das rein gar nichts zu tun. Es gibt wertvolle Bücher, deren Absatz aus verschiedenen Gründen gering ist - vielleicht deshalb, weil sie für den durchschnittlichen Leser zu kompliziert sind.
Und es gibt noch viel mehr Bücher, die trotz oder eventuell wegen ihrer Miserabilität sehr viele Menschen amüsieren und daher zahlreiche Abnehmer finden. Dass sich literarische Qualität schließlich doch durchsetzen werde, ist eine naive Hoffnung.
Fragen nach Bestsellerlisten beantworte ich ungern und werde sie in Zukunft überhaupt nicht mehr beantworten. Denn es gibt in jeder Generation unbelehrbare Leser, die daran glauben, dass die gute Literatur stets triumphiere. Das aber ist nur sehr selten der Fall.
Die Dramen und Romane des Christian August Vulpius waren ungleich erfolgreicher als "Die Wahlverwandtschaften", "Iphigenie auf Tauris" und "Torquato Tasso" seines doch, alles in allem, nicht so unbegabten Schwagers Goethe, Johann Wolfgang. Die Romane des schrecklichen Autors Hans Habe erreichten ein enormes Publikum, das vielfach größer war als die Leserschaft des "Zauberbergs" von Thomas Mann. Also: Bestsellerlisten nie wieder, sonst wird dem Briefschreiber das Abonnement entzogen.
Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25.11.2007, Nr. 47 / Seite 30
Mittwoch, 28. November 2007
Warum die Armen arm bleiben...
Geld allein rettet die Dritte Welt nicht. Sie muss die Chance erhalten, sich selbst zu helfen
Die sogenannte Dritte Welt habe es nie gegeben. Sie sei eine Erfindung linker Intellektueller und Entwicklungsökonomen. Das meinte zumindest P. T. Bauer, Professor an der London School of Economics. Er lehnte den Begriff "Dritte Welt" ab, da er die Vielfalt der postkolonialen afrikanischen und asiatischen Länder überdecke und diese in einen fiktiven Block zwänge und mit guten Ratschlägen und Entwicklungshilfe beglücke.
Westliche Entwicklungshilfe, so Bauers Überzeugung schon in den fünfziger Jahren, habe unendlich mehr Schaden als Nutzen gebracht. Sie habe unzählige Staaten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zur Staats- und Planwirtschaft verleitet, statt den Markt und das private Unternehmertum zu entwickeln. Experten der Vereinten Nationen wie Raúl Prebish und Gunnar Myrdal hätten den Weg gewiesen, der da lautete: gelenkte Industrialisierung durch Abschottung, Preiskontrollen und staatliche Großprojekte - zu finanzieren über westliche Hilfsgelder oder eigene Geldschöpfung.
Die unvermeidliche Folge dieser Entwicklungsstrategie waren Fehlplanungen, Ressourcenverschwendung, Inflation und eine Zunahme der Bürokratie und Korruption. Zu diesem Elend kamen noch die periodischen Bürgerkriege in fast allen afrikanischen Staaten. Viele von ihnen sind daher heute ärmer als vor fünfzig Jahren - trotz Entwicklungshilfe. Die Länder südlich der Sahara, wo Entwicklungshilfe mehr als zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht, haben besonders wenig erreicht und verharren auf elendem wirtschaftlichem Niveau.
Gibt es einen Teufelskreis der Armut, in dem sich diese Länder befinden? Bauer hat diese Vorstellung stets abgelehnt, da ja auch Europa aus eigener Kraft zu Wohlstand gekommen sei. Für die meisten Menschen, die in diesem Sommer am Zaun von Heiligendamm demonstriert haben, klingt das wohl wie reinster Zynismus. Sie sind überzeugt, dass der Reichtum der westlichen Länder auf der Armut und Ausplünderung anderer Länder beruht. Die Globalisierung sehen sie als Prozess der Ausbeutung der Schwächeren durch die Starken. Vehikel dieses Prozesses seien Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF), die seit den achtziger Jahren - teilweise Bauers Ansatz folgend - die Entwicklungsländer zum Aufbau marktwirtschaftlicher Institutionen zu verpflichten versuchen.
Dem kann man entgegensetzen, dass die Marktwirtschaft in vielen Ländern gefruchtet hat. Indien und China erleben heute einen spektakulären Aufschwung, nachdem sie in den internationalen Wettbewerb eingetreten sind und privates Unternehmertum fördern. Sie profitieren von der Globalisierung. Der Anteil der ärmsten Menschen auf der Welt, die von weniger als einem Dollar je Tag leben müssen, hat sich daher in den vergangenen drei Jahrzehnten von 39 auf 19 Prozent halbiert. Afrika dagegen stagniert nicht nur, sondern fällt weiter zurück. Der Anteil der Menschen mit nur einem Dollar je Tag stieg dort auf mehr als 30 Prozent.
Angesichts dieser dramatischen Entwicklung propagiert Jeffrey Sachs, einst als marktradikaler IWF-Reformer bekannt geworden, nun eine massive Erhöhung der Hilfen - einen "big push": Mit 75 Milliarden Dollar jährlich könne Afrika gerettet werden, wenn diese vor allem für Gesundheitsprojekte verwendet würden, meint Sachs. Sein Plan ist von der Linken begeistert aufgenommen worden. Die jüngere entwicklungspolitische Diskussion weist also ein klares Muster auf: Die liberalen Ökonomen vertrauen dem Markt und misstrauen staatlicher Intervention, linke Ökonomen rufen nach mehr Geld und Programmen. Eine interessante Mittelposition nimmt Paul Collier ein, der Direktor des Centre for the Study of African Economies an der Universität Oxford. In absehbarer Zeit werden fünf Sechstel der Menschen auf der Erde ein ausreichendes Einkommen haben, prophezeit Collier. Nur eine Milliarde, die "Bottom Billion", sei komplett von der Entwicklung abgehängt. Diese ärmste Milliarde lebe im subsaharischen Afrika und Zentralasien.
Insgesamt 58 Länder hat Collier identifiziert, die womöglich dauerhaft am Boden bleiben, obwohl einige erstaunliche Ressourcen besitzen, vor allem Erdöl, aber auch Gold oder Diamanten. Das nennt Collier die "Falle der natürlichen Ressourcen". Wie auch die Entwicklungshilfe sind Bodenschätze ein Geschenk, das Begehrlichkeiten weckt. Sie stacheln den politischen Wettbewerb von Interessengruppen an, das sogenannte "rent seeking". Wer die Macht im Staat erlangt, kann die Ressourcen an seine Klientel verteilen. Dieses Rentenstreben geht auf Kosten produktiver Tätigkeiten. Schlimmstenfalls führt es zu Bürgerkriegen.
Je reicher ein Staat an Bodenschätzen ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass seine politischen Institutionen degenerieren. Statt einen Ordnungsrahmen für marktwirtschaftlichen Wettbewerb und freies Unternehmertum zu garantieren, mutiert der Staat zur reinen Umverteilungs- und Bereicherungsmaschine für einzelne Gruppen. Die Erhebung von Steuern zur regulären Finanzierung des Staates wird unwichtig. Auch der Strom von Entwicklungsgeldern könnte ähnliche Folgen haben, wenn ihre Verwendung nicht streng kontrolliert wurde.
Neben der "Ressourcenfalle" hat Collier weitere Phänomene untersucht, die einen Aufstieg verhindern. Fatal sind wiederkehrende Bürgerkriege, die umso wahrscheinlicher seien, je ärmer und erfolgloser ein Land sei. Endemische Korruption und fehlende Rechtsstaatlichkeit, "bad governance" genannt, sind weitere Ursache und zugleich Folge des niedrigen Entwicklungsstands. Wenig Chance auf wirtschaftlichen Aufschwung haben zudem jene Länder, die von chaotischen Nachbarn umgeben sind und keinen Zugang zum Meer haben.
Der Befund von Collier ist erschütternd. Seine Analyse der Ursachen überzeugt, ebenso sein Rat, den afrikanischen Ländern künftig eher durch eine liberale Handelspolitik denn durch mehr Geld entgegenzukommen, wie dies schon Bauer gefordert hat. Die Dritte Welt rettet man nicht durch einen undifferenzierten Geldregen; man muss ihr die Chance geben, sich selbst zu retten.
P. T. Bauer: Dissent on Development, Weidenfeld & Nicolson 1971.
Paul Collier: The Bottom Billion, Oxford University Press 2007.
Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25.11.2007, Nr. 47 / Seite 36
Die sogenannte Dritte Welt habe es nie gegeben. Sie sei eine Erfindung linker Intellektueller und Entwicklungsökonomen. Das meinte zumindest P. T. Bauer, Professor an der London School of Economics. Er lehnte den Begriff "Dritte Welt" ab, da er die Vielfalt der postkolonialen afrikanischen und asiatischen Länder überdecke und diese in einen fiktiven Block zwänge und mit guten Ratschlägen und Entwicklungshilfe beglücke.
Westliche Entwicklungshilfe, so Bauers Überzeugung schon in den fünfziger Jahren, habe unendlich mehr Schaden als Nutzen gebracht. Sie habe unzählige Staaten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zur Staats- und Planwirtschaft verleitet, statt den Markt und das private Unternehmertum zu entwickeln. Experten der Vereinten Nationen wie Raúl Prebish und Gunnar Myrdal hätten den Weg gewiesen, der da lautete: gelenkte Industrialisierung durch Abschottung, Preiskontrollen und staatliche Großprojekte - zu finanzieren über westliche Hilfsgelder oder eigene Geldschöpfung.
Die unvermeidliche Folge dieser Entwicklungsstrategie waren Fehlplanungen, Ressourcenverschwendung, Inflation und eine Zunahme der Bürokratie und Korruption. Zu diesem Elend kamen noch die periodischen Bürgerkriege in fast allen afrikanischen Staaten. Viele von ihnen sind daher heute ärmer als vor fünfzig Jahren - trotz Entwicklungshilfe. Die Länder südlich der Sahara, wo Entwicklungshilfe mehr als zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht, haben besonders wenig erreicht und verharren auf elendem wirtschaftlichem Niveau.
Gibt es einen Teufelskreis der Armut, in dem sich diese Länder befinden? Bauer hat diese Vorstellung stets abgelehnt, da ja auch Europa aus eigener Kraft zu Wohlstand gekommen sei. Für die meisten Menschen, die in diesem Sommer am Zaun von Heiligendamm demonstriert haben, klingt das wohl wie reinster Zynismus. Sie sind überzeugt, dass der Reichtum der westlichen Länder auf der Armut und Ausplünderung anderer Länder beruht. Die Globalisierung sehen sie als Prozess der Ausbeutung der Schwächeren durch die Starken. Vehikel dieses Prozesses seien Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF), die seit den achtziger Jahren - teilweise Bauers Ansatz folgend - die Entwicklungsländer zum Aufbau marktwirtschaftlicher Institutionen zu verpflichten versuchen.
Dem kann man entgegensetzen, dass die Marktwirtschaft in vielen Ländern gefruchtet hat. Indien und China erleben heute einen spektakulären Aufschwung, nachdem sie in den internationalen Wettbewerb eingetreten sind und privates Unternehmertum fördern. Sie profitieren von der Globalisierung. Der Anteil der ärmsten Menschen auf der Welt, die von weniger als einem Dollar je Tag leben müssen, hat sich daher in den vergangenen drei Jahrzehnten von 39 auf 19 Prozent halbiert. Afrika dagegen stagniert nicht nur, sondern fällt weiter zurück. Der Anteil der Menschen mit nur einem Dollar je Tag stieg dort auf mehr als 30 Prozent.
Angesichts dieser dramatischen Entwicklung propagiert Jeffrey Sachs, einst als marktradikaler IWF-Reformer bekannt geworden, nun eine massive Erhöhung der Hilfen - einen "big push": Mit 75 Milliarden Dollar jährlich könne Afrika gerettet werden, wenn diese vor allem für Gesundheitsprojekte verwendet würden, meint Sachs. Sein Plan ist von der Linken begeistert aufgenommen worden. Die jüngere entwicklungspolitische Diskussion weist also ein klares Muster auf: Die liberalen Ökonomen vertrauen dem Markt und misstrauen staatlicher Intervention, linke Ökonomen rufen nach mehr Geld und Programmen. Eine interessante Mittelposition nimmt Paul Collier ein, der Direktor des Centre for the Study of African Economies an der Universität Oxford. In absehbarer Zeit werden fünf Sechstel der Menschen auf der Erde ein ausreichendes Einkommen haben, prophezeit Collier. Nur eine Milliarde, die "Bottom Billion", sei komplett von der Entwicklung abgehängt. Diese ärmste Milliarde lebe im subsaharischen Afrika und Zentralasien.
Insgesamt 58 Länder hat Collier identifiziert, die womöglich dauerhaft am Boden bleiben, obwohl einige erstaunliche Ressourcen besitzen, vor allem Erdöl, aber auch Gold oder Diamanten. Das nennt Collier die "Falle der natürlichen Ressourcen". Wie auch die Entwicklungshilfe sind Bodenschätze ein Geschenk, das Begehrlichkeiten weckt. Sie stacheln den politischen Wettbewerb von Interessengruppen an, das sogenannte "rent seeking". Wer die Macht im Staat erlangt, kann die Ressourcen an seine Klientel verteilen. Dieses Rentenstreben geht auf Kosten produktiver Tätigkeiten. Schlimmstenfalls führt es zu Bürgerkriegen.
Je reicher ein Staat an Bodenschätzen ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass seine politischen Institutionen degenerieren. Statt einen Ordnungsrahmen für marktwirtschaftlichen Wettbewerb und freies Unternehmertum zu garantieren, mutiert der Staat zur reinen Umverteilungs- und Bereicherungsmaschine für einzelne Gruppen. Die Erhebung von Steuern zur regulären Finanzierung des Staates wird unwichtig. Auch der Strom von Entwicklungsgeldern könnte ähnliche Folgen haben, wenn ihre Verwendung nicht streng kontrolliert wurde.
Neben der "Ressourcenfalle" hat Collier weitere Phänomene untersucht, die einen Aufstieg verhindern. Fatal sind wiederkehrende Bürgerkriege, die umso wahrscheinlicher seien, je ärmer und erfolgloser ein Land sei. Endemische Korruption und fehlende Rechtsstaatlichkeit, "bad governance" genannt, sind weitere Ursache und zugleich Folge des niedrigen Entwicklungsstands. Wenig Chance auf wirtschaftlichen Aufschwung haben zudem jene Länder, die von chaotischen Nachbarn umgeben sind und keinen Zugang zum Meer haben.
Der Befund von Collier ist erschütternd. Seine Analyse der Ursachen überzeugt, ebenso sein Rat, den afrikanischen Ländern künftig eher durch eine liberale Handelspolitik denn durch mehr Geld entgegenzukommen, wie dies schon Bauer gefordert hat. Die Dritte Welt rettet man nicht durch einen undifferenzierten Geldregen; man muss ihr die Chance geben, sich selbst zu retten.
P. T. Bauer: Dissent on Development, Weidenfeld & Nicolson 1971.
Paul Collier: The Bottom Billion, Oxford University Press 2007.
Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25.11.2007, Nr. 47 / Seite 36
Dienstag, 27. November 2007
Akute Kompression der Luftwege bei Achalasie
Respiratory distress, dysphagia, and neck swelling developed in a 72-year-old woman who was known to have achalasia. Symptoms developed immediately after vomiting, and the patient presented with worsening breathlessness, stridor, and hoarseness of voice. Examination revealed a left-sided uncompressible neck mass and signs of respiratory distress. The most recent surveillance endoscopy had shown a baggy esophagus, 35 cm to the esophageal-gastric junction, without esophageal obstruction.
Chest x-ray (A) confirmed the presence of a tortuous, dilated, and baggy esophagus (A, arrows show outline of the dilated esophagus). Lateral neck x-ray (B) showed a distended esophagus compressing the trachea (bottom arrow) and displacing the laryngeo-tracheal complex anteriorly (B, top arrow). CT scan revealed herniation of the distended esophagus posteriorly behind the oropharynx to the level of the nasopharynx, deviating the trachea, and compressing the upper part of the esophagus. CT scan also showed distal esophageal complete obstruction at the gastroesophageal junction. There was no evidence of pneumothorax or esophageal rupture.
Chest x-ray (A) confirmed the presence of a tortuous, dilated, and baggy esophagus (A, arrows show outline of the dilated esophagus). Lateral neck x-ray (B) showed a distended esophagus compressing the trachea (bottom arrow) and displacing the laryngeo-tracheal complex anteriorly (B, top arrow). CT scan revealed herniation of the distended esophagus posteriorly behind the oropharynx to the level of the nasopharynx, deviating the trachea, and compressing the upper part of the esophagus. CT scan also showed distal esophageal complete obstruction at the gastroesophageal junction. There was no evidence of pneumothorax or esophageal rupture.
Fiberoptic laryngoscopy was used to negotiate the acute shift of larynx, and to intubate the trachea. Because of increased risk of perforation, esophageal catheterization was not attempted. A repeat x-ray (C), 4 days later, revealed spontaneous decompression of esophagus. Endoscopic balloon dilation was chosen as the treatment for this patient. The patient refused esophageal resection and replacement, so endoscopic dilation and surveillance was continued.
Achalasia, left untreated, causes progressive stasis, esophageal dilation, and formation of mega-esophagus. Airway obstruction is a rare complication, and in most cases decompression of the esophagus is achieved with esophageal catheterization after securing the airway. Nitrates and nifedipine have been used with some response because these dilate the lower end of the esophagus and allow the air to escape.1 For definitive treatment of symptomatic achalasia, laparoscopic myotomy provides an attractive choice for younger patients and those with a large-diameter esophagus, while graded pneumatic dilation is usually the treatment of choice for patients older than 40 years of age.2
References
1 M.S. Wagh, D.S. Matloff and D.L. Carr-Locke, Life threatening acute airway obstruction in achalasia, Med Gen Med 6 (2004), p. 12.
2 V. Annese and G. Bassotti, Non-surgical treatment of oesophageal achalasia, World J Gastroenterol 12 (2006), pp. 5763–5766.
References
1 M.S. Wagh, D.S. Matloff and D.L. Carr-Locke, Life threatening acute airway obstruction in achalasia, Med Gen Med 6 (2004), p. 12.
2 V. Annese and G. Bassotti, Non-surgical treatment of oesophageal achalasia, World J Gastroenterol 12 (2006), pp. 5763–5766.
M Aslam, Ch Sutton, and D Hunter
Journal of the American College of Surgeons Volume 205, Issue 6, December 2007, Page 813
Montag, 26. November 2007
Triffst du nur das Zauberwort...
Am 26. November 2007 wird der 150. Todestag eines der größten Dichter der Weltliteratur gefeiert - Joseph von Eichendorff... Dichter der Romantik...
Wünschelrute
Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.
Joseph von Eichendorff (1788 – 1857) gilt vielen als der romantische Dichter schlechthin. Viele seiner Lieder und der „Taugenichts“ sind bis heute präsent. Aber eine solche Dauerpräsenz hinterlässt auch ihre Spuren. Und so sind die Person und das Werk über die Jahrzehnte mit einer dichten Firnisschicht von Deutungen und Vereinnahmungen überdeckt worden, die eine unvoreingenommene Begegnung mit dem Dichter und seinen poetischen, politischen, kultur- und literaturkritischen Schriften erheblich erschwert.
Die Ausstellung im Freien Deutschen Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum „Eichendorff wieder finden“ möchte nun zu einer neuen Begegnung mit dem Altbekannten einladen. Die facettenreiche Präsentation, die in Zusammenarbeit mit der Eichendorff-Gesellschaft e.V. erarbeitet wurde, ist vom 25. November 2007 bis 17. Februar 2008 im Arkadensaal zu sehen.
Wünschelrute
Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.
Joseph von Eichendorff (1788 – 1857) gilt vielen als der romantische Dichter schlechthin. Viele seiner Lieder und der „Taugenichts“ sind bis heute präsent. Aber eine solche Dauerpräsenz hinterlässt auch ihre Spuren. Und so sind die Person und das Werk über die Jahrzehnte mit einer dichten Firnisschicht von Deutungen und Vereinnahmungen überdeckt worden, die eine unvoreingenommene Begegnung mit dem Dichter und seinen poetischen, politischen, kultur- und literaturkritischen Schriften erheblich erschwert.
Die Ausstellung im Freien Deutschen Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum „Eichendorff wieder finden“ möchte nun zu einer neuen Begegnung mit dem Altbekannten einladen. Die facettenreiche Präsentation, die in Zusammenarbeit mit der Eichendorff-Gesellschaft e.V. erarbeitet wurde, ist vom 25. November 2007 bis 17. Februar 2008 im Arkadensaal zu sehen.
Schlechter geht es nicht...
...Drei Wochen vor der Winterpause steht der BVB endgültig mit dem Rücken zur Wand. Gerade einmal drei magere Pünktchen trennen eben jene Mannschaft, die im Sommer für über 7 Millionen Euro verstärkt wurde, noch von einem Abstiegsrang und so langsam sollte die Zeit reif sein, die dringend nötige Ursachenforschung mit personellen Konsequenzen zu betreiben. Wenn ein Spieler wie Roman Weidenfeller nach dem Spiel resignierend verlauten lässt, dass man seit dem ersten Spieltag mit „turbulenten Wochen“ zu kämpfen hat und die Mannschaft „damit gelernt hat umzugehen“, dann ist das ein Armutszeugnis sonders gleichen für die geschäftliche Leitung um Hans-Joachim Watzke und die sportliche Führung um Michael Zorc und Thomas Doll, die scheinbar allesamt nicht die geforderten Qualitäten und Kompetenzen mitbringen, um dem BVB wieder ein sportlich erfolgreiches Gesicht und der Mannschaft ein Umfeld zu geben, in dem ansehnlicher wie erfolgreicher Bundesliga-Fußball möglich ist.
Aus dem Frankenstadion in Nürnberg berichten Christoff Strukamp und Heinz Wraneschitz
Die Kirsche - das Fanmagazin
Aus dem Frankenstadion in Nürnberg berichten Christoff Strukamp und Heinz Wraneschitz
Die Kirsche - das Fanmagazin
Sonntag, 25. November 2007
BVB
1. F Nürnberg - BVB 2 : 0
Der Club gewinnt verdient! In der 90. Minute das 2 : 0!
Der nächste Auswärtstermin für meine Borussen ist in Stuttgart - eben hat der VfB die Eintracht in Grund und Boden gespielt...Die Abstiegsränge sind nicht mehr weit.
Der Club gewinnt verdient! In der 90. Minute das 2 : 0!
Der nächste Auswärtstermin für meine Borussen ist in Stuttgart - eben hat der VfB die Eintracht in Grund und Boden gespielt...Die Abstiegsränge sind nicht mehr weit.
Gallenstein und Gallenblasenentzündung in einer "Rest"-Gallenblase nach Cholecystektomie
A 54-year-old man presented with acute epigastric pain radiating into his right back, and left shoulder pain with bilious emesis and diaphoresis. He had no previous episodes. Pertinent history was: occasional alcohol consumption; Type 2 diabetes mellitus, controlled on two oral agents; an open cholecystectomy 24 years earlier; and a hospitalization for acute onset of chest pain. Laboratory tests revealed a white blood cell count of 14,300/μL, lipase 45 U/L, bilirubin 0.7 mg/dL, ALT 20 U/L, and AST 13 U/L. CT revealed inflammation at the gallbladder fossa with the appearance of a small gallbladder remnant (A, white arrow). ERCP showed a cystic duct coming off the right hepatic duct (B, white arrow identifies the spiral Heister’s valves) with a large contrast filling defect (B, black arrow) and surgical clips.
This patient had a repeat open cholecystectomy with removal of the gallbladder remnant. After an extensive adhesiolysis, the remnant was found, attached to the right hepatic duct by a rather long cystic duct just proximal to the bifurcation (as shown by preoperative ERCP). The gallbladder remnant had operative clips attached and was adherent to the hepatic artery. Within the remnant, a 1.5×1.0× 0.7-cm stone was found. The patient has had no recurrence of symptoms 3 years after the reoperation.
Gallbladder remnants after cholecystectomy that cause significant symptoms are extremely rare. The presentation is similar to simple symptomatic cholelithiasis or cholecystitis, and distinct from the Mirizzi syndrome (extrinsic gallstone compression of the common hepatic duct resulting in obstruction). Both gallbladder remnants and the Mirizzi syndrome make operative intervention difficult because of the added risk of biliary tract injury. Partial cholecystectomy has been described as an alternative to complete cholecystectomy or cholecystostomy for both high-risk1 and low-risk2 patients. Often partial cholecystectomy is performed for chronic cholecystitis (50%), Mirizzi syndrome (35%), or acute cholecystitis (10%).2
The patient’s presentation is consistent with either a cystic duct remnant or a gallbladder remnant. In the prelaparoscopic era these entities were indications for reoperation of the extrahepatic biliary tract in 0.3%3 to 5%4 cases. Symptoms recurred 3.8 to 4.3 years after cholecystectomy.3 Commonly, dilated remnants were found adhering to a dilated common bile duct, or occurred in the setting of an anatomic variation of the cystic duct insertion into the common bile duct.3 While there are no pathognomic symptoms, postcholecystectomy right upper quadrant symptoms suggest a remnant. The addition of radiating pain to the shoulder, food intolerance, nausea, or jaundice increase the likelihood of a remnant. In the laparoscopic era, with attempts to remain distant from the common bile duct, ligation of the cystic duct as near to the infundibulum as possible may be a predisposition to a cystic duct remnant.5
Patients who undergo partial cholecystectomy, or those with a cystic duct remnant, are at risk of inadequate calculi removal or new calculi formation with recurrent symptoms years after the original operation. This may cloud the future clinical presentation, as in this case. Narrowing of the gallbladder distal to the infundibulum, with inflammation (acute or chronic), a cystic duct adherent to the common bile duct, or a rushed operation may obscure the anatomic structures of the cystic duct. Whether a cholecystectomy is performed laparoscopically or open, meticulous and complete dissection is needed to identify crucial anatomy and ensure complete gallbladder removal. The potential for a retained gallbladder remnant should be considered when recurrent symptoms of biliary colic are seen years after cholecystectomy. Caution should be exercised when deciding whether to perform a partial cholecystectomy, weighing the advantages of the procedure against the potential adverse consequences.
References
1 M. Schein, Partial cholecystectomy in the emergency treatment of acute cholecystitis in the compromised patient, J R Coll Surg Edinb 36 (1991), pp. 295–297.
2 M.D. Ibrarullah, L.K. Kacker and S.S. Sikora et al., Partial cholecystectomy–safe and effective, HPB Surg 7 (1993), pp. 61–65.
3 F. Glenn and G. Johnson Jr, Cystic duct remnant, a sequela of incomplete cholecystectomy, Surg Gynecol Obstet 101 (1955), pp. 331–345.
4 J.T. Bordley and T.T. White, Causes for 340 reoperations on the extrahepatic bile ducts, Ann Surg 189 (1979), pp. 442–446.
5 C. Shaw, D.M. O’Hanlon, H.M. Fenlon and G.P. McEntee, Cystic duct remnant and the ‘post-cholecystectomy syndrome’, Hepatogastroenterology 51 (2004), pp. 36–38.
Bryan A. Whitson and Seth I. Wolpert
Journal of the American College of Surgeons Volume 205, Issue 6, December 2007, Pages 814-815
This patient had a repeat open cholecystectomy with removal of the gallbladder remnant. After an extensive adhesiolysis, the remnant was found, attached to the right hepatic duct by a rather long cystic duct just proximal to the bifurcation (as shown by preoperative ERCP). The gallbladder remnant had operative clips attached and was adherent to the hepatic artery. Within the remnant, a 1.5×1.0× 0.7-cm stone was found. The patient has had no recurrence of symptoms 3 years after the reoperation.
Gallbladder remnants after cholecystectomy that cause significant symptoms are extremely rare. The presentation is similar to simple symptomatic cholelithiasis or cholecystitis, and distinct from the Mirizzi syndrome (extrinsic gallstone compression of the common hepatic duct resulting in obstruction). Both gallbladder remnants and the Mirizzi syndrome make operative intervention difficult because of the added risk of biliary tract injury. Partial cholecystectomy has been described as an alternative to complete cholecystectomy or cholecystostomy for both high-risk1 and low-risk2 patients. Often partial cholecystectomy is performed for chronic cholecystitis (50%), Mirizzi syndrome (35%), or acute cholecystitis (10%).2
The patient’s presentation is consistent with either a cystic duct remnant or a gallbladder remnant. In the prelaparoscopic era these entities were indications for reoperation of the extrahepatic biliary tract in 0.3%3 to 5%4 cases. Symptoms recurred 3.8 to 4.3 years after cholecystectomy.3 Commonly, dilated remnants were found adhering to a dilated common bile duct, or occurred in the setting of an anatomic variation of the cystic duct insertion into the common bile duct.3 While there are no pathognomic symptoms, postcholecystectomy right upper quadrant symptoms suggest a remnant. The addition of radiating pain to the shoulder, food intolerance, nausea, or jaundice increase the likelihood of a remnant. In the laparoscopic era, with attempts to remain distant from the common bile duct, ligation of the cystic duct as near to the infundibulum as possible may be a predisposition to a cystic duct remnant.5
Patients who undergo partial cholecystectomy, or those with a cystic duct remnant, are at risk of inadequate calculi removal or new calculi formation with recurrent symptoms years after the original operation. This may cloud the future clinical presentation, as in this case. Narrowing of the gallbladder distal to the infundibulum, with inflammation (acute or chronic), a cystic duct adherent to the common bile duct, or a rushed operation may obscure the anatomic structures of the cystic duct. Whether a cholecystectomy is performed laparoscopically or open, meticulous and complete dissection is needed to identify crucial anatomy and ensure complete gallbladder removal. The potential for a retained gallbladder remnant should be considered when recurrent symptoms of biliary colic are seen years after cholecystectomy. Caution should be exercised when deciding whether to perform a partial cholecystectomy, weighing the advantages of the procedure against the potential adverse consequences.
References
1 M. Schein, Partial cholecystectomy in the emergency treatment of acute cholecystitis in the compromised patient, J R Coll Surg Edinb 36 (1991), pp. 295–297.
2 M.D. Ibrarullah, L.K. Kacker and S.S. Sikora et al., Partial cholecystectomy–safe and effective, HPB Surg 7 (1993), pp. 61–65.
3 F. Glenn and G. Johnson Jr, Cystic duct remnant, a sequela of incomplete cholecystectomy, Surg Gynecol Obstet 101 (1955), pp. 331–345.
4 J.T. Bordley and T.T. White, Causes for 340 reoperations on the extrahepatic bile ducts, Ann Surg 189 (1979), pp. 442–446.
5 C. Shaw, D.M. O’Hanlon, H.M. Fenlon and G.P. McEntee, Cystic duct remnant and the ‘post-cholecystectomy syndrome’, Hepatogastroenterology 51 (2004), pp. 36–38.
Bryan A. Whitson and Seth I. Wolpert
Journal of the American College of Surgeons Volume 205, Issue 6, December 2007, Pages 814-815
Samstag, 24. November 2007
Die Überbringung schlechter Nachrichten bei Krebspatienten: "Hit-and-Run"
Communication Pitfalls with Cancer Patients: “Hit-and-Run” Deliveries of Bad News
Surgeons deliver bad news frequently in the course of their careers.1 Much has been written about the difficulties inherent in delivering bad news, particularly in the context of cancer patients.[2] and [3] Back and colleagues4 argue that, although physicians often learn interviewing skills, their training does not include a focus on second-order communication skills, such as conveying empathy and understanding, which are critical to successful communication in cancer care and other domains in which communication of bad news is common. Complicating this lack of training in second-order communication is that doctors can experience high levels of emotions when caring for cancer patients. Discussing bad or difficult news is potentially stressful for both physicians and patients.5 From research, we know that there is a relationship between the communicator’s emotions and the way communicative interactions unfold.[6] and [7] The comfort level of a physician can lead to less productive patterns of communication, which are challenging for both the physician and the patient. Many surgeons are, through intuition, study, or practice, highly skilled at delivering bad news and at negotiating patients’ reactions to bad news empathically. Some find that their lack of training or discomfort with emotionally charged, negative information at times leads to unpleasant communication interactions.
There have been many attempts to craft communication training for health professionals, specifically among medical oncologists, because of the nature of their practice and the frequency with which they must deliver bad news.8 As for communication training among surgeons, Davidson3 asserts that communication skills should be integrated throughout surgical training curricula as a core aspect of the training. There continue to be instances where, despite training of all kinds, mishaps occur.9 The following case illustrates such an incident:
A 71-year-old woman with a long smoking history was admitted with a 3-week history of increasing shortness of breath. She was found to have a mass in the left lung, mediastinal adenopathy, and a left pleural effusion. Her effusion was drained, her reactive airways disease was improved with nebulizers and oxygen, and a biopsy was performed through bronchoscopy on the third hospital day. On the fifth hospital day, the physician was called with the results of her biopsy, poorly differentiated adenocarcinoma consistent with a lung primary. Five minutes later, nervous and anxious, the physician knocked on the patient’s door, entered, and stood at the foot of her bed. “Mrs S, we have gotten the results of your biopsy back. The pathologists are telling us that you have lung cancer,” the physician said.
She replied, “Are you sure that is what it is?”
“Yes,” he said. “I am afraid this is a very serious situation. We will have the oncologist see you. You should probably prepare to get some of your affairs in order, as the survival rates from this kind of cancer are very low. I’m sorry to be the one to tell you” [pager goes off]. “I need to run to an emergency … I’m sorry … I’ll be back around to talk more about it later.”
This article explores some of the circumstances that can lead to this kind of problematic interaction. We offer a way to consider how an understanding of patients’ unspoken “rules” about the delivery of bad new can illuminate more productive ways of communicating bad news.
Physician factors and difficult communication
Learning devastating truths about patients, truths patients themselves might not even be able to comprehend fully, is an enormous weight for physicians to carry.6 In addition, the “hectic pace of clinical practice may force a physician to deliver bad news with little forewarning or when other responsibilities are competing for the physician’s attention.”6 For some, the weight of telling necessary truths can be too much to bear, and the lack of time can compound those feelings. The combination of these conditions can necessitate a way of releasing the emotional pressure. One possibility, as illustrated in the case presented here, is the “dumping” of bad news, or being insensitively blunt.10 There is evidence that this kind of “hit-and-run” delivery of bad news is not uncommon.9 Yet, such occurrences can be devastating for patients and their families.
The hit-and-run method of delivering bad news illustrated in the case here might seem preferable to an inexperienced physician because it permits a kind of “quick disposal” of weighty and emotionally charged information, information that—properly—belongs to the patient. To the physician, this approach can appear an efficient choice. It is likely that any advantage in time gained by using hit-and-run deliveries becomes short-lived for the physician, given the ultimate pain and emotional chaos it can cause patients and their families. Although there appears to be no empiric information about how frequent such hit-and-run deliveries of bad news occur, or self-reported data about physicians’ reasons for using them, we turn to research that considers this type of communicative message choices within the context of disclosing information that can be perceived as potentially stress-producing.[11] and [12] It is likely that hit-and-run deliveries result from pent-up pressure to tell, physicians’ own emotional discomfort, perceived lack of time, and insufficient training in empathic communication skills.
Physicians who commit hit-and-run deliveries are probably not intentionally insensitive. Instead, this phenomenon has more to do with the difficulty of carrying an informational burden and not being armed with communicative skills to make productive choices about the disclosure of bad news.[12] and [13] In fact, the need to relieve informational burdens is not unique to physicians, people in many circumstances experience this phenomenon.14 For the physician, the guardianship role and the prospect of disclosing bad news to a patient in his or her care can trigger feelings of uncertainty about the way the diagnosis or prognosis might be received.15 Research has highlighted the trepidation people feel about making disclosures that have the potential to burden others.16 Often, in circumstances where people need to tell bad news, they might opt for topic avoidance rather than suffer the consequences of making a disclosure.17
Because physicians do not have the option of topic avoidance indefinitely, when they project that the emotional burden is too great for information they must disclose, they might feel the need to “dump” the truth on the receiver. Opting for the use of hit-and-run delivery of bad news can also be seen as a way to preclude additional discussion immediately after the disclosure and to temporarily limit involvement with the patient or the patient’s family. Lefebvre and Levert15 argue that, in general, “physicians and professionals who have to tell people about a serious illness or one that will affect the life of patients and family alike often feel a sense of powerlessness and failure.” For physicians, when a patient’s medical information becomes too difficult to handle, one way to relieve the burden of having to tell something that will unequivocally result in a negative reaction is to get rid of it as soon as possible.[11] and [12] The intense nature of the information generates its own kind of pressure.
No doubt physicians who have fallen prey to such a strategy would like to do a better job, but breaking bad news and communicating with distressed patients are some of the most important yet challenging tasks required of doctors.18 Clearly, patients want to be informed, yet, they also do not want to be traumatized by the way the information is conveyed.19 To understand the intersection between the patient’s perspective and physician’s actions, we frame the dynamics of hit-and-run deliveries, using the evidenced-based theory of communication privacy management (CPM).12
Understanding the dynamics of the hit-and-run delivery of bad news: interface of patient and physician
Hit-and-run deliveries of bad news can leave patients, particularly cancer patients, cognitively unable to grasp the content of the disclosures about their conditions.20 Patients often know that something is wrong with them, but they are frequently unprepared for the impact of a new cancer diagnosis. Hit-and-run deliveries of bad news have the potential to blindside patients. Such life-altering news is emotionally laden, not only for the patient, but also for the patient’s family—the uncounted additional victims.21 CPM theory is useful in explaining the rules, usually unspoken, surrounding disclosures of private information, and the multilevel injury that occurs when hit-and-run deliveries of bad news occur. CPM theory, in fact, predicts the kind of devastation patients and families can experience when emotionally laden medical information is unloaded unexpectedly.
According to CPM theory, patients see physicians as “stakeholders” of the medical information they disclose during the course of their illness or that is elucidated by medical testing.12 Consequently, they assume that the physician will treat their important medical information, and them, with respect because they believe the physician shares the responsibility of caring for the information. Hit-and-run deliveries violate the implicit rules that patients have about how physicians should uphold their role as important stakeholders of critical medical information. Because physicians are seen as having a stake in the information, unloading the burden of bad news without taking their rightful responsibility for management of the medical information violates an implicit contract patients believe they have with their physician. Patients are left to endure the emotional burden by themselves because they see the physician not holding up his or her end of the bargain. The physician has not upheld the role of stakeholder where medical information is concerned.
Stakeholder dynamics surrounding medical information also highlights the unique obligations of the doctor−patient relationship.12 Physicians are in the distinctive position of caring for information that is theirs only by virtue of their position. Physicians acquire information that does not properly belong to them, yet both they and their patients co-own the information. Complicating this notion is the fact that, by definition, physicians always know about a devastating diagnosis and prognosis, including the far-reaching implications of the information, before the patient. Finally, physicians have a fiduciary responsibility toward patients who bear the consequences of the information. This additional set of obligations is unidirectional.
The dilemma created by possessing important health information that concerns someone else is not entirely idiosyncratic to medical professionals. Most of us are, at one time or another, made co-owners or shareholders of other people’s private information.12 For example, if we happened to discover a husband who is cheating on his wife, we would debate whether to tell his wife. The difference in medical contexts is that physicians are obligated to deliver the bad news, but the friend might opt to keep the knowledge secret. This confluence of obligations—knowing and having a stake in information about medical conditions of patients before they are aware of it and, simultaneously, having obligations toward patients that are implicit in the doctor−patient relationship—makes physicians stakeholders in ways that are substantively different from the husband−wife example given. Physicians have a duty to disclose the information no matter how they feel or to what extent the revealed information can impact the patient.22 In an ethical sense, they must also consider the emotional health of the recipient as part of their broader concern for the patient’s good. This last obligation can, in part, be the source of some of the stress that the obligations to communicate bad news engenders in physicians.
Patients have a strong sense of this implicit relational contract.18 Consequently, the hit-and-run delivery of bad news can leave them feeling duped, not only because they expect a physician to help them understand their medical condition, but also because they implicitly consider that the physician is a stakeholder in the information, and hold physicians responsible for caring for it appropriately. Patients, no doubt, see the situation as something that both they and their physician are “in” together.18 So the hit-and-run delivery of bad news entails two errors on the part of the physician: the first is the violation of the rules of a stakeholder of information as defined by the patient (most of which can be considered universal), and the second is a violation of responsibilities inherent in the doctor−patient relationship, which includes respect for personhood and information (such as prognosis) that can alter the profoundest parts of a patient’s sense of self.
Suggestions for change
Clearly, there are more adaptive ways to communicate a diagnosis or a prognosis to patients. Several authors have offered reflective systems that can be used to improve the communication and reception of bad news.[23], [24], [25] and [26] Common factors among these approaches are that patients should receive some advance warning that the bad news is forthcoming, the circumstances under which the delivery is made should be as caring and uninterrupted as possible, and a reasonable amount of time should be allotted for questions, answers, reflection, and grieving. Maynard10 has shown that sending a warning signal that bad news is forthcoming—that he calls “forecasting”—is received better by patients than stalling or being blunt.
Prognostic information probably falls into a category of information in which no casual exchanges of information are permissible. Just as one would not make an offhand, casual, or brief remark concerning the sexual lives of one’s patients, discussing important diagnostic or prognostic information without carefully considering the rules, implicit or explicit, which govern how patients want such information to be communicated (and have the right to define) is also to be avoided.
Reducing the tendency to commit hit-and-run deliveries of bad news is an admirable goal. We offer several guidelines drawn from communication privacy management theory that can help some physicians interact with patients in more productive ways.12
Allowing time and space for communication of bad news
Although self-evident, there should be no brief conversations with cancer patients about any important aspect of their condition. Patients should be permitted to dictate the length of the conversation; ie, the conversation ends when the patient has nothing more to add. Sometimes waiting to see if there are any additional cues communicated by the patient gives the patient a chance to collect his or her thoughts, as illustrated in the review by Zimmermann and colleagues.27 Eggly and colleagues28 have demonstrated that some of our most basic assumptions about communication of bad news can, in fact, be incomplete. For example, we might not always be able to predict what patients perceive to be bad news, and because we cannot always predict what constitutes bad news, we might not always be able to prepare ourselves and patients for talking about it. Their suggestion, based on their research, is to institute a kind of “universal precaution” with cancer patients, applying strategies for discussing bad news to all interactions in which information is discussed because any information has the potential to be perceived as bad news.
Awareness of one’s own emotional state
As we have pointed out, delivering bad news is stressful.18 Being aware of the stress level a physician feels when it becomes necessary to communicate bad news allows the physician time to prepare for the important conversation and to recognize a kind of “danger zone.” Learning to be cognizant of this internal response can allow one to take the time to consider the whole process of communicating bad news before it takes place and resist the urge to “get it off one’s chest” too quickly. Back, Baile, Lenzi and their colleagues[23], [24] and [29] have shown that reflecting on one’s own feelings is an essential element in overcoming the tendency to react in nonadaptive ways to patients’ strong emotional reactions in the face of bad news. Adaptive communication strategies can make physicians less likely to use such strategies as giving false hope, providing premature reassurance, or offering ineffective therapies. Clearly, preventing the temptation to use a hit-and-run strategy needs to be included in the training of young surgeons. When the clinician becomes aware of his or her own attitudes and, in particular, any uneasy feelings about the disclosure of bad news, it is likely to become easier to avoid these kinds of communication pitfalls. With practice and training, particularly for students and residents, this kind of self-preparation can be a part of every patient encounter involving the delivery of bad news.
Stakeholder rights and responsibilities
When physicians approach patients, they should do so with the knowledge that patients see them as both a partner and a stakeholder in managing their important medical information. Patients clearly believe that the information physicians know about them still belongs to them, but that same access makes physicians integral stakeholders of the information and not detached bystanders. A useful perspective is to keep the magnitude and the seriousness of the information delivered to the patient in appropriate perspective. Although in the day-to-day work environment it might be difficult, it seems essential to remind ourselves that the information we give to patients about their diagnosis and prognosis carries a much larger burden for them than it does for us.30 Finally, recognizing that silence is an important tool during these transition times is often helpful for patients. Giving “space” by tolerating silence meta-communicates willingness to offer the patients time to “digest” the information, so they can consider what it means to them. Silence in this situation also suggests that the physician is giving the time to the patient and cares about him or her as an individual.
In conclusion, we have identified, framed, and named a phenomenon that occurs in medical practice: the hit-and-run delivery of bad news. Our discussion here has attempted to highlight several issues. First, as the bearers of bad news, physicians must battle the natural tendency to relieve informational burdens by disclosing them quickly and moving on. Training in communication skills can be one means of combating this tendency and can provide clinicians with a set of skills to draw on so that other more productive choices will be made.29 Second, we suggest that there are issues of information management that are relational between physicians and patients. From research, we know that patients have certain expectations about how they think their private medical information will be treated by their physician.18 Hit-and-run deliveries of bad news necessarily violate those expectations of responsibilities as a stakeholder on the part of a physician. Third, bad news, particularly concerning cancer, is emotional. Physicians need training to become familiar with ways to manage their own complex emotions so that they can more effectively engage in these challenging interactions with patients.
References
1 S. Eggly, L.A. Penner and T.L. Albrecht et al., Discussing bad news in the outpatient oncology clinic: rethinking current communication guidelines, J Clin Oncol 24 (2006), pp. 716–719.
2 J. Armstrong and J. Holland, Surviving the stresses of clinical oncology by improving communication, Oncology 18 (2004), pp. 363–368.
3 P.M. Davidson, The surgeon for the future and implications for training, ANZ J Surg 72 (2002), pp. 822–828.
4 A.L. Back, R.M. Arnold and W.F. Baile et al., Approaching difficult communication tasks in oncology, CA Cancer J Clin 55 (2005), pp. 164–177.
5 A. Faulkner, ABC of palliative care: communication with patients, families, and other professionals, BMJ 316 (1998), pp. 130–132.
6 G.K. VandeKieft, Breaking bad news, Am Fam Phys 64 (2001), pp. 1975–1978.
7 In: P.A. Andersen and K. Guerrero, Editors, Handbook of communication and emotion, Academic Press, San Diego (1998).
8 L. Fallowfield, V. Jenkins and V. Farewell et al., Efficacy of a cancer research UK communication skills training model for oncologists: a randomised controlled trial, Lancet 359 (2002), pp. 650–656.
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10 D.W. Maynard, On “realization” in everyday life: the forecasting of bad news as a social relation, Am Sociol Rev 61 (1996), pp. 109–131.
11 W.B. Stiles, I have to talk to somebody: a fever model of disclosure. In: V. Derlega and J. Berg, Editors, Self-disclosure: theory, research, and therapy, Plenum Press, New York (1987), pp. 257–277.
12 S. Petronio, Boundaries of privacy: dialectics of disclosure, SUNY Press, New York (2002).
13 S. Petronio, S. Jones and M.C. Morr, Family privacy dilemmas: managing communication boundaries within family groups. In: L.R. Frey, Editor, Group communication in context: studies of bona fide groups (2nd ed.), Lawrence Erlbaum, Mahwah, NJ (2003).
14 In: J.W. Pennebaker, Editor, Emotion, disclosure, and health, American Psychology Association, Washington, DC (1995).
15 H. Lefebvre and M.J. Levert, Breaking the news of traumatic brain injury and incapacities, Brain Inj 20 (2006), pp. 711–718.
16 S. Petronio, H.M. Reeder, M. Hecht and T. Mon’t Ros-Mendoza, Disclosure of sexual abuse by children and adolescents, JACR 24 (1996), pp. 181–199.
17 J.P. Caughlin and T.D. Golish, An analysis of association between topic avoidance and dissatisfaction: Comparing perceptual and interpersonal explanations, Commun Monogr 69 (2002), pp. 275–295.
18 S.J. Arnold and B. Koczwara, Breaking bad news and learning through experience, J Clin Oncol 24 (2006), pp. 5098–5100.
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20 J.K. Takayesu and H.R. Hutson, Communicating life-threatening diagnoses to patients in the emergency department, Ann Emerg Med 43 (2004), pp. 749–755.
21 L. Fallowfield and V. Jenkins, Communicating sad, bad, and difficult news in medicine, Lancet 363 (2004), pp. 312–319.
22 S. Bok, Secrets: on the ethics of concealment and revelation, Pantheon Books, New York (1982).
23 A.L. Back, R.M. Arnold and J.A. Tulsky et al., Teaching communication skills to medical oncology fellows, J Clin Oncol 21 (2003), pp. 2433–2436.
24 W.F. Baile, R. Buckman and R. Lenzi et al., SPIKES: a six-step protocol for delivering bad news—application to the patient with cancer, Oncologist 5 (2000), pp. 302–311.
25 A. Girgis and R.W. Sanson-Fisher, Breaking bad news: consensus guidelines for medical practitioners, J Clin Oncol 13 (1995), pp. 2449–2456.
26 R. Buckman and Y. Kason, How to break bad news: a guide for health care professionals, Johns Hopkins University Press, Baltimore (1992).
27 C. Zimmermann, L. Del Piccolo and A. Finset, Cues and concerns by patients in medical consultations: a literature review, Psychol Bull 133 (2007), pp. 438–463.
28 S. Eggly, L.A. Penner and T.L. Albrecht et al., In reply to Breaking bad news: more than just guidelines, J Clin Oncol 24 (2006), pp. 3217–3218.
29 R. Lenzi, W.F. Baile and J. Berek et al., Design, conduct and evaluation of a communication course for oncology fellows, J Cancer Educ 20 (2005), pp. 143–149.
30 N. Coyle and L. Sculco, Communication and the patient/physician relationship: a phenomenological inquiry, J Support Oncol 1 (2003), pp. 1206–1215.
Correspondence address: Paul R Helft, MD, Department of Medicine, Division of Hematology/Oncology, Charles Warren Fairbanks Center for Medical Ethics, Indiana University Center for Bioethics, Indiana University Cancer Center, Indiana University School of Medicine, 535 Barnhill Drive, RT 473, Indianapolis, IN 46202.
Journal of the American College of Surgeons Volume 205, Issue 6, December 2007, Pages 807-811
Surgeons deliver bad news frequently in the course of their careers.1 Much has been written about the difficulties inherent in delivering bad news, particularly in the context of cancer patients.[2] and [3] Back and colleagues4 argue that, although physicians often learn interviewing skills, their training does not include a focus on second-order communication skills, such as conveying empathy and understanding, which are critical to successful communication in cancer care and other domains in which communication of bad news is common. Complicating this lack of training in second-order communication is that doctors can experience high levels of emotions when caring for cancer patients. Discussing bad or difficult news is potentially stressful for both physicians and patients.5 From research, we know that there is a relationship between the communicator’s emotions and the way communicative interactions unfold.[6] and [7] The comfort level of a physician can lead to less productive patterns of communication, which are challenging for both the physician and the patient. Many surgeons are, through intuition, study, or practice, highly skilled at delivering bad news and at negotiating patients’ reactions to bad news empathically. Some find that their lack of training or discomfort with emotionally charged, negative information at times leads to unpleasant communication interactions.
There have been many attempts to craft communication training for health professionals, specifically among medical oncologists, because of the nature of their practice and the frequency with which they must deliver bad news.8 As for communication training among surgeons, Davidson3 asserts that communication skills should be integrated throughout surgical training curricula as a core aspect of the training. There continue to be instances where, despite training of all kinds, mishaps occur.9 The following case illustrates such an incident:
A 71-year-old woman with a long smoking history was admitted with a 3-week history of increasing shortness of breath. She was found to have a mass in the left lung, mediastinal adenopathy, and a left pleural effusion. Her effusion was drained, her reactive airways disease was improved with nebulizers and oxygen, and a biopsy was performed through bronchoscopy on the third hospital day. On the fifth hospital day, the physician was called with the results of her biopsy, poorly differentiated adenocarcinoma consistent with a lung primary. Five minutes later, nervous and anxious, the physician knocked on the patient’s door, entered, and stood at the foot of her bed. “Mrs S, we have gotten the results of your biopsy back. The pathologists are telling us that you have lung cancer,” the physician said.
She replied, “Are you sure that is what it is?”
“Yes,” he said. “I am afraid this is a very serious situation. We will have the oncologist see you. You should probably prepare to get some of your affairs in order, as the survival rates from this kind of cancer are very low. I’m sorry to be the one to tell you” [pager goes off]. “I need to run to an emergency … I’m sorry … I’ll be back around to talk more about it later.”
This article explores some of the circumstances that can lead to this kind of problematic interaction. We offer a way to consider how an understanding of patients’ unspoken “rules” about the delivery of bad new can illuminate more productive ways of communicating bad news.
Physician factors and difficult communication
Learning devastating truths about patients, truths patients themselves might not even be able to comprehend fully, is an enormous weight for physicians to carry.6 In addition, the “hectic pace of clinical practice may force a physician to deliver bad news with little forewarning or when other responsibilities are competing for the physician’s attention.”6 For some, the weight of telling necessary truths can be too much to bear, and the lack of time can compound those feelings. The combination of these conditions can necessitate a way of releasing the emotional pressure. One possibility, as illustrated in the case presented here, is the “dumping” of bad news, or being insensitively blunt.10 There is evidence that this kind of “hit-and-run” delivery of bad news is not uncommon.9 Yet, such occurrences can be devastating for patients and their families.
The hit-and-run method of delivering bad news illustrated in the case here might seem preferable to an inexperienced physician because it permits a kind of “quick disposal” of weighty and emotionally charged information, information that—properly—belongs to the patient. To the physician, this approach can appear an efficient choice. It is likely that any advantage in time gained by using hit-and-run deliveries becomes short-lived for the physician, given the ultimate pain and emotional chaos it can cause patients and their families. Although there appears to be no empiric information about how frequent such hit-and-run deliveries of bad news occur, or self-reported data about physicians’ reasons for using them, we turn to research that considers this type of communicative message choices within the context of disclosing information that can be perceived as potentially stress-producing.[11] and [12] It is likely that hit-and-run deliveries result from pent-up pressure to tell, physicians’ own emotional discomfort, perceived lack of time, and insufficient training in empathic communication skills.
Physicians who commit hit-and-run deliveries are probably not intentionally insensitive. Instead, this phenomenon has more to do with the difficulty of carrying an informational burden and not being armed with communicative skills to make productive choices about the disclosure of bad news.[12] and [13] In fact, the need to relieve informational burdens is not unique to physicians, people in many circumstances experience this phenomenon.14 For the physician, the guardianship role and the prospect of disclosing bad news to a patient in his or her care can trigger feelings of uncertainty about the way the diagnosis or prognosis might be received.15 Research has highlighted the trepidation people feel about making disclosures that have the potential to burden others.16 Often, in circumstances where people need to tell bad news, they might opt for topic avoidance rather than suffer the consequences of making a disclosure.17
Because physicians do not have the option of topic avoidance indefinitely, when they project that the emotional burden is too great for information they must disclose, they might feel the need to “dump” the truth on the receiver. Opting for the use of hit-and-run delivery of bad news can also be seen as a way to preclude additional discussion immediately after the disclosure and to temporarily limit involvement with the patient or the patient’s family. Lefebvre and Levert15 argue that, in general, “physicians and professionals who have to tell people about a serious illness or one that will affect the life of patients and family alike often feel a sense of powerlessness and failure.” For physicians, when a patient’s medical information becomes too difficult to handle, one way to relieve the burden of having to tell something that will unequivocally result in a negative reaction is to get rid of it as soon as possible.[11] and [12] The intense nature of the information generates its own kind of pressure.
No doubt physicians who have fallen prey to such a strategy would like to do a better job, but breaking bad news and communicating with distressed patients are some of the most important yet challenging tasks required of doctors.18 Clearly, patients want to be informed, yet, they also do not want to be traumatized by the way the information is conveyed.19 To understand the intersection between the patient’s perspective and physician’s actions, we frame the dynamics of hit-and-run deliveries, using the evidenced-based theory of communication privacy management (CPM).12
Understanding the dynamics of the hit-and-run delivery of bad news: interface of patient and physician
Hit-and-run deliveries of bad news can leave patients, particularly cancer patients, cognitively unable to grasp the content of the disclosures about their conditions.20 Patients often know that something is wrong with them, but they are frequently unprepared for the impact of a new cancer diagnosis. Hit-and-run deliveries of bad news have the potential to blindside patients. Such life-altering news is emotionally laden, not only for the patient, but also for the patient’s family—the uncounted additional victims.21 CPM theory is useful in explaining the rules, usually unspoken, surrounding disclosures of private information, and the multilevel injury that occurs when hit-and-run deliveries of bad news occur. CPM theory, in fact, predicts the kind of devastation patients and families can experience when emotionally laden medical information is unloaded unexpectedly.
According to CPM theory, patients see physicians as “stakeholders” of the medical information they disclose during the course of their illness or that is elucidated by medical testing.12 Consequently, they assume that the physician will treat their important medical information, and them, with respect because they believe the physician shares the responsibility of caring for the information. Hit-and-run deliveries violate the implicit rules that patients have about how physicians should uphold their role as important stakeholders of critical medical information. Because physicians are seen as having a stake in the information, unloading the burden of bad news without taking their rightful responsibility for management of the medical information violates an implicit contract patients believe they have with their physician. Patients are left to endure the emotional burden by themselves because they see the physician not holding up his or her end of the bargain. The physician has not upheld the role of stakeholder where medical information is concerned.
Stakeholder dynamics surrounding medical information also highlights the unique obligations of the doctor−patient relationship.12 Physicians are in the distinctive position of caring for information that is theirs only by virtue of their position. Physicians acquire information that does not properly belong to them, yet both they and their patients co-own the information. Complicating this notion is the fact that, by definition, physicians always know about a devastating diagnosis and prognosis, including the far-reaching implications of the information, before the patient. Finally, physicians have a fiduciary responsibility toward patients who bear the consequences of the information. This additional set of obligations is unidirectional.
The dilemma created by possessing important health information that concerns someone else is not entirely idiosyncratic to medical professionals. Most of us are, at one time or another, made co-owners or shareholders of other people’s private information.12 For example, if we happened to discover a husband who is cheating on his wife, we would debate whether to tell his wife. The difference in medical contexts is that physicians are obligated to deliver the bad news, but the friend might opt to keep the knowledge secret. This confluence of obligations—knowing and having a stake in information about medical conditions of patients before they are aware of it and, simultaneously, having obligations toward patients that are implicit in the doctor−patient relationship—makes physicians stakeholders in ways that are substantively different from the husband−wife example given. Physicians have a duty to disclose the information no matter how they feel or to what extent the revealed information can impact the patient.22 In an ethical sense, they must also consider the emotional health of the recipient as part of their broader concern for the patient’s good. This last obligation can, in part, be the source of some of the stress that the obligations to communicate bad news engenders in physicians.
Patients have a strong sense of this implicit relational contract.18 Consequently, the hit-and-run delivery of bad news can leave them feeling duped, not only because they expect a physician to help them understand their medical condition, but also because they implicitly consider that the physician is a stakeholder in the information, and hold physicians responsible for caring for it appropriately. Patients, no doubt, see the situation as something that both they and their physician are “in” together.18 So the hit-and-run delivery of bad news entails two errors on the part of the physician: the first is the violation of the rules of a stakeholder of information as defined by the patient (most of which can be considered universal), and the second is a violation of responsibilities inherent in the doctor−patient relationship, which includes respect for personhood and information (such as prognosis) that can alter the profoundest parts of a patient’s sense of self.
Suggestions for change
Clearly, there are more adaptive ways to communicate a diagnosis or a prognosis to patients. Several authors have offered reflective systems that can be used to improve the communication and reception of bad news.[23], [24], [25] and [26] Common factors among these approaches are that patients should receive some advance warning that the bad news is forthcoming, the circumstances under which the delivery is made should be as caring and uninterrupted as possible, and a reasonable amount of time should be allotted for questions, answers, reflection, and grieving. Maynard10 has shown that sending a warning signal that bad news is forthcoming—that he calls “forecasting”—is received better by patients than stalling or being blunt.
Prognostic information probably falls into a category of information in which no casual exchanges of information are permissible. Just as one would not make an offhand, casual, or brief remark concerning the sexual lives of one’s patients, discussing important diagnostic or prognostic information without carefully considering the rules, implicit or explicit, which govern how patients want such information to be communicated (and have the right to define) is also to be avoided.
Reducing the tendency to commit hit-and-run deliveries of bad news is an admirable goal. We offer several guidelines drawn from communication privacy management theory that can help some physicians interact with patients in more productive ways.12
Allowing time and space for communication of bad news
Although self-evident, there should be no brief conversations with cancer patients about any important aspect of their condition. Patients should be permitted to dictate the length of the conversation; ie, the conversation ends when the patient has nothing more to add. Sometimes waiting to see if there are any additional cues communicated by the patient gives the patient a chance to collect his or her thoughts, as illustrated in the review by Zimmermann and colleagues.27 Eggly and colleagues28 have demonstrated that some of our most basic assumptions about communication of bad news can, in fact, be incomplete. For example, we might not always be able to predict what patients perceive to be bad news, and because we cannot always predict what constitutes bad news, we might not always be able to prepare ourselves and patients for talking about it. Their suggestion, based on their research, is to institute a kind of “universal precaution” with cancer patients, applying strategies for discussing bad news to all interactions in which information is discussed because any information has the potential to be perceived as bad news.
Awareness of one’s own emotional state
As we have pointed out, delivering bad news is stressful.18 Being aware of the stress level a physician feels when it becomes necessary to communicate bad news allows the physician time to prepare for the important conversation and to recognize a kind of “danger zone.” Learning to be cognizant of this internal response can allow one to take the time to consider the whole process of communicating bad news before it takes place and resist the urge to “get it off one’s chest” too quickly. Back, Baile, Lenzi and their colleagues[23], [24] and [29] have shown that reflecting on one’s own feelings is an essential element in overcoming the tendency to react in nonadaptive ways to patients’ strong emotional reactions in the face of bad news. Adaptive communication strategies can make physicians less likely to use such strategies as giving false hope, providing premature reassurance, or offering ineffective therapies. Clearly, preventing the temptation to use a hit-and-run strategy needs to be included in the training of young surgeons. When the clinician becomes aware of his or her own attitudes and, in particular, any uneasy feelings about the disclosure of bad news, it is likely to become easier to avoid these kinds of communication pitfalls. With practice and training, particularly for students and residents, this kind of self-preparation can be a part of every patient encounter involving the delivery of bad news.
Stakeholder rights and responsibilities
When physicians approach patients, they should do so with the knowledge that patients see them as both a partner and a stakeholder in managing their important medical information. Patients clearly believe that the information physicians know about them still belongs to them, but that same access makes physicians integral stakeholders of the information and not detached bystanders. A useful perspective is to keep the magnitude and the seriousness of the information delivered to the patient in appropriate perspective. Although in the day-to-day work environment it might be difficult, it seems essential to remind ourselves that the information we give to patients about their diagnosis and prognosis carries a much larger burden for them than it does for us.30 Finally, recognizing that silence is an important tool during these transition times is often helpful for patients. Giving “space” by tolerating silence meta-communicates willingness to offer the patients time to “digest” the information, so they can consider what it means to them. Silence in this situation also suggests that the physician is giving the time to the patient and cares about him or her as an individual.
In conclusion, we have identified, framed, and named a phenomenon that occurs in medical practice: the hit-and-run delivery of bad news. Our discussion here has attempted to highlight several issues. First, as the bearers of bad news, physicians must battle the natural tendency to relieve informational burdens by disclosing them quickly and moving on. Training in communication skills can be one means of combating this tendency and can provide clinicians with a set of skills to draw on so that other more productive choices will be made.29 Second, we suggest that there are issues of information management that are relational between physicians and patients. From research, we know that patients have certain expectations about how they think their private medical information will be treated by their physician.18 Hit-and-run deliveries of bad news necessarily violate those expectations of responsibilities as a stakeholder on the part of a physician. Third, bad news, particularly concerning cancer, is emotional. Physicians need training to become familiar with ways to manage their own complex emotions so that they can more effectively engage in these challenging interactions with patients.
References
1 S. Eggly, L.A. Penner and T.L. Albrecht et al., Discussing bad news in the outpatient oncology clinic: rethinking current communication guidelines, J Clin Oncol 24 (2006), pp. 716–719.
2 J. Armstrong and J. Holland, Surviving the stresses of clinical oncology by improving communication, Oncology 18 (2004), pp. 363–368.
3 P.M. Davidson, The surgeon for the future and implications for training, ANZ J Surg 72 (2002), pp. 822–828.
4 A.L. Back, R.M. Arnold and W.F. Baile et al., Approaching difficult communication tasks in oncology, CA Cancer J Clin 55 (2005), pp. 164–177.
5 A. Faulkner, ABC of palliative care: communication with patients, families, and other professionals, BMJ 316 (1998), pp. 130–132.
6 G.K. VandeKieft, Breaking bad news, Am Fam Phys 64 (2001), pp. 1975–1978.
7 In: P.A. Andersen and K. Guerrero, Editors, Handbook of communication and emotion, Academic Press, San Diego (1998).
8 L. Fallowfield, V. Jenkins and V. Farewell et al., Efficacy of a cancer research UK communication skills training model for oncologists: a randomised controlled trial, Lancet 359 (2002), pp. 650–656.
9 L. Dias, B.A. Chabner, T.J. Lynch and R.T. Penson, Breaking bad news: a patient’s perspective, Oncologist 8 (2003), pp. 587–596.
10 D.W. Maynard, On “realization” in everyday life: the forecasting of bad news as a social relation, Am Sociol Rev 61 (1996), pp. 109–131.
11 W.B. Stiles, I have to talk to somebody: a fever model of disclosure. In: V. Derlega and J. Berg, Editors, Self-disclosure: theory, research, and therapy, Plenum Press, New York (1987), pp. 257–277.
12 S. Petronio, Boundaries of privacy: dialectics of disclosure, SUNY Press, New York (2002).
13 S. Petronio, S. Jones and M.C. Morr, Family privacy dilemmas: managing communication boundaries within family groups. In: L.R. Frey, Editor, Group communication in context: studies of bona fide groups (2nd ed.), Lawrence Erlbaum, Mahwah, NJ (2003).
14 In: J.W. Pennebaker, Editor, Emotion, disclosure, and health, American Psychology Association, Washington, DC (1995).
15 H. Lefebvre and M.J. Levert, Breaking the news of traumatic brain injury and incapacities, Brain Inj 20 (2006), pp. 711–718.
16 S. Petronio, H.M. Reeder, M. Hecht and T. Mon’t Ros-Mendoza, Disclosure of sexual abuse by children and adolescents, JACR 24 (1996), pp. 181–199.
17 J.P. Caughlin and T.D. Golish, An analysis of association between topic avoidance and dissatisfaction: Comparing perceptual and interpersonal explanations, Commun Monogr 69 (2002), pp. 275–295.
18 S.J. Arnold and B. Koczwara, Breaking bad news and learning through experience, J Clin Oncol 24 (2006), pp. 5098–5100.
19 J. Schildmann, A. Cushing, L. Doyal and J. Vollmann, Breaking bad news: experiences, views, and difficulty of pre-registered house officers, Palliat Med 19 (2005), pp. 93–98.
20 J.K. Takayesu and H.R. Hutson, Communicating life-threatening diagnoses to patients in the emergency department, Ann Emerg Med 43 (2004), pp. 749–755.
21 L. Fallowfield and V. Jenkins, Communicating sad, bad, and difficult news in medicine, Lancet 363 (2004), pp. 312–319.
22 S. Bok, Secrets: on the ethics of concealment and revelation, Pantheon Books, New York (1982).
23 A.L. Back, R.M. Arnold and J.A. Tulsky et al., Teaching communication skills to medical oncology fellows, J Clin Oncol 21 (2003), pp. 2433–2436.
24 W.F. Baile, R. Buckman and R. Lenzi et al., SPIKES: a six-step protocol for delivering bad news—application to the patient with cancer, Oncologist 5 (2000), pp. 302–311.
25 A. Girgis and R.W. Sanson-Fisher, Breaking bad news: consensus guidelines for medical practitioners, J Clin Oncol 13 (1995), pp. 2449–2456.
26 R. Buckman and Y. Kason, How to break bad news: a guide for health care professionals, Johns Hopkins University Press, Baltimore (1992).
27 C. Zimmermann, L. Del Piccolo and A. Finset, Cues and concerns by patients in medical consultations: a literature review, Psychol Bull 133 (2007), pp. 438–463.
28 S. Eggly, L.A. Penner and T.L. Albrecht et al., In reply to Breaking bad news: more than just guidelines, J Clin Oncol 24 (2006), pp. 3217–3218.
29 R. Lenzi, W.F. Baile and J. Berek et al., Design, conduct and evaluation of a communication course for oncology fellows, J Cancer Educ 20 (2005), pp. 143–149.
30 N. Coyle and L. Sculco, Communication and the patient/physician relationship: a phenomenological inquiry, J Support Oncol 1 (2003), pp. 1206–1215.
Correspondence address: Paul R Helft, MD, Department of Medicine, Division of Hematology/Oncology, Charles Warren Fairbanks Center for Medical Ethics, Indiana University Center for Bioethics, Indiana University Cancer Center, Indiana University School of Medicine, 535 Barnhill Drive, RT 473, Indianapolis, IN 46202.
Journal of the American College of Surgeons Volume 205, Issue 6, December 2007, Pages 807-811
Donnerstag, 22. November 2007
Wir lesen vor...
Vorlesen ist eine wunderbare Sache: Für alle, die vorgelesen bekommen – aber auch für diejenigen, die vorlesen. Daher möchten wir Sie herzlich einladen, bei der Initiative „Wir lesen vor“ der Wochenzeitschrift DIE ZEIT und der Stiftung Lesen mit dabei zu sein. Ob beim diesjährigen bundesweiten Vorlesetag am 23. November 2007 oder das ganze Jahr über …
http://www.wirlesenvor.de/
http://www.wirlesenvor.de/
Worte der Woche...
...die leider nicht gesagt wurden...ua
"Ich war ja auch schon mal in Dortmund."
Jens Lehmann, Nationaltorhüter, zu seiner Aussage, er würde notfalls auch in die Zweite Liga wechseln
ZEITmagazin Leben
"Ich war ja auch schon mal in Dortmund."
Jens Lehmann, Nationaltorhüter, zu seiner Aussage, er würde notfalls auch in die Zweite Liga wechseln
ZEITmagazin Leben
Mascha Kaléko
Ich kannte ihn vom Sehen
und Hörensagen,
(ehe mir Hören und Sehen verging)
Er aber liebte mich schon
Sieben Jahre.
Sieben Jahre suchte er mich
Im Café, im Theater
langweilte sich in den
Abendvorträgen
die ich besuchte.
Als ich dann doch des
"stupiden Akademikers"
Ehefrau wurde, hasste er ihn.
An verregneten Sonntagen
wartete er am Hauseingang,
Vielleicht, daß ich am Abend
doch noch ausginge mit dem
Rivalen
Um mir, bestenfalls, sagen
zu können,
daß es ein Hundewetter sei
nicht wahr?
Als dann das Feuer
auf mich übersprang
Sah ich wie rein seine Stirn war
wie edel die Hände
In seinen Augen ertrank ich
endlich.
Nun liebte ich ihn fast 7 Tage schon
Er holte mich ab von der
Englischstunde
Er ging mit mir in die Bibliothek
Und auf den kleinen Marmortisch
im Romanischen Café
Kritzelte er auf einen Zettel
"I want a child from you."
Mein kleinbürgerliches Kinderherz erschrak zu Tode
Acht Wochen drauf klagte ich
dem Frauenarzt
Ich will ein Kind und kriege keines.
und Hörensagen,
(ehe mir Hören und Sehen verging)
Er aber liebte mich schon
Sieben Jahre.
Sieben Jahre suchte er mich
Im Café, im Theater
langweilte sich in den
Abendvorträgen
die ich besuchte.
Als ich dann doch des
"stupiden Akademikers"
Ehefrau wurde, hasste er ihn.
An verregneten Sonntagen
wartete er am Hauseingang,
Vielleicht, daß ich am Abend
doch noch ausginge mit dem
Rivalen
Um mir, bestenfalls, sagen
zu können,
daß es ein Hundewetter sei
nicht wahr?
Als dann das Feuer
auf mich übersprang
Sah ich wie rein seine Stirn war
wie edel die Hände
In seinen Augen ertrank ich
endlich.
Nun liebte ich ihn fast 7 Tage schon
Er holte mich ab von der
Englischstunde
Er ging mit mir in die Bibliothek
Und auf den kleinen Marmortisch
im Romanischen Café
Kritzelte er auf einen Zettel
"I want a child from you."
Mein kleinbürgerliches Kinderherz erschrak zu Tode
Acht Wochen drauf klagte ich
dem Frauenarzt
Ich will ein Kind und kriege keines.
Mittwoch, 21. November 2007
Lucas Cranach der Ältere im Städel...
Das Städel Museum präsentiert in einer umfassenden Ausstellung über 100 Meisterwerke von Lucas Cranach dem Älteren, dem großen Maler der Reformationszeit. Populärer und wirtschaftlich noch erfolgreicher als sein Zeitgenosse Albrecht Dürer hat Lucas Cranach die Bildwelt der Deutschen wohl am nachhaltigsten geprägt. Seine frühen Landschaftsdarstellungen waren wegweisend, religiösen Themen hauchte er völlig neues Leben ein, für den reformierten Glauben schuf er gänzlich neue Bildtypen. Seine Porträts von Martin Luther, Friedrich dem Weisen oder Philipp Melanchthon prägen bis heute unsereVorstellung von diesen Persönlichkeiten. Eine weitere Spezialität waren perfekt gemalte erotische
Darstellungen. In diesen schuf er ein zeitloses Ideal weiblicher Schönheit, das noch im 20. JahrhundertKünstler wie Pablo Picasso und Alberto Giacometti angeregt hat.
Darstellungen. In diesen schuf er ein zeitloses Ideal weiblicher Schönheit, das noch im 20. JahrhundertKünstler wie Pablo Picasso und Alberto Giacometti angeregt hat.
Dienstag, 20. November 2007
Die Muslime und der dekadente Westen
Umfragen unter britischen Muslimen zeigen eine tiefe Ambivalenz gegenüber dem Westen: "Die jungen Muslime haben den Eindruck, in einem dekadenten Land zu leben, das seine eigenen Werte vergessen hat, dessen Freiheiten einen zu hohen Preis fordern und dessen Sitten zusehends verfallen. Wohlgemerkt: Nicht die Älteren beklagen hier wie üblich die Dekadenz der Gesellschaft im Licht einer intakten Vorzeit. Es sind die Jungen, die die Gegenwart verwünschen. Das ist etwas Neues in der Geschichte der Migration: Statt den Traum der Eltern vom Aufstieg und Anerkennung umzusetzen, wendet sich die zweite und dritte Generation moralisch idigniert von der Mehrheit ab und kultiviert Überlegenheitsgefühle."
Jörg Lau im Merkur, August/September 2007
Jörg Lau im Merkur, August/September 2007
Montag, 19. November 2007
Was Manager vom Fußballfan an sich halten...
Jetzt endlich muß es jedem Fan in der Südkurve klar sein, für was ihn Manager halten - für einen Underdog, auf den man eigentlich keinen Wert legt, da nutzt die nachgeschobene Entschuldigung auch nichts mehr...
Das liegt auf der gleichen Linie eines Herrn, der Fans, die mehr Verantwortung im Verein übernehmen wollten, schon mal als Seuche deklarierte...
"Gier frißt Hirn", ein Phänomen, das in der DFL offenbar flächenhaft um sich greift...
Siehe auch den Kommentar von Arne "Deutscher Realitätsverlust" auf www.schwatzgelb.de...
Das liegt auf der gleichen Linie eines Herrn, der Fans, die mehr Verantwortung im Verein übernehmen wollten, schon mal als Seuche deklarierte...
"Gier frißt Hirn", ein Phänomen, das in der DFL offenbar flächenhaft um sich greift...
Siehe auch den Kommentar von Arne "Deutscher Realitätsverlust" auf www.schwatzgelb.de...
Sonntag, 18. November 2007
Scharfe Wochen in Franken...
...mit Kren (=Meerrettich)...
Zur Absolventenverabschiedung in Bamberg - Anja und Sebastian bekommen ihre Zeugnisse im Rahmen einer akademischen Feier...
Romantisches Bamberg - nicht umsonst ist die Altstadt Weltkulturerbe...
Der Universitätsprofessor Glück hält eine launige Rede über den "gebildeten Menschen"...
Bildung bedeutet ua, daß ein gebildeter Mensch Muster und Vorbild für andere Menschen ist!
An diesem Abend lernen wir junge Menschen kennen, die sich offensichtlich auf den Weg gemacht haben, das zu werden!
Zum Abschluß gibt es ein rustikales Buffet mit Bier, Wein, Sekt, Schmalzbrot, und vieles mehr...
Viel Laub im Garten...beim Kroder in Schlaiffhausen gibt es Krengerichte, Gans, Hasen, riesige Klöße, Blaukraut, dunkles Bier! Und alles wirklich preiswert!
Bilder...
Zur Absolventenverabschiedung in Bamberg - Anja und Sebastian bekommen ihre Zeugnisse im Rahmen einer akademischen Feier...
Romantisches Bamberg - nicht umsonst ist die Altstadt Weltkulturerbe...
Der Universitätsprofessor Glück hält eine launige Rede über den "gebildeten Menschen"...
Bildung bedeutet ua, daß ein gebildeter Mensch Muster und Vorbild für andere Menschen ist!
An diesem Abend lernen wir junge Menschen kennen, die sich offensichtlich auf den Weg gemacht haben, das zu werden!
Zum Abschluß gibt es ein rustikales Buffet mit Bier, Wein, Sekt, Schmalzbrot, und vieles mehr...
Viel Laub im Garten...beim Kroder in Schlaiffhausen gibt es Krengerichte, Gans, Hasen, riesige Klöße, Blaukraut, dunkles Bier! Und alles wirklich preiswert!
Bilder...
Endlich sagt einer mal die Wahrheit...
Uli, Du bist unser Robin Hood!Denn Du ziehst den "Reichen" das Geld aus der Tasche / Von Django Asül
Liebes Bayern-Präsidium,
seit Stunden sitze ich am PC und finde nicht den richtigen Einstieg. Unzählige Male habe ich angesetzt und den temporär vorhandenen Gedanken doch wieder verworfen. Aus Angst, dass der Anfang nicht offen genug gerät. Denn Ihr habt die Messlatte verdammt hoch gelegt in der letzten Woche mit Eurem offenen Brief. Im Nachhinein könnte man glatt meinen, bis letzte Woche war alles sehr unoffen.
Es war wohl eine Kumulation von zu lange Unterdrücktem, die zu dieser Eruption auf beiden Seiten (also Vereinsführung und Fans) geführt hat. Wer verheiratet ist, kennt diese Situation aus dem Alltag: Jahrelang lässt der Mann seine Klamotten irgendwo in der Wohnung verstreut herumliegen, während die Frau aus Rache ihm allabendlich ein lauwarmes Essen hinstellt. Aber jetzt mal weg von der Ehe und zurück zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben: also zu unserem Verein.
Dass gerade Du, Uli, erst ausrastest und hinterher, Dich entschuldigend, zurückruderst, zeugt unbestritten von großer Liebe. Durch die Attacke auf die Fans in der Hauptversammlung offenbarte sich die tiefe Zuneigung gegenüber dem Klub, den du verteidigst wie eine Löwin die benachbarten Elefantenjungen. Die Entschuldigung kann man als respektvolle Sympathiebekundung gegenüber den Anhängern verstehen. Oder aber als rationalen Schritt, um die Fans wieder versöhnlich zu stimmen zwecks weiterer Wertschöpfung.
Dir, lieber Uli Hoeneß, wollen wir mal generös Ersteres unterstellen. Weil Du Dir nach eigenem Bekunden seit fast drei Jahrzehnten als Manager einen bestimmten Körperteil aufreißst, damit der Laden läuft. Akzeptiert. Du bist im Prinzip Bayerns selbsternannte Antwort auf Robin Hood: Du ziehst den "Reichen" nicht die Lederhosen aus, sondern ihnen das Geld aus der Tasche in den Logen, um damit im weitesten Sinne die Südkurve zu subventionieren. Selbstverständlich ist die Stimmung eher das Aufgabengebiet der Fans. Mangelnde Atmosphäre muss man nicht dem Präsidium vorwerfen. Und auf Schalke oder in Dortmund gibt es auch nicht weniger Logen oder ähnliche "gedämpfte Zonen".
Aber - von außen und im Nachhinein lässt sich das natürlich leicht feststellen - der Aufschrei einiger Fans war wohl weniger fundierte Kritik denn der Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit. Die treue Anhängerschar macht die Seele des Vereins aus. Ihre Leidenschaft will erwidert werden von den höchsten Repräsentanten des Vereins. Zu Recht. Das darf und wird einem Hoeneß nicht schwerfallen. Und den Kollegen Kalle Rummenigge und Karl Hopfner ohnehin nicht. Kalle als Ehemaliger weiß um die Wichtigkeit der Fans. Und Karl mag generell Menschen, die für eine gute Sache einstehen. Und dass der FC Bayern eine gute Sache ist, ist ja wohl allen Beteiligten klar. Wenn also ohnehin alle im Grunde ihres Herzens an einem Strang ziehen, spricht nichts dagegen, sich so was öfter ins Gesicht zu sagen. Das bedingt Kontakt und Kommunikation von allen und für alle.
Vielleicht war es nur ein blöder Zufall, dass die Hauptversammlung in einer Zeit sportlicher Irritationen stattfand. Ja, vielleicht lagen die Nerven blanker als sonst, weil die Mannschaft zuletzt mehrfach desolat bis demotiviert auftrat. Glänzt das Team wieder, werden sich alle Fans richtig heimisch fühlen in der Arena.
Deshalb sei am Schluss dieses offenen Briefes auch ein Wort an die Athleten gerichtet: Burschen, hängt euch rein! Lasst das Präsidium nicht im Regen stehen und eure Spielfreude von der Leine. Wärmt die Fans mit eurem Budenzauber. Der Winter wird sowieso noch lang genug.
Herzlichst,
Django Asül
Der Autor ist deutscher Kabarettist mit türkischem Pass. 1972 in Niederbayern geboren, steht er zum FC Bayern München.Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 18.11.2007, Nr. 46 / Seite 20
Liebes Bayern-Präsidium,
seit Stunden sitze ich am PC und finde nicht den richtigen Einstieg. Unzählige Male habe ich angesetzt und den temporär vorhandenen Gedanken doch wieder verworfen. Aus Angst, dass der Anfang nicht offen genug gerät. Denn Ihr habt die Messlatte verdammt hoch gelegt in der letzten Woche mit Eurem offenen Brief. Im Nachhinein könnte man glatt meinen, bis letzte Woche war alles sehr unoffen.
Es war wohl eine Kumulation von zu lange Unterdrücktem, die zu dieser Eruption auf beiden Seiten (also Vereinsführung und Fans) geführt hat. Wer verheiratet ist, kennt diese Situation aus dem Alltag: Jahrelang lässt der Mann seine Klamotten irgendwo in der Wohnung verstreut herumliegen, während die Frau aus Rache ihm allabendlich ein lauwarmes Essen hinstellt. Aber jetzt mal weg von der Ehe und zurück zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben: also zu unserem Verein.
Dass gerade Du, Uli, erst ausrastest und hinterher, Dich entschuldigend, zurückruderst, zeugt unbestritten von großer Liebe. Durch die Attacke auf die Fans in der Hauptversammlung offenbarte sich die tiefe Zuneigung gegenüber dem Klub, den du verteidigst wie eine Löwin die benachbarten Elefantenjungen. Die Entschuldigung kann man als respektvolle Sympathiebekundung gegenüber den Anhängern verstehen. Oder aber als rationalen Schritt, um die Fans wieder versöhnlich zu stimmen zwecks weiterer Wertschöpfung.
Dir, lieber Uli Hoeneß, wollen wir mal generös Ersteres unterstellen. Weil Du Dir nach eigenem Bekunden seit fast drei Jahrzehnten als Manager einen bestimmten Körperteil aufreißst, damit der Laden läuft. Akzeptiert. Du bist im Prinzip Bayerns selbsternannte Antwort auf Robin Hood: Du ziehst den "Reichen" nicht die Lederhosen aus, sondern ihnen das Geld aus der Tasche in den Logen, um damit im weitesten Sinne die Südkurve zu subventionieren. Selbstverständlich ist die Stimmung eher das Aufgabengebiet der Fans. Mangelnde Atmosphäre muss man nicht dem Präsidium vorwerfen. Und auf Schalke oder in Dortmund gibt es auch nicht weniger Logen oder ähnliche "gedämpfte Zonen".
Aber - von außen und im Nachhinein lässt sich das natürlich leicht feststellen - der Aufschrei einiger Fans war wohl weniger fundierte Kritik denn der Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit. Die treue Anhängerschar macht die Seele des Vereins aus. Ihre Leidenschaft will erwidert werden von den höchsten Repräsentanten des Vereins. Zu Recht. Das darf und wird einem Hoeneß nicht schwerfallen. Und den Kollegen Kalle Rummenigge und Karl Hopfner ohnehin nicht. Kalle als Ehemaliger weiß um die Wichtigkeit der Fans. Und Karl mag generell Menschen, die für eine gute Sache einstehen. Und dass der FC Bayern eine gute Sache ist, ist ja wohl allen Beteiligten klar. Wenn also ohnehin alle im Grunde ihres Herzens an einem Strang ziehen, spricht nichts dagegen, sich so was öfter ins Gesicht zu sagen. Das bedingt Kontakt und Kommunikation von allen und für alle.
Vielleicht war es nur ein blöder Zufall, dass die Hauptversammlung in einer Zeit sportlicher Irritationen stattfand. Ja, vielleicht lagen die Nerven blanker als sonst, weil die Mannschaft zuletzt mehrfach desolat bis demotiviert auftrat. Glänzt das Team wieder, werden sich alle Fans richtig heimisch fühlen in der Arena.
Deshalb sei am Schluss dieses offenen Briefes auch ein Wort an die Athleten gerichtet: Burschen, hängt euch rein! Lasst das Präsidium nicht im Regen stehen und eure Spielfreude von der Leine. Wärmt die Fans mit eurem Budenzauber. Der Winter wird sowieso noch lang genug.
Herzlichst,
Django Asül
Der Autor ist deutscher Kabarettist mit türkischem Pass. 1972 in Niederbayern geboren, steht er zum FC Bayern München.Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 18.11.2007, Nr. 46 / Seite 20
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