Mittwoch, 23. Dezember 2015
Feuer und Schwert um der Gerechtigkeit willen
Mit der impliziten Frage, ob Michael Kohlhaas einer der „rechtschaffendsten und zugleich entsetzlichsten Menschen seiner Zeit“ gewesen sei, führt Kleist den Leser – und Zuschauer - in die Irre. Kohlhaas ist zunächst einer der rechtschaffendsten, dann aber schrecklichsten Menschen seiner Zeit. Kleist zeigt einen Entwicklungsprozess, der durch den schwachen, weil versöhnlichen Schluss des Stückes – ähnlich wie im Prinz von Homburg – entschärft wird: Kohlhaas bekommt in seiner Sache recht, wird aber wegen Aufruhr und Mordbrennerei zum Tode verurteilt, ein Urteil, das er ergebenst annimmt. Als Racheengel in eigener Sache hatte längst alle Grenzen der Rechtschaffenheit überschritten. Mehr
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