Montag, 28. Dezember 2015

Rauhnächte oder - Als Gott eine Frau war ...

Drudenhax und Teufelsfratz
Ein Röcheln und rasseln, ein Scheppern und Schreien, ein höllisches Spektakel. Das ist sie, die andere, die dunkle Seite der bayerischen Art, schrecklich und schaurig. Ein lautstarkes Echo dieser geheimnisvollen Seelenlandschaft ist die Rauhnacht. In ihr vereinen sie sich, die Kräfte des Unterbewussten, die Mächte der Nacht.
Rauh- oder Rauchnächte, das war im Alpenraum früher die Zeit zwischen der Thomasnacht am 21. Dezember und dem Dreikönigstag am 6. Januar. Später wurde sie je nach Region erweitert oder auch eingeengt, zumal auf die Zeit zwischen Weihnachten und Heiligdreikönig. Der Begriff Rauh oder Rauch leitet sich vom ursprünglichen Wortsinn ab, von "rauch", das heißt haarig, behaart. Nicht von ungefähr werden heute noch Pelze auch Rauchwaren genannt. Pelze und Felle tragen seit alters her auch die Perchten, die besonders in den Rauhnächten umtreiben, da und dort werden sie auch Pelzer genannt. Einen doppelten Wortsinn bekam die Rauhnacht schließlich durch den Brauch, in diesen Nächten, vor allem an Dreikönig, Haus und Hof mit Weihrauch auszuräuchern, damit die bösen Geister keinen Einlass fanden.
Woher aber dieser Brauch, der sich ja in vielerlei Formen von der Schweiz bis Böhmen, von Südtirol bis zur Oberpfalz erhalten hat. Wer sich da auf die Spuren des Ursprungs macht, taucht ein in tiefe Seelenschichten, in das zweite ICH des Menschen.
Nun ist bekannt, dass das Christentum bei seinem Vordringen in die germansichen Länder sich mit alteingewurzelten Riten auseinander zusetzen hatte. Der Kernkonflikt war, dass das Christentum eine monotheistische Religion ist mit absolutem, alleinigen Heilsanspruch, also nur einen einzigen Gott verehrt, während für die germanischen Stämme und selbst noch für die römischen Kolonisatoren der frühen Jahre die ganze Welt beziehungsweise der Himmel von einer Vielzahl von Göttern beherrscht war, zumal von Naturgöttern.
Im Kampf um die Vorherrschaft über die Seelen obsiegte das Christentum nicht nur, weil es mit einem alleinigen Gott mehr Kraft, mehr Überzeugung durchsetzen könnte - nein, es nahm durchaus geschickt auch Aspekte der heidnischen Religion mit auf, besetzte auch deren Kultstätten.
Ein schönes Beispiel dafür ist das Kircherl von Seebruck am Chiemsee, dessen Grundmauern auf einen römischen Göttertempel verweisen, der hier einst stand. Überhaupt sind in derselben Gegend noch manche Wegkreuze zu finden, die auf heidnischen Gedenksteinen stehen.
Als Gott eine Frau war
Je weiter in die Berge, desto mehr solcher vom Christentum adaptierten Kultplätze gibt es. Der Tiroler Volkskundler Hans Hais hat in seinem überaus aufschlussreichen Buch "Mythos und Kult in den Alpen" Dutzende von bislang unbekannten Kultstätten und Opferplätzen mit Steinkreis und heiligen Quellen, mit heidnischen Wallfahrten zur Mutter Erde und Rutschsteinen zur Fruchtbarkeit aufgespürt. Ein besonders lesenswertes Kapitel darin heiß denn auch "Als Gott eine Frau war" ...
Dass der Urgott auch im Alpenraum eine Göttin war, ist inzwischen ebenso hinlänglich gesichert. Noch heute werden, zuletzt in Niederbayern, bei archäologischen Grabungen kleiner, dralle Figurinen entdeckt - keine Ebenbilder von Germanenfrauen sind das, sondern von Göttinen.
Die Münchner Ethnologin Luisa Francia, die durchaus auch als Hexe im modernen Sinne ("keine schwarze Magie", "sich besinnen auf seine eigene Kraft") bezeichnet werden darf, schlägt hier eine Brücke vom Alpenraum bis weit in den Kaukasus: Die Frau Percht und die Babuschka, das sind im europäischen Raum, die beiden einzigen Begriffe, die heute noch auf weibliche Gottheiten zurückweisen.
Und wer großes Glück hat, stößt in abseits gelegenen Bergbauernhöfen noch auf einen Herrgottswinkel, in dem unter dem Gekreuzigten eine mordsdicke Puppe aus Stroh oder Holz steht. Oft auch als Kinderspielzeug verwendet, erinnert sie dennoch an weibliche Gottheiten - schaut sie doch ähnlich wie kleine Statuetten afrikanischer Göttinen aus, nur nicht aus schwarzem Ebenholz, sondern hellem Weidenstamm. Nicht zuletzt ist die Urgöttin auch im Märchen verewigt, dort heißt sie Frau Holle.
Sie zählt zu den Lichtgestalten, die in der Zeit, da die Tage kürzer werden und die Nächte schrecklich lang, Zuversicht und Geborgenheit vermitteln soll. Die Perchta dagegen ist doppeldeutig, sowohl Sinnbild der Sünde, als auch der Sühne. Diese wechselnde Symbolik, hier die Frau Percht als die Böse, dort als die Gute, hat sich bis heute erhalten. In manchen Orten in Österreich, Bayern und der Schweiz geht in der dunklen Zeit die "Schiachpercht" um, in anderen wiederum die "Schönpercht". Finster, wild und zottelig die eine, hell und lieblich anzusehen die andere.
Dass nun ausgerechnet die Frau Percht gar nicht heidnischen, sondern rein christlichen Ursprungs sein soll, ein Symbol der Sünde und eigentlich nur ein paar Jahrhunderte alt, wie dies eine jüngere Forschungsarbeit glauben machen will - das scheint beinah unhistorisch und arg am Volksglauben vorbei.
Den Ängsten Herr werden
Wo doch die Kirche seit Menschengedenken diese Perchtenumtriebe alles andere als freudig stützt und schützt, wo doch alle Mummenschanzereien und Maskeraden, alle rituellen Derbheiten und Frechheiten von der Geistlichkeit wahrlich nicht begeistert begrüßt wurden. Und wo doch perchtenähnliche Umtriebe oder gar die Wilde Jagd - als Mythos oder zuweilen auch leibhaftig - lange schon vor der Christianisierung verbreitet waren. Als ob Menschen in der Zeit davor kein Seelenleben, kein Über-Ich gehabt hätten, keine Ängste und Alpträume - und keine Ahnung, wie man diesen mit Personifizierungen, mit Allegorien auch Herr werden kann.
Zumal in der finstersten Zeit des Jahres, die meist auch noch mit rauhem Wetter einhergeht, dachten sich unsere Ahnen die Welt von Unholden und Hexen beherrscht, die von Haus zu Haus schlichen, um Unheil zu stiften. Das erinnert stark an die germansiche Mythologie, in der Gott Wotan auf einem Schimmel zur Walstatt reitet, gefolgt von Kriegern, Schlachtjungfrauen, begleitet von Wölfen, Hunden, Katzen und fürchterlichem Sturm. Das ist sie, die Wilde Jagd.
Es ist ja kein Wunder, dass die Vorfahren auf solche Gedanken kommen konnten. Man muss sich nur einmal vorstellen, wie sie im tiefsten Winter in ihren Häusern und Hütten hockten, die Stuben nur vom Herdfeuer oder vom Kienspan erhellt, keine andere Unterhaltung und Tröstung als die eigene Gegenwart, umgeben vom Toben des Sturms und dem Wüten der Elemente, begleitet von Einsamkeit und Stille.
Natürlich besaßen die Alten Kenntnisse von den Vorgängen am Himmel und in der Natur, und das Verschwinden des Tageslichts, dem sie ja Gottgestalt gegeben hatten, beunruhigte sie sehr. Immer wieder von neuem musste deshalb die Wiederkehr der Sonne und die von ihr allein genährte Fruchtbarkeit und Lebendigkeit der Erde beschworen werden. Fruchtbarkeit ist hier nicht nur als Kindersegen und damit als Vorsorge fürs Alter zu verstehen, sondern ganz elementar das Wachsen in Feld und Flur, das Gedeihen von Vieh, Getreide und Früchten, das heißt die Sorge um das tägliche Brot.
Dieser Winter- und Dunkelheitsangst, die die heutigen Menschen dank des elektrischen Stroms einfach gar nicht mehr so empfinden können, ließ die Vorfahren überall unheimliches Volk und drohende Wesen sehen.
Kinder d´Luz geht um
Da ist die Luz, auch sie wieder in zweierlei Gestalt, einmal die Heilige Luzia, einmal als furchterregender Kinderschreck. Vor drei, vier Generationen noch glaubten Dorfkinder, wenn sie am 13. Dezember, dem Tag der Luzia, etwas Weißes huschen sahen, das war ganz bestimmt die Luz gewesen. Wenn sie nicht einschlafen wollten, mahnte die Mutter "d`Luz geht um", dann verschloffen sie sich in ihr Federnest. Mit einem Korb am Arm, aus dem ein hölzernes Messer ragte, hinkte die Luz von Haus zu Haus auf der Suche nach Kindern, die in der Dunkelheit noch auf der Gasse waren. Sie schnitt ihnen, so will es der Volksglauben, mit ihrem Messer den Bauch auf.
"An Luzier geht der Tag irr", weil er, im alten Kalender auf den 23. Dezember fallend, die längste Nacht erreicht, diese Nachtlänge eine Zeitlang stehen bleibt. In dieser Nacht treibt alles Unheimliche auf Teufel komm raus sein Unwesen, sie galt von jeher als die unheilvollste, als Hexen- und Drudennacht aller ersten Ranges, wie der Hilferuf an die Heilige Luzia besagt: "Vorn Drudndrucka, vor Hexenhaxn - vorn Teifisbratn und Zauberfaxn - beschützt mi du, heilige Luz - bis i morgn Früah aufsteh".
Von gewissen Weibspersonen
Wer oder was die Drud oder Trud ist, das beschäftigte auch den großen bayerischen Sprachforscher Andreas Schmeller. In seinem unereichtem Bayerischen Wörterbuch aus dem Jahr 1872 schreibt er über die Trud: "Nach dem Wahn des großen Haufens: eine jene Art Hexen oder Unholdinnen, deren besondere Liebhaberei es ist, sich schlafenden Personen in allerlei furchtbaren Gestalten recht breit und schwer auf die Brust zu setzen und ihnen die ängstlichen Empfindungen zu verursachen, die man anderswo den Alp oder das Alpdrücken nennt. Dieser an sich gleichgültige Wahn hatte früher das Bedenkliche, dass der gemeine Mann nicht selten bestimmte, besonders ältere Weibspersonen aus seiner Gegend für Truden zu halten und als solche anzufeinden beliebte.
Und im Deutschen Wörterbuch der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm heißt es: "Trud bezeichnet ein gespenstisches Wesen, gewöhnlich ein Nachtgespenst, das das Alpdrücken verursacht." Um nun die Drud von der Liegestatt abzuwehren, zeichnete man mit geweihter Kreide auf das Brett am Fußende der Bettstatt einen Drudnhax, das fünfeckige Pentagramm, steckte außerdem in den aufgezeichneten Drudenfuß ein feststehendes Messer, denn Eisen wehrt die bösen Geister ab. Den Drudnhax in Gestalt von geflochtenen Zweigen sieht man zuweilen noch immer überm Eingang zu Almhütten. Und alte Bauersleut schaun heut noch drauf, dass in der Nacht zum 24. Dezember alle Besen mit dem Stiel nach unten im Türeck stehen - damit die Drud und mit ihr alle bösen Geister in den Kehrreisern hängen bleiben.
Es ist nun bezeichnend und geradezu ein Grundkurs in Tiefenpsychologie, wie sich die Altvorderen gegen die Heerschar böser Geister wehrten, obwohl sie doch noch keine Feiung durch eine Christliche Erlösungsreligion hatten. Sie versuchten, die Hexen gleichsam zu verhexen, die Unholde durch noch mehr Unholdsein zu beeindrucken. Den Teufel mit dem Belzebub austreiben - diese Sentenz hat hier ihre Wurzeln.
Also noch wilder als die Wilde Jagd, noch schrecklicher als das ganze Getöse und Geheule am Nachthimmel - in diesem Bestreben entwickelten sich die furcheinflössenden Masken der Perchtenläufer in den Rauhnächten, denen man im Voralpenland wie in den tiefsten Bergdörfern noch immer begegnen kann und denen selbst die christliche Religion nicht den Garaus machen konnte, sie allenfalls überlagert hat.
Das stärkt den aufrechten Gang
In uralter Zeit war das Auftreten der Perchten, dieser menschlichen Projektion übermenschlicher Mächte, etwas sehr Ernstes und Wichtiges: Vermummte Menschen konnten sich also nicht nur vor ihresgleichen verbergen, sondern auch vor den Geistern, konnten sie mit grauenhaften Fratzen und wildem Fell, mit viel Getöse und Katzenmusik gleichsam zur Hölle jagen. Besser ließ sich das Böse nicht bannen, waren Ängste nicht zu bewältigen, Alpträume nicht zu verarbeiten. So sind die Rauhnächte auch eine Reise ins Unterbewusste, ein Spiegel der Seele.
Kurzum, es ist dies ein ziemlich sinnvolles Brauchtum. Also Brauch in seinem Wortsinne: es brauchen, es nötig haben. Das vor allem, um eines zu stärken - das Selbstbewusstsein, den aufrechten Gang.
Max Königsdorfer

Samstag, 26. Dezember 2015

Responding to the needs of refugees

Siddharta Mukherjee’s three laws of medicine

Conflict of interest

Brain cake

Christmas spirit

Ich überlebte dank eines Wunders

www.freitagsbriefe.de

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Büchertisch


  1. Briefe eines reisenden Franzosen von Johann Kasper Riesbeck, Die Andere Bibliothek
  2. Krieg in den Alpen. Österreich-Ungarn und Italien im Ersten Weltkrieg von Nicola Labanca, Böhlau Verlag
  3. Geht alles gar nicht von Marc Brost, Rowohlt
  4. Die Sache mit Gott von Heinz Zahrnt,dtv
  5. Russlands Krieg: 1941-1945 von Richard Overy, Rowohlt
  6. Mein Leutnant von Daniil Granin, Aufbau Verlag
  7. Exodus. Die Revolution der Alten Welt von Jan Assmann, CH Beck
  8. Geschichte der deutschen Revolution von Veit Valentin, Büchergilde
  9. Die Geschichte der Deutschen von Veit Valentin, Deutscher Bücherbund
  10. Bienendemokratie und was wir von ihr lernen können von Thomas D Seeley, S. Fischer
  11. Ewiger Sabbat von Grigori Kanowitsch, Die Andere Bibliothek
  12. Quer durch wüstes Land von Nick Brandt, Knesebeck 



Gott, Fußball und andere wichtige Dinge


Feuer und Schwert um der Gerechtigkeit willen

Mit der impliziten Frage, ob Michael Kohlhaas einer der „rechtschaffendsten und zugleich entsetzlichsten Menschen seiner Zeit“ gewesen sei, führt Kleist den Leser – und Zuschauer - in die Irre. Kohlhaas ist zunächst einer der rechtschaffendsten, dann aber schrecklichsten Menschen seiner Zeit. Kleist zeigt einen Entwicklungsprozess, der durch den schwachen, weil versöhnlichen Schluss des Stückes – ähnlich wie im Prinz von Homburg – entschärft wird: Kohlhaas bekommt in seiner Sache recht, wird aber wegen Aufruhr und Mordbrennerei zum Tode verurteilt, ein Urteil, das er ergebenst annimmt. Als Racheengel in eigener Sache hatte längst alle Grenzen der Rechtschaffenheit überschritten. Mehr

Liebe, Unterwerfung, Zerstörung

Kleists „Penthesilea“ handelt, wie auch „Michael Kohlhaas“, von Unterwerfung und Zerstörung in einem sozialen und kulturellen Kontext - und von Liebe in ihrer extremsten Form. Mehr

Sonntag, 6. Dezember 2015

Büchertisch


  1. Die vielen Tode unseres Opas Jurek von Matthias Nawrat, Rowohlt
  2. Das Kanaltal - Zwei Flüsse. Drei Kulturen. Vier Sprachen von Hans Messner. Styria
  3. Gebt der Wildnis das Wilde zurück - Ein Mann der Berge kämpft für die Natur von Michael Wachtler, Kosmos
  4. Thomas Müntzer. Revolutionär am Ende der Zeiten von Hans-Jürgen Goertz, CH Beck
  5. Ein Leben oder Die schlichte Wahrheit von Guy de Maupassant, Mare 
  6. Gerhard Schröder von Gregor Schöllgen, DVA
  7. Und du bist nicht zurückgekommen von Marceline Loridan-Ivens, Insel 
  8. Wie das Wetter Geschichte macht von Ronald D Gerste, Klett-Cotta
  9. Viel habe ich von meinen Lehrern gelernt und noch mehr von meinen Schülern. Wegweisungen eines Rabbi von Shlomo Raskin, Weissbooks
  10. Über die bürgerliche Verbesserung der Juden von Christian Wilhelm Dohm, editiert von Wolf Christoph Seifert, Wallstein
  11. Straßenfußball. Eine Weltreise in Bildern von Caio Vilela, Edition Panorama
  12. Die Anfänge der Deutschen von Johannes Fried, Propyläen

Sturmfrauen

Der Sturm. Ein Name so revo­lu­tio­när wie seine Wirkung. Mit der Grün­dung dieser Zeit­schrift gab Herwarth Walden 1910 in Berlin das Signal zum Aufbruch in die moderne Kunst. 


Mittwoch, 2. Dezember 2015

Good together

Remember the first time
On second thought please
don't remember the first time
‘Cause going there and feeling that
don't do me any good

But wasn't it special
Oh no no no
It wasn't so special
‘Cause what would I be doing here alone
and what about it

It's in the way (heave ho heave ho)
you always want to go there
you wanna mine the gold of
what we had or did we really have it
Don't wanna see those eyes
Don't wanna take that ride
No I'm not driving down your sentimental highway
Don't wanna be nostalgic
Don't want to be nostalgic for something that never was

Well you were a looker
and you still are
you're a looker
But looking at you looking at me
don't do me any good

I thought we were good together
Yes I did
I thought we were good together
but I was wrong
and I've been wrong before so many times

It's in the way (heave ho heave ho)
you always want to go there
you wanna mine the gold of
what we had or did we really have it
Don't wanna see those eyes
Don't wanna take that ride
Lord knows I'm not driving down your sentimental highway
Don't want to be nostalgic
Don't want to be nostalgic for something that never was

You will find me at the back of the bathhouse
waiting for the heat
Oh holy night at the back of the bathhouse
turn the lights down low

Won't you meet me at the back of the bathhouse
I'll be waiting for you
Oh holy night at the back of the bathhouse
Turn the lights down low

Don't want to be nostalgic
Don't want to be nostalgic
Don't want to be nostalgic for something that never was

Joan as Police Woman

Guter Sex bringt Inspiration

sagt der Philosoph Wilhelm Schmid. Mehr

Sonntag, 30. August 2015

Fränkische Wallfahrt

Mehr

Emily Dickinson

Diese Welt ist nicht der Schluss.
Jenseits steht Etwas an -
Unsichtbar, wie Musik -
Doch so bestimmt, wie Klang.
Es nickt uns zu, und narrt uns -
Der Scharfsinn - weiß nicht wie -
Und durch ein Rätselsieb, zuletzt -
Zwingst - die Philosophie -
Es raten, bricht Gelehrtenhirn -
Es greifen, dafür trug
Mancher ein Menschenalter Schmach -
Zeigt - blutige Stigmata -
Glauben rutscht aus - lacht, faßt sich -
Wird rot, wenns einer sah -
Schnappt nach dem Zweiglein Augenschein -
Fragt nach dem Weg - beim Wetterhahn -
Wild fuchtelts - von der Kanzel -
Braust Hallelujahsturm -
Den Zahn der an der Seele Nagt
Stillt kein Narkotikum.

Frankfurter Anthologie
FAZ Seite 18 Samstag, 22. August 2015 Nr 194

SchwarzGelb


Die Alpen


Sehen und ernten - Eine Austellung über die Landlust im Kohlerevier

Die subjektive Seite des Gärtnerns spielt in der Ausstellung eine große Rolle. Die Schau geht den Motiven nach, die zu verschiedenen Zeiten hinter der Tätigkeit im Garten standen. Und wie Gärtner heute ihr Tun zwischen Last und Lust erleben, schildern sie in prägnanten Worten. Mehr

Windgespräch

Hast nie die Welt gesehn?
Hammerfest - Wien - Athen?

'Nein, ich kenne nur dieses Tal,
bin nur so ein Lokalwind -
kennst du Kuntzens Tanzsaal?'

Nein, Kind.
Servus! Muß davon!
Köln - Paris - Lissabon.

Christian Morgenstern
Frankfurter Anthologie
FAZ Seite 18 Samstag 29. August 2015 Nr 200

Donnerstag, 13. August 2015

What should we be eating?

Michael Pollan’s famous answer to that question seems the best one: “Eat food. Not too much. Mostly plants.”
Mehr

Sonntag, 12. Juli 2015

Kommt zu uns!

F.A.Z.-Uni-Ratgeber: Deutschlands beste Professoren werben für ihr Fach. Was soll ich studieren? Und wie? Und wo? Schulabgänger haben viele Fragen – wir haben die Antworten. Top-Professoren reden Klartext über über ihren Alltag im Hörsaal.

Mehr

Sonntag, 5. Juli 2015

Afghanistan Surgeons Society West

ASSW was established in 2011 in the west region of Afghanistan to bring surgeons together and link them with other associations for sharing and learning the medical knowledge and skills of each other.

Mehr

Ich werde meinen Lehrern die schuldige Achtung und Dankbarkeit erweisen

Professor Albrecht Encke - Herzlichen Glückwunsch zum 80sten Geburtstag!


Samstag, 4. Juli 2015

Büchertisch


  1. Wer die Nachtigall stört von Harper Lee, Gelesen von Eva Mattes. Argon Verlag
  2. Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802 von Johann Gottfried Seume. Lesung von Thomas Thieme. Audio Verlag 
  3. Warten auf Godot und andere Werke von Samuel Beckett. Der Hörverlag
  4. Die Quellen sprechen: Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Gesprochen von Bibiana Beglau, Matthias Brandt und Zeitzeugen. Der Hörverlag
  5. Die Ordnung der Welt. Imperium und Hegemonie in der Hierarchie der Staatenwelt von Ulrich Menzel, Suhrkamp
  6. Als Deutschland noch nicht Deutschland war von Bruno Preisendörfer, Galiani
  7. Man möchte immer weinen und lachen in einem von Victor Klemperer, Aufbau Verlag
  8. Waterloo 1815 von Marian Füssel, CH BEck 
  9. Birds of Paradise. Revealing the world's most extraordinary birds von Tim Lamann und Edwin Scholes, National Geographic Society 2012

Sonntag, 31. Mai 2015

Büchertisch

Der leuchtend blaue Faden von Anne Tyler, Kein und Aber
Im Krieg und in der Liebe von Anne Tyler, Kein und Aber
Risiko von Steffen Kopetzky, Klett-Co
Waterloo. Eine Schlacht verändert Europa von Bernhard Cornwell, Wunderlich Verlag

Samstag, 9. Mai 2015

Kriegende - Frankfurt in Trümmern

Viele Frankfurter hausten in Kellerlöchern oder demolierten Häusern mit kaputtem Dach und Fenstern ohne Fensterglas. Am Eschenheimer Tor grüßte vom Ufa-Palast noch keck die rote Nase des Clowns Charlie Rivel, doch vom dahinterliegenden Lichtspielhaus war nur noch Schutt übriggeblieben. Auch die Brücken waren zerstört, fanatische SS-Anführer hatten sie kurz vor der Ankunft der Amerikaner sprengen lassen. Nur bei der Wilhelmsbrücke, der heutigen Friedensbrücke, war das Zerstörungswerk misslungen, über sie waren die amerikanischen Panzer über den Main in die Stadt gerollt. Die Frankfurter dagegen überquerten den Fluss vorerst mit Booten. Es fuhr in den Tagen nach der deutschen Kapitulation keine Eisenbahn und keine Tram mehr, es funktioniert kein Telefon und keine Post. Die Stadt, so erinnern sich Augenzeugen, lag wie erstorben da. Mehr

Donnerstag, 7. Mai 2015

Einer Vorübergehenden

Ich hab' einst im Vorübergehn
Ein schmerzensreiches Antlitz gesehn,
Das schien mir tief und heimlich
                                                 verwandt,
So gottgesandt -
Und ging vorüber und entschwand.

Ich hab' einst im Vorübergehn
Ein schmerzensreiches Antlitz gesehn,
Das hat mich gebannt,
Als hätte ich eine wiedererkannt,
Die träumend ich einst Geliebte genannt
In einem Dasein, das längst entschwand.

Georg Trakl

Mittwoch, 6. Mai 2015

Latent unheimlich

Der Vater

Wenn es in der Heizung pocht,
schauen ihn die Kinder an,
weil es in der Heizung pocht.

Wenn die Uhr schlägt und Bauklötze
stürzen, schaun die Kinder,
weil die Uhr, den Vater an.

Wenn die Milch gerinnt und säuert,
strafen unverrückbar Blicke,
weil sein Blick die Milch gesäuert.

Wenn es scharf nach Kurzschluss riecht,
schaun im Dunkeln alle Kinder
ihn an, weil's nach Kurzschluss riecht.

Erst wenn seine Kinder schlafen,
blickt der Vater in den Spiegel,
weil er noch nicht schlafen kann.

Günter Grass
Frankfurter Anthologie
FAZ Seite 18 Samstag 2. Mai 2015 Nr 101

Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff

Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff begeistern durch ihr vielfältiges Erscheinungsbild: Auf einer Fläche von 12 Hektar erstrecken sich 80 bunte Gartenlandschaften, die thematisch in 4 Gartenwelten gegliedert sind: Die stillen Waldgärten zeigen exotische Miniaturwälder aus Amerika und Asien, die warmen Sonnengärten bezaubern durch ihr mediterranes Flair, die typischen Landschaften Südtirols gewähren Einblicke in die ursprüngliche heimische Pflanzenwelt und die eindrucksvollen Wasser- und Terrassengärten präsentieren europäische Gartenarchitektur mit Treppen und Wasserläufen.
Es erwartet Sie eine Reise rund um die Welt und das Gefühl, sich in der jeweiligen Landschaft zu befinden

Samstag, 25. April 2015

Eiswasser an der Guadelupe Str.

warme Dunkelheit mit
Neonlichtern, Baumschatten
hinter den Häusern, ver
schiedene Stimmen, das

ist Frühling. Auf dem
gelben sandigen Weg morgens
die Spatzen, ein zerfallenes Holzgitter, einige schwarze
Ölflecken auf dem Weg, die
Kulisse der Vorstadt, die kei
nen Unterschied macht zu der
Innenstadt: verschiedene Wege,

die nirgendwoher kommen,
direkt aus der Mitte. Ich
vermisse nur die Hühner,
sagte die Lady mit

den rotgeschminkten Lippen.
Ist das ein Anfang? In den
Büros bewegt sich der auto
matische Dollar, riesige

Summen über der Tasse
Kaffee, die ein Pappbecher
ist. Eine gelbe Abenddämmerung,
sie bleibt stehen, das Licht

neben dem Bücherturm, aus
dem dünnen Schiebefenster
gesehen. Der Tag endet in
den Baumgestrüppen, warm

und dunkel, jenseits der
zerfallenen Holzgitter und der
zerfallenen Häuser, langsam
und ohne Hast, mit Anmut.

Rolf Dieter Brinkmann
Frankfurter Anthologie
FAZ Seite 18 Samstag 18. April 2015 Nr 90

Wurzelfest


Montag, 6. April 2015

Dachlandschaft


Werdendes Ruhrgebiet

Mit rund 500 Exponaten aus dem 3. bis 11. Jahrhundert informiert die Sonderausstellung des Ruhr Museums über die Lebensbedingungen, Konflikte und religiösen Vorstellungen, die vor über 1.000 Jahren die Region an Rhein und Ruhr geprägt haben. Mehr

Sonntag, 5. April 2015

Du bleibst was du bist ...

Von der Bildungsoffensive der 1960er und 1970er Jahre, als hunderttausende so genannte Nichtakademikerkinder Abitur machen und studieren konnten, ist wenig geblieben. Von 100 Akademikerkindern in Deutschland studieren 77, von 100 Nichtakademikerkindern nur 23: Wir leben in einem Land, das einen Großteil der Menschen benachteiligt, indem es ihnen Bildung vorenthält. Auf der Strecke bleiben zumeist die Kinder aus den bildungsfernen Familien. Sozialer Aufstieg durch Bildung ist oftmals allein von glücklichen Umständen abhängig. Mehr

Samstag, 4. April 2015

Passionszeit


Passion - So war es für mich. Daran erinnere ich mich. Schaut es euch an.


Ein kleines Leben

Da geht er.
Wohin? Immer
dem Fragezeichen nach,
hinter der letzten Kurve
findet er vielleicht
die gesuchte Antwort.

Da steht er.
und staunt: Die letzten Zähne
geputzt wie die ersten.
Und der hinterm Bart
ist bitte wer?

Da liegt er
in Samt und Seide und
in eben dem Anzug, in dem er
zuletzt zu den Beerdigungen ging.

Da fliegt er
so gut er halt kann
Asche an den Sohlen
Puderzucker am Finger
Gold an den Flügelspitzen.
Er sei willkommen!

Jochen Jung

Mittwoch, 1. April 2015

200. Geburtstag Bismarcks


  1. Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert von Christoph Nonn, CH Beck
  2. Bismarck. Der Weiße Revolutionär von Lothar Gall, Propyläen
  3. Bismarck. Reaktionär, Revolutionär, Opportunist der Macht, Zeit Geschichte 4/2014

Dienstag, 31. März 2015

Die sieben Sünden der modernen Gesellschaft


Bitterer Reis


Büchertisch


  1. Wien- Lieblingsorte von Susanne Schaber, Insel Verlag
  2. Die Schatten meines Bruders von Tom Avery, Beltz & Gelberg
  3. Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmidt von Finn-Ole Heinrich/Rán Flygenring, Hanser
  4. Mach dich nicht so klein, du bist nicht so groß. Der jüdische Humor als Weisheit, Witz und Waffe von Josef Joffe, Siedler
  5. Anti-Judaismus. Eine andere Geschichte des westlichen Denkens von David Nirenberg, CH Beck
  6. Judas von Amos Oz, Suhrkamp
  7. Der Marshmallow-Test von Walter Mischel, Siedler
  8. Der Tod und das Leben danach von Samuel Scheffler, Suhrkamp
  9. Exodus. Die Revolution der Alten Welt von Jan Assmann, CH Beck
  10. Moses Hess. Rheinischer Jude, Revolutionär, früher Zionist von Volker Weiß, Greven
  11. Meine Reisen in Deutschland von Charles-Louis de Montesquieu, Klett-Cotta

Mittwoch, 25. März 2015

Die Liebe bleibt ein Geheimnis ...

Die Liebe bleibt ein Geheimnis, oder nicht? Wer weiß schon, was sich genau abspielt, wenn Menschen lieben? Die Wissenschaft natürlich, würden einige vielleicht meinen. Die muss es doch wissen. Und natürlich haben sich Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der unterschiedlichsten Disziplinen des Themas angenommen und das Phänomen Liebe wissenschaftlich betrachtet. Aber kann es gut gehen, wenn Mann und Frau sich einer rein emotionalen Welt mit nüchtern-analytischem Geist nähern? Im Salon Sophie Charlotte 2013 der Berlin-Brandeburgischen Akademie der Wissenschaften haben Forscherinnen und Forscher verschiedener Provenienz die Liebe unter die Lupe genommen. Mehr

Die Jäger der Trolle


Samstag, 21. März 2015

Wunder

Wunder sind keine Infragestellung der Natur, sondern eine Infragestellung dessen, was wir von der Natur wissen ...
Augustinus ep. 137

Freitag, 20. März 2015

Noruz - das iranische Neujahrsfest

Haft Sin, die "sieben Sachen mit S“: Vor allem im Iran, aber auch in Afghanistan gehört "Haft Sin" zum festen Ritual des Nouruz-Festes. Es ist eine Tafel oder Gedeck mit den "Sieben S": Der Tisch oder ein auf dem Boden ausgebreitete Tuch wird geschmückt mit sieben Dingen, die im Persischen mit "S" beginnen und für das neue Jahr symbolischen Charakter haben. 
Noruz gehört zu den ältesten Festen der Welt. Seit über 2.500 Jahren wird es im iranischen Kulturkreis gefeiert, markiert den Frühlingsbeginn und gleichzeitig den Jahreswechsel im iranischen Sonnenkalender.
Mehr

Die vergessenen Mystiker vom Hindukusch

Afghanistan, das ruft bei vielen Assoziationen von unerbittlichem Fundamentalismus und kriegerischen Stammeskulturen hervor, die hoffnungslos rückständig geblieben sind. Nur wenige würden das Land am Hindukusch mit dem Sufismus in Verbindung bringen, jener mystischen Dimension des Islam, die in den Ländern Zentral- und Südasiens lange Zeit von großer Bedeutung gewesen ist. Noch weniger Beobachter würden heute auf die Idee kommen, Afghanistan als Wiege einer moderaten und feinsinnigen islamischen Kultur zu betrachten, in der Lyrik und Musik ein wichtige Rolle spielen. Mehr

Sonntag, 15. März 2015

Hilfen fürs Leben


Wenn man es keinem recht machen kann ...

Von Hodscha Nasreddin wird folgende Geschichte überliefert: Hodscha geht mit seinem Sohn auf einen Viehmarkt, um dort einen Esel zu kaufen. Nachdem sie nach langer Suche einen Esel gekauft haben, machen sie sich auf den Weg nach Hause. Zunächst gehen sowohl Hodscha als auch sein Sohn zu Fuß neben dem Esel her, bis sie ein entgegenkommender Wanderer auslacht und fragt: „Ihr habt einen Esel, aber warum reitet keiner auf ihm?“ Nach kurzer Überlegung setzt sich nun der Sohn auf den Esel, und so setzen sie ihren Heimweg fort, bis ihnen der nächste Wanderer entgegenkommt und zu dem Sohn sagt: „Junger Mann, du solltest dich schämen. Du hast junge Beine und reitest auf dem Esel, während dein Vater laufen muss!“ So setzt sich nun der Vater auf den Esel, und der Sohn geht zu Fuß. Nun treffen sie einen weiteren Wanderer, der zu dem Vater sagt: „Du solltest dich schämen, du mit deinen starken Beinen reitest auf dem Esel, während der zarte Junge zu Fuß gehen muss!“ – Also setzen sich beide auf den Esel, und setzen so den Heimweg fort, bis ihnen abermals ein Wanderer entgegenkommt, der sie beschimpft: „Ihr solltet euch schämen! Ihr beide sitzt faul auf dem Esel, und das arme Tier muss die ganze Strecke die schwere Last von euer beider Gewicht tragen!“Daraufhin entschließen sich Vater und Sohn, den Esel an eine Stange zu binden, und tragen nun den Esel bis nach Hause. Als sie dort ziemlich spät und völlig erschöpft ankommen, sagt die Frau des Vaters: „Ihr seid vielleicht zwei Dummköpfe! Warum lasst ihr den Esel nicht selber zu seinem neuen Stall laufen?“

Wikipedia

Achtsamkeit oder Lernen, nichts zu tun


Philosophie des Geldes


Samstag, 28. Februar 2015

Büchertisch


  1. Geschichte des Westens - Von den Anfängen in der Antike bis zum 20. Jahrhundert von Heinrich August Winkler, CH Beck
  2. Geschichte des Westen - Die Zeit der Weltkriege 1914 - 1945 von Heinrich August Winkler, CH Beck
  3. Geschichte des Westens - Vom Kalten Krieg zum Mauerfall von Heinrich August Winkler,
  4. Geschichte des Westens - Die Zeit der Gegenwart von Heinrich August Winkler, CH Beck
  5. Die zerissenen Jahre von P Blom, Carl Hanser
  6. Verschwundene Arbeit von R Palla, Christian Brandstätter
  7. Gelassenheit - Was wir gewinnen, wenn wir älter werden von Wilhelm Schmidt, Suhrkamp
  8. Vom Glück der Freundschaft von Wilhelm Schmidt, Suhrkamp
  9. Robert Frank in America von Peter Galassi, Steidl
  10. Kanns nicht und wills nicht von Lydia Davis, Droschl
  11. Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur hrsg von Dan Diner, JB Metzler

Freitag, 13. Februar 2015

Wie Unternehmen durch den Maximierungswahn verdummen


Rangliste Pressefreiheit

Reporter ohne Grenzen veröffentlicht heute die Rangliste der Pressefreiheit 2015. In der Mehrzahl der 180 bewerteten Länder ist die Lage für Journalisten und unabhängige Medien im vergangenen Jahr schlechter geworden. Zu den wichtigsten Gründen zählt die gezielte Unterdrückung oder Manipulation der Medien in Konfliktregionen wie der UkraineSyrien, dem Irak und den Palästinensergebieten. Daneben missbrauchen viele Staaten den angeblich nötigen Schutz der nationalen Sicherheit, um Einschränkungen der Pressefreiheit durchzusetzen. Mehr

Big food, big pharma: is science for sale?

Elizabeth Loderacting head of research, The BMJ

We have grown accustomed to allegations of conflicts of interest, biased research, and manipulative marketing on the part of the drug industry. Valentine’s Day is a good time to spare a thought for the same problems as they involve the sugar industry. In a BMJ investigation this week Jonathan Gornall examines the not so sweet side of what might be called "Big Sugar": large food companies whose products include sugary foods (doi:10.1136/bmj.h231). Using methods that seem borrowed wholesale from the pharma playbook, they provide consultancies and research support to prominent scientists who also work on nutrition issues for the UK government.
Such strategies mirror those of the drug industry, and the arguments used to defend these associations are strikingly similar. Engagement with the private sector is desirable because it enables "more rapid transfer of the best ideas into new interventions," and scientists are using the money for "important pieces of research." These things may well be true. The existence of such financial connections is not evidence of "research malpractice." It does, however, contribute to perceptions that nutrition science might be for sale.
Perceptions about the trustworthiness of nutritional research matter because consensus has not been achieved on the extent to which sugar contributes to health problems or what should be done about it. Is sugar "pure, white, and deadly," as the late John Yudkin suggested well over 40 years ago (doi:10.1136/bmj.e8612)? Much evidence points in that direction (Curr Diab Rep2012;12:195-203; Am J Clin Nutr 2014;100:65-79). But which way does the causation run? Are we hardwired to crave sweet things? Or do we crave sugary treats because we are manipulated to do so? Policy initiatives to curb sugar intake will be developed on the basis of research on these questions. To gain public cooperation the science must be above reproach.
Sadly, this is not the only area where there is reason to be concerned about corporate influences on public policy. Crowcroft and colleagues examine the controversy over the UK government decision on public funding for a new vaccine (Bexsero) for meningococcal disease (doi:10.1136/bmj.h308). The problems they outline are all too familiar: "lobbying may have influenced the alteration" of the original decision. Links between some "vocal clinicians" and the drug industry were not disclosed. The lack of transparency makes it unsurprising that "conspiracy theories emerged, including the idea of undue influence of industry."
This piece could not be timelier, published as it is in the midst of a large US outbreak of the vaccine preventable disease measles (doi:10.1136/bmj.h622). Powerful commercial interests will advocate widespread use of any new vaccine they develop, even when the benefits do not justify the cost. They may pursue these arguments in ways that undermine public trust in vaccination in general. A cynical public won’t accept that general vaccination is vital for some potent diseases if they believe that vaccines of questionable benefit are being promoted for profit. Crowcroft and colleagues’ conclusion about the lesson of the Bexsero affair should be heeded by all medical researchers, including those in the field of nutrition science: "We risk losing public trust . . . by allowing people with close links to industry to be involved in decision making." Put another way, we cannot expect the public to have confidence in science that seems to be for sale.




Cite this as: BMJ 2015;350:h795

Montag, 9. Februar 2015

CHIR-Net

Das 2006 gegründete chirurgische Studiennetzwerk Chir-Net hat die Asklepios Klinik Langen als neues Regionalzentrum in seine bundesweite Organisation integriert. Das größte deutsche Studiennetzwerk besteht zurzeit aus zwölf universitären Zentren. Die Langener Klinik ist bisher der einzige Partner, der keinen Universitätsstatus hat, aber trotzdem die Anforderungen von Chir-Net für die Mitgliedschaft erfüllt.
Klinische Studien werden in der Medizin vorgenommen, um neue Behandlungsmöglichkeiten zu testen. Sie dienen dazu, über den einzelnen Patienten hinaus Erkenntnisse über die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit neuer Verfahren zu erhalten. Die Patienten nehmen freiwillig an Studien teil und können ohne Angabe von Gründen die Studiengruppe jederzeit wieder verlassen.

Samstag, 7. Februar 2015

Medical corruption in the UK


Fiona Godleeeditor in chief, The BMJ
Last year The BMJ launched an international campaign against corruption in healthcare. A single article was the spark: a personal view about the endemic culture of kickbacks to doctors in India (doi:10.1136/bmj.g3169). The campaign received widespread support from Indian doctors and the media, and it seems to have led to some positive change, if not yet enough. In an unprecedented move India’s then health minister acknowledged that corruption was a big problem. The government set up a special committee and has banned gifts to doctors and conference sponsorship by drug companies. The Indian Medical Association is working on a new code of medical ethics for private hospitals. And the Medical Council of India, which regulates India’s doctors, has committed itself to act against any doctors reported to have received kickbacks.
A linked editorial made it clear that India was not alone in having a deeply embedded culture in medicine of tolerance to and even promotion of corruption (doi:10.1136/bmj.g3169). If anyone doubted this, recent news from the United States suggested that healthcare corruption was equally endemic there. On top of evidence that the US loses billions of dollars each year to medical embezzlement (http://econ.st/1BuAiFW), high profile cases are now making clear the mechanisms and the human cost. Six doctors in Chicago are currently being prosecuted for allegedly taking kickbacks. Their alleged crimes includes referring patients to hospital who didn’t need admission and performing unnecessary but lucrative tracheotomies, leading to avoidable deaths (doi:10.1136/bmj.h22).
Nor, sadly, is the United Kingdom immune. A BMJ investigation published this week reports clear evidence of UK doctors receiving covert financial inducements to refer patients to private hospital groups. Some London based doctors have benefited by tens, sometimes hundreds, of thousands of pounds (doi:10.1136/bmj.h396).
No doubt the beneficiaries will include some of the pillars of Britain’s medical establishment. Also no doubt most of those involved will believe that they themselves cannot be bought. But even if that were true, it is the perception of conflicts of interest that matters, as well as the reality. How many doctors enjoying free use of consulting rooms will have explained to a patient: "I am referring you to this hospital (or moving you to this other hospital) because I have a contract with them that rewards me for doing so"?
Some of the beneficiaries might argue that the UK’s General Medical Council has no specific guidance on private sector inducements, and they would be right. The GMC’s failure to provide such guidance, and its apparent reluctance to act on information about kickbacks that was presented to it in 2012, are the focus of a linked editorial (doi:10.1136/bmj.h474). But even without clear guidance or action from the GMC, it seems obvious that referral for any reason other than because the patient’s best interests require it contravenes professional ethics. Gornall reports that some doctors were offered inducements but declined for this reason. And one notable private hospital group keeps well away from inducements, preferring to compete on the quality of the service it provides.
The profession must take the lead to protect patients and maintain public trust. The GMC should act, and a public register of UK doctors’ financial interests is long overdue.
Cite this as: BMJ 2015;350:h506