Donnerstag, 31. Dezember 2009

Büchertisch

  1. Rom. Eine Ekstase von Hanns-Josef Ortheil, Sanssouci Verlag
  2. Wien - Eine Melange von Julia Kospach, Carl Hanser
  3. Das Kartenhaus Weltfinanzsystem von W Eichhorn, D Solte, Fischer
  4. Lyrikstimmen - Die Bibliothek der Poeten, Hörverlag
  5. The Private Collection 1970-1979, Taschen
  6. Die Abwracker von H-O Henkel, Heyne
  7. Bäume von Lewis Blackwell, Terra Magica
  8. Anna Karenina von Lew Tolstoi, aus dem Russischen und kommentiert von Rosemarie Tietze, Carl Hanser
  9. Das Dritte Reich von Richard J. Evans, Deutsche Verlags-Anstalt
  10. Weiterleben - Weitergeben. Jüdisches Leben in Deutschland von Raphael Herlich, Böhlau
  11. Geschichte des Westens von HA Winkler, CH Beck

Worte des Jahres 2009

"Wir dachten, wir schaffen alles. Wir dachten, mit Liebe geht das. Aber manchmal schafft man doch nicht alles."

Teresa Enke

DIE ZEIT Nr 1 30. Dezember 2009

Mittwoch, 30. Dezember 2009

Alte Fotos...

HistoGrafica ist eine Community, die eine große Anzahl von historischen Bildern (Außen- und Innenansichten) für jeden im Internet frei verfügbar und leicht auffindbar machen will. HistoGrafica ist auf alte Fotos, Zeichnungen und Gemälde spezialisiert, die auf einer Karte platziert werden können und mindestens 25 Jahre alt sein sollten.

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Die besten Alben des Jahres

365 Tage und eine Welt voller Musik. Wie klang das Jahr 2009? Zwölf Autoren der ZEIT und von ZEIT ONLINE schreiben über ihre Lieblingsplatten und lassen Lieder klingen.

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Evidenzbasierte Medizin - ein Gewinn für die Arzt-Patient-Beziehung?

Kann die EbM Lösungsansätze für den Umgang mit Informationsflut und ökonomischen Zwängen anbieten, dem das Gesundheitssystem ausgesetzt ist? Welche Auswirkung hat EbM auf die Arzt-Patient-Beziehung? Auf der einen Seite ist eine adäquate Patientenversorgung ohne EbM nicht mehr denkbar, auf der anderen Seite bestehen ihr gegenüber zahlreiche Vorbehalte und Missverständnisse.
Was genau ist eigentlich evidenzbasierte Medizin? Wie viel Raum lässt sie für Empathie oder gar für ganz "unwissenschaftliche" ärztliche Intuition? Kann der Computer den Arzt ersetzen, weil er - ungleich besser als das menschliche Gehirn - Behandlungsabläufe nach klar definierten Schemata an eine Symptomatik anzupassen vermag? Kann EbM - im Sinne des EbM-Begründers David Sackett verstanden - dazu beitragen, Vertrauen und Transparenz in der gemeinsamen Entscheidungsfindung von Arzt und Patient zu schaffen oder ist sie dabei hinderlich? Diese durchaus provokanten Fragen werden im Februar 2010 in Salzburg diskutiert.
Nähere Informationen finden Sie auf der Kongress-Homepage: www.ebm-kongress.de

Mehr über evidenzbasierte Medizin

Dienstag, 29. Dezember 2009

Wie ticken die Afghanen?

Die US-Militärs haben inzwischen erkannt, dass die afghanische Gesellschaft ein kaum durchdringbarer Dschungel ist - mit ihren über fünfzig ethnischen Gruppen, Tausenden von Stämmen, religiösen Gruppen, mystischen Bruderschaften, mafiosen Netzwerken, Dorf-Gemeinschaften und Nomadenlagern, mit den Gefolgschaften politischer Akteure, den Milizen von Kriegsherren, Räuberbanden und städtischen Nachbarschaften, dazu Heiratsallianzen, Berufsgilden, international vernetzten Handels- und Bazarstrukturen. In solch einem Dschungel geht auch der schneidigste Rambo mit Hightech-Gerät schnell verloren. Dort helfen keine Aufklärungsdrohnen, GPS-Systeme oder Fernerkundungstornados - sondern vielleicht nur der Ethnologe, der allein mit Notizblock und Kugelschreiber bewaffnet ins "Feld" zieht und Methoden entwickelt hat, solche sozialen Dickichte zu durchdringen.

Bernt Glatzer (Ethnologe; vor kurzem verstorben) im Interview der Berliner Zeitung 12. April 2008; Mehr

Und fürchte Dich nicht...


"Literatur ist der Übungsraum gegen die Angst. Sie übt ein, mit unvorstellbaren Situationen umzugehen."
Klaas Huizing

Montag, 28. Dezember 2009

Weizen statt Schlafmohn

Bessere Bewässerungsanlagen, bessere Straßen, ein funktionierendes Mobilfunknetz - all dies trägt dazu bei, dass die Bauern in Afghanistan sich vom Schlafmohn abwenden. Ein Interview mit GTZ-Mitarbeiter Thomas Hartmanshenn

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Sonntag, 27. Dezember 2009

Bürokratische Regulierungsbesessenheit...

...Die inhaltlich teils abstoßenden, teils ergreifenden Dokumente vergegenwärtigen eindringlich die bürokratische Regulierungsbesessenheit der NS-Führung und der Beamten - ob es nun Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur oder einfach nur das Vereinsleben der Wellensittichliebhaber betraf - , die leicht zu entfesselnde Brutalität der manchmal alkoholisierten Schlägerhorden und das Leid und die Verzweiflung der entrechteten und geknechteten Opfer.

Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Oldenbourg Verlag

Rezension von Rainer Blasius, FAZ Seite 10 Montag 9. November 2009 Nr 260

Samstag, 26. Dezember 2009

Die Farben der Antarktis

Albatrosweiß
Robbengrau
Sturmvogelgrau
Flechtengrün
Gletscherblau
Schneeweiß
Blauwalblau
Pinguinweiß
Skuabraun
Himmelblau
Algenrot
Eisblau

Puchners Farbenlehre
FAZ Seite R8 Donnerstag, 3. Dezember 2009 Nr 281

Ausgesorgt

...Bekommt Kinder! Kümmert euch um die Alten! Schaut nicht tatenlos zu, wenn jemand zu Tode geprügelt wird! Seid sorgende Bürger!
Und wenn wir es mit etwas weniger Moral versuchten? Stattdessen etwas mehr mit den Prinzipien von Lust und Egoismus? Die Wahrnehmung ein wenig verschöben und der Happy-hour-Generation zuriefen: "Leute, wenn ihr nicht selbst drauf kommt, dass Kinder schneller im Handeln, unneurotischer im Kopf, effizienter im Alltag machen, dann lasst's halt bleiben!"
...Studien haben ergeben, dass Menschen, die sich als Zeugen öffentlicher Gewaltsituationen zum mutigen Eingreifen entschließen, dies nicht nur aus moralischer Charakterstärke heraus tun. Sondern aus einem gesunden Egoismus. Sie ahnen im Moment der Entscheidung zwischen Flucht und Hilfe, dass die Erinnerung an die eigene Feigheit sie noch Jahre später aus dem Schlaf reißen wird. Und dazu haben sie einfach keine Lust.

Ursula März
22. Dezember 2009 DIE ZEIT Nr 53 Seite 13

Freitag, 25. Dezember 2009

Amos - Prophet der Gerechtigket

Amos, der älteste der Schriftpropheten, gilt als Prophet der Gerechtigkeit.
Wie komme ich gerade auf ihn?
Wie die meisten wissen, habe ich drei Jahre in Dortmund-Brackel am Knappschaftskrankenhaus gearbeitet. In dieser Zeit bin ich nicht nur Mitglied des BVB geworden, sondern ich bin auch auf die Kommende in Brackel aufmerksam geworden. Die Kommende ist das Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn. Dieses Haus engagiert sich für die Kernbotschaft der Katholischen Soziallehre - für die Vision Gerechtigkeit. Das Institut gibt auch die Zeitschrift „Amosinternational“ heraus. Der Namensgeber der Zeitschrift ist der alttestamentliche Prophet Amos, dessen leidenschaftliches Engagement für soziale Gerechtigkeit noch heute fasziniert.
Seine Vision: „Das Recht ströme wie Wasser, die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach (Am 5,24)“

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Was ist Ihre Lebensphilosophie?

Man muss versuchen, das Beste draus zu machen. Egal, ob das bedeutet, dass man keine Kinder hat oder viele. Ob man viel arbeitet oder gar nicht. Ob man mit einer viel jüngeren oder einer viel älteren Frau lebt. Oder mit zwei Frauen. Oder mit drei Ehemännern.

Woody Allen im Interview des ZEITMAGAZIN Nr 50 Seite 16

Weihnachten

Liebeläutend zieht durch Kerzenhelle,
Mild, wie Wälderduft, die Weihnachtszeit,
und ein schlichtes Glück streut auf die Schwelle
Schöne Blumen der Vergangenheit.

Hand schmiegt sich an Hand im engen Kreise,
Und das alte Lied von Gott und Christ
Bebt durch Seelen und verkündet leise,
Daß die kleinste Welt die größte ist.

Joachim Ringelnatz
"Weihnachten", Ausgewählt und mit einem Nachwort von Ute Maack, Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 2009

Frankfurter Anthologie , FAZ 12. Dezember 2009 Nr 289 Z4

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Irischer Weihnachtssegen

Nicht, daß jedes Leid Dich verschonen möge,
noch, daß Dein zukünftiger Weg stets Rosen trage,
keine bittere Träne über Deine Wange komme
und kein Schmerz Dich quäle-
dies wünsche ich Dir nicht.

Sondern:
Daß dankbar Du allzeit bewahrst
Die Erinnerung an gute Tage.
Daß mutig Du gehst durch Prüfungen,
auch, wenn das Licht der Hoffnung schwindet.

Was ich Dir wünsche:
Daß jede Gabe Gottes in Dir wachse,
daß einen Freund Du hast,
der Deiner Freundschaft wert.

Und daß in Freud und Leid
das Lächeln des menschegewordenen Gotteskindes
Dich begleiten möge!

Weihnachten



KrippenFiguren in Terracotta und Stoff von Angela Tripi...Mehr

Sonntag, 20. Dezember 2009

-12°...und das Stadion tanzt

Zum hundersten Geburtstag wieder ein Sieg!
BVB - Freiburg 1 : 0
Ich kann mich gar nicht mehr so richtig erinnern, den BVB so weit oben in der Tabelle gesehen zu haben...

Only Photography

Seit fast sechs Jahrzehnten macht Ray K. Metzker in unspektakulärer Manier außergewöhnliche Fotografien. Heute wird er zu den großen Meistern der amerikanischen Fotografie gezählt, er gilt als Virtuose, der den Möglichkeiten des einmal gewählten Mediums voller Leidenschaft nachgeht.

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Freitag, 18. Dezember 2009

Das Gehirn eines Anästhesisten unterscheidet sich grundsätzlich von dem eines Chirurgen...

Thinking caps on
Tony Delamothe, deputy editor, BMJ
tdelamothe@bmj.com

When I was a medical student a helpful anaesthetist explained that surgeons wore caps in theatre to stop the bright lights from transilluminating their skulls. Now an anaesthetist has lifted the lid and discovered that surgeons have brains very similar to those of higher primates, with surprisingly complex wiring. Apparently, anaesthetists’ brains differ markedly from surgeons’(doi:10.1136/bmj.b5490). Who would have thought?

While this is brand new research, readers will discover many articles in this issue with a historical theme—intentionally chosen to mark the year that our complete archive (1840-2009) was made available online. We’ve included a short description of the nine videos we commissioned to bring to life some of the important figures from the archive (doi:10.1136/bmj.b5439). They’re vieweable free at bmj.com/videos. And we publish the winners of our £1000 prize for the most interesting use of the archive. Tom Jefferson and Eliana Ferroni reviewed what the BMJ published on the Spanish flu 1918-1924, unearthing observations that may have lessons for today (doi:10.1136/bmj.b5313).

Cite this as: BMJ 2009;339:b5471

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Wenn der Darm einklemmt...



An otherwise healthy 48-year-old woman with no medical history presented to the emergency room with colicky abdominal pain, vomiting, and diarrhea of 2 days' duration. The results of a physical examination were unremarkable, and laboratory tests revealed a hemoglobin level of 14.9 g per deciliter and a white-cell count of 9900 per cubic millimeter. She was discharged with a diagnosis of presumed gastroenteritis. Three days later, the patient returned with persistent abdominal pain and nausea as well as newly occurring bilious vomiting. Computed tomography of her abdomen and pelvis revealed a loop of small bowel in the omental bursa (Panels A and B, arrowheads) and a widened foramen omentale (Panel B, arrow). On emergency laparotomy, a loop of jejunum was found to have herniated through the foramen omentale (Panel C, arrows). The loop of bowel was surgically reduced and enterolysis was performed. The patient had an uneventful recovery. Internal herniation through the foramen omentale should be considered when the bowel is seen within the omental bursa, which is normally vacant (Panel C, inset). Once herniation is diagnosed, surgical reduction is typically indicated to relieve the intestinal obstruction.
NEJM Volume 361:e57 December 17,2009 Number 25

Islamisches Neujahr

Am 17. Dezember ist der I. Muharram, das islamische Neujahr 1431 des Hidjra-Kalenders (im Jahr 622 n. Chr. begonnen). – Die Monate des islamischen Kalenders beginnen jeweils mit dem Sichten der jungen Neumondsichel. In manchen Veröffentlichungen wird erst der 18. Dezember als 1. Muharram genannt. Muharram ist der erste Monat des islamischen Kalenders. Er umfasst 30 Tage. Da der islamische Kalender nach Mondjahren rechnet und verglichen mit dem Gregorianischen Kalender kürzer ist, wandern die islamischen Monate im Laufe mehrerer Jahrzehnte durch das Sonnenjahr. Jedes Jahr springt der Tag etwa um 12 Tage in unserem Kalender nach hinten. Der 1. Muharram wird nicht als Feiertag begangen, doch in den ersten zehn Tagen des Muharram begehen die Schiiten ihr höchstes Trauerfest, die Aschura-Riten, in denen sie des Todes des Imams Al-Husain in der Schlacht von Kerbela gedenken. Auch die Aleviten gedenken im Monat Muharram des Todes von Imam Al-Husain.

mam Schwäbische Post 17.12.2009

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Der blecherne Teller

Über die Armut ist alles gesagt.
Daß sie hartnäckig ist, zäh, klebrig.
Daß sie niemanden interessiert,
außer die Armen. Langweilig ist sie.
So emsig, daß ihr keine Zeit bleibt,
über Langeweile zu klagen.
Sie ist wie der Dreck. Dort,
wo unten ist, ist sie,
stört, steckt an, stinkt.

Sie fällt auf durch Allgegenwart.
Es ist, als wäre sie ewig.
Göttliche Attribute. Hilfreiche,
Heilige suchen sie, Mönche
und Nonnen sind mit ihr verlobt.
Alle anderen, lebenslänglich
auf der Flucht vor ihr, holt sie
mit ihrem blecheren Teller
majestätisch und unbewegt

an der nächsten Ecke ein.

Hans Magnus Enzensberger

Montag, 14. Dezember 2009

Sonntag, 13. Dezember 2009

Müde bin ich, geh zur Ruh...

Wenn die Finanzwirtschaft kriminell wird...

Michael Moores neuer Film "Kapitalismus": Eine Liebesgeschichte...

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Vom Untergang der Unikliniken . Und dann schließt sich der Kreis:

Industrialisierung der Medizin zum Billig-Einheitstarif sowie Aufgaben der Forschung, Lehre und Krankenversorgung sind ein unauflösbarer Widerspruch...Sonst wird bald der Letzte das Licht ausmachen.

von Jürgen Peters
Frankfurter Allgemeine Zeitung Seite N2 Mittwoch 4. November 2009 Nr 256

Lernwerkstatt Geschichte

Die Lernwerkstatt Geschichte ist ein Angebot des Historischen Seminars der Leibniz Universität Hannover. Absicht der LWG ist es, Studierenden des Historischen Seminars, aber auch anderen interessierten Personen, diverse methodische, handwerkliche und inhaltliche Aspekte der Geschichtswissenschaft näherzubringen.


Zu diesem Zweck werden verschiedene systematische, regionale und epochale Themenfelder bearbeitet sowie eine allgemeine Einführung in die Geschichtswissenschaft bereitgestellt.

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Das Elend ist konkret

...Sie würden von Rentnern erfahren, die nicht mehr aus ihren kalten Wohnungen, ihrem engen Quartier gehen, weil sie glauben, sie dürften öffentlichen Raum für sich gar nicht mehr in Anspruch nehmen. Sie würden Menschen begegnen, die sich das Träumen verboten haben, weil sie sich anders nicht gegen die Enttäuschungen ihres Lebens zu wehren wissen. Sie würden eine Ahnung gewinnen von der Macht der Resignation und der Gewalt der Scham, die jede Initiative blockiert. Vor allem aber würden sie Respekt lernen vor der Lebensleistung derer, die unter widrigsten Umständen ihre Kinder großziehen und die eigene Würde verteidigen. Nach dieser Lektüre würden sie aufhören, flott die Entsorgung des Sozialstaats zu fordern oder aber seinen Bestandsschutz in der heutigen Form einzuklagen. Denn nicht nur steht seine Finanzierbarkeit infrage. Auch zeigt sich, dass er allein die Hilfeempfänger nicht zu echter Selbsthilfe befähigen kann. Das liegt auch an der Abstraktheit seiner Arbeit, also daran, dass »die Verrechnungslogik des Sozialstaats keine konkreten Menschen mehr kennt«

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Chanukka

Gestern begann das jüdische Lichterfest...
Chanukka bedeutet: Einweihung. Das Fest erinnert an die Wieder-Einweihung des Tempels. Zu Beginn eines jeden Tages - dh am Abend, wird zusätzlich zu einer Gebrauchskerze, eine weitere Kerze entzündet, bis am achten Tag acht Kerzen zusammen mit der neunten, der Gebrauchskerze, brennen. Die Kerzen erinner an das Wunder, das ein kleines Kännchen reinen Öls, das im Tempel gefunden wurde, acht Tage lang reichte, damit der Leuchter im Tempel brennen konnte.
Im 3. Obergeschoss der Universitätsbibliothek gibt es eine kleine, sehr farbenfrohe Ausstellung zu Chanukka, die das jüdische Lichterfest in seiner kulturellen Vielfalt zeigt.

Fußball - ein Fall für den Paartherapeuten?

Wenn es in der Beziehung zwischen Fans und Vereinen kriselt, ist Fingerspitzengefühl statt Ausgrenzung gefragt...


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Samstag, 12. Dezember 2009

Ein neues Vietnam?

Der hochdekorierte General saß seinem Oberbefehlshaber gegenüber und erläuterte die Probleme, denen seine Armee beim Kampf in den Hügeln um Kabul gegenüberstand: »Es gibt keinen Quadratmeter in Afghanistan, der nicht eine Zeit lang von einem unserer Soldaten besetzt gewesen wäre«, erklärte er. »Trotzdem bleiben große Teile des Gebietes in den Händen der Terroristen. Wir kontrollieren die Provinzhauptstädte, aber es gelingt uns nicht, die politische Kontrolle über die eingenommenen Gebiete aufrechtzuerhalten.«

Der General fuhr fort: »Unseren Soldaten ist kein Vorwurf zu machen. Sie haben unglaublich tapfer gekämpft. Aber in einem derart weiten Land, wo die Aufständischen einfach in den Hügeln verschwinden können, bringt es nicht viel, Städte und Dörfer kurzzeitig zu besetzen.« Daraufhin forderte er zusätzliche Truppen. »Ohne eine große Zahl weiterer Männer wird dieser Krieg noch eine sehr, sehr lange Zeit dauern«, schloss er.

So oder ähnlich könnten die Worte von General Stanley McChrystal klingen, dem Oberbefehlshaber der amerikanischen Streitkräfte, im Gespräch mit Präsident Obama in den letzten Wochen. Tatsächlich äußerte sie jedoch Sergej Achromejew, der Befehlshaber der sowjetischen Streitkräfte, am 13. November 1986 gegenüber dem sowjetischen Politbüro.

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Fußball und Gesellschaft

Wie oft haben sich Aktive, Verantwortliche und Fans gewünscht, sich beim Thema Fußball ausschließlich um ihren Lieblingssport kümmern zu können? Ein frommer Wunsch, denn noch bevor der Spieler und der Fan das Stadion betreten, sitzt die Politik bereits auf der Tribüne.

Der Fußball bildet ein "Subsystem" der Gesellschaft und steht damit in einem direkten Wechselverhältnis mit ihr. Das heißt, er ist betroffen von gesellschaftlichen und sozialen Erscheinungen und Verwerfungen, die sich im Umfeld Fußball in spezifischer Art abbilden. Gleichzeitig ist der Fußball aber auch in der Lage, aus seinem Umfeld heraus Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen.

Das Wechselspiel dieser Faktoren, die Kraft der Faszination dieses Sports und seine Perspektiven sind Gegenstand der Arbeit des Instituts für Fußball und Gesellschaft.

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Freitag, 11. Dezember 2009

Tamiflu - nutzlos?

We want raw data, now
Fiona Godlee, editor, BMJ
fgodlee@bmj.com
This week’s BMJ is dominated by a cluster of articles on oseltamivir (Tamiflu) (doi:10.1136/bmj.b5351, doi:10.1136/bmj.b5387, doi:10.1136/bmj.b5106, doi:10.1136/bmj.b5164, doi:10.1136/bmj.b5248, doi:10.1136/bmj.b5364). Between them the articles conclude that the evidence that oseltamivir reduces complications in otherwise healthy people with pandemic influenza is now uncertain and that we need a radical change in the rules on access to trial data.
Briefly, in updating their Cochrane review, published this week (doi:10.1136/bmj.b5106), Tom Jefferson and colleagues failed to verify claims, based on an analysis of 10 drug company trials, that oseltamivir reduced the risk of complications in healthy adults with influenza. These claims have formed a key part of decisions to stockpile the drug and make it widely available.
Only after questions were put by the BMJ and Channel 4 News has the manufacturer Roche committed to making "full study reports" available on a password protected site. Some questions remain about who did what in the Roche trials, how patients were recruited, and why some neuropsychiatric adverse events were not reported. A response from Roche is published in our letters pages (doi:10.1136/bmj.b5364) and their full point by point response is published online (doi:10.1136/bmj.b5374).
Should the BMJ be publishing the Cochrane review given that a more complete analysis of the evidence may be possible in the next few months? Yes, because Cochrane reviews are by their nature interim rather than definitive. They exist in the present tense, always to be superseded by the next update. They are based on the best information available to the reviewers at the time they complete their review. The Cochrane reviewers have told the BMJ that they will update their review to incorporate eight unpublished Roche trials when they are provided with individual patient data.
Where does this leave oseltamivir, on which governments around the world have spent billions of pounds? The papers in this week’s journal relate only to its use in healthy adults with influenza. But they say nothing about its use in patients judged to be at high risk of complications—pregnant women, children under 5, and those with underlying medical conditions; and uncertainty over its role in reducing complications in healthy adults still leaves it as a useful drug for reducing the duration of symptoms. However, as Peter Doshi points out (doi:10.1136/bmj.b5164), on this outcome it has yet to be compared in head to head trials with non-steroidal inflammatory drugs or paracetamol. And given the drug’s known side effects, the risk-benefit profile shifts considerably if we are talking only in terms of symptom relief.
We don’t know yet whether this episode will turn out to be a decisive battle or merely a skirmish in the fight for greater transparency in drug evaluation. But it is a legitimate scientific concern that data used to support important health policy strategies are held only by a commercial organisation and have not been subject to full external scrutiny and review. It can’t be right that the public should have to rely on detective work by academics and journalists to patch together the evidence for such a widely prescribed drug. Individual patient data from all trials of drugs should be readily available for scientific scrutiny.

Cite this as: BMJ 2009;339:b5405

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Ileozökale Intusseption - Wenn der Darm sich ineinander schiebt...


A 45-year-old man with no notable medical or surgical history presented with a 24-hour history of intense pain in the right side of the abdomen with associated nausea and vomiting. He reported having had similar but much less severe episodes during the previous 6 months. Results of initial laboratory tests were unrevealing. Physical examination showed moderate abdominal distention. Computed tomographic scans of his abdomen revealed an ileocecal intussusception (Panel A, arrow) with a pathologic mass, 2.5 cm in diameter, at the apex, also known as the lead point (Panel B, arrow). Diagnostic laparoscopy was performed, and the diagnosis of intussusception was confirmed. Laparoscopically assisted ileocecal resection with primary anastomosis was performed. Gross inspection of the specimen showed a pedunculated lipoma within the terminal ileum. The patient had a rapid recovery, with complete resolution of his symptoms.

NEJM Volume 361:e55 December 10,2009 Number 23

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Die Wahrheit am Krankenbett

Als Student arbeitete ich jede freie Minute als Pflegehelfer auf einer chirurgischen Station. Zur täglichen Visite holten wir den Ordinarius, den „Alten“, wie wir ihn respektvoll nannten, pünktlich um 7 Uhr am Aufzug ab.
Es war die Zeit, als Patienten aus dem OP wiederkamen mit der Diagnose „Lebermetastasen, inoperabel“. Auf und zu. Der Alte erzählte seinen Patienten dann, sie hätten einen M. Boeck, der gut behandelbar sei. Als unser Anatomieprofessor als Patient kam und die Diagnose eines inoperablen, schleimbildenden Adenokarzinoms des Pankreas feststand, mussten wir bei der Visite vor dem Zimmer warten. „Ich spreche mit dem Patienten alleine.“ Als der Alte aus dem Zimmer kam, war er sehr ernst und nickte uns kurz zu.

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Sonntag, 6. Dezember 2009

Wenn Franken im Pott baden gehen...

BVB - 1. FCN 4 : 0
Samstag Abend nach dem St. Pauli Musical "Heiße Ecke" schaue ich ungläubig auf den Ticker - Die Franken sind richtig baden gegangen im Pott...
Na ja, das kommt mir irgendwie bekannt vor...

Ernst ist da.

.s Leben von Oscar Wilde/Elfriede Jellinek

Freitag Abend in St. Georg/Hamburg; Tisch im Casa di Roma reserviert, Gott sei Dank, denn das Lokal ist brechend voll...Im Eingangsbereich ein Plakat, erste Zeile: Ernst ist da; zweite Zeile: s das Leben...
Ich habe ein bisschen gebraucht, bis ich das kapiert habe...
Erstklassiges Essen, sehr guter Wein, Personal sehr zuvorkommend und höflich, da wir etwas auf unseren Tisch warten mussten, gab es eine Einladung zum Prosecco auf Kosten des Hauses!

....Als Algernon mir zum ersten Mal gesagt hat, daß er einen Freund mit Namen Ernst hat, wußte ich: der oder keiner. Ich kenne keinen anderen Ernst, also liebe ich halt Sie.

[...]

JACK: Jetzt aber ernsthaft: Willst du damit sagen, daß du mich nicht lieben könntest, wenn ich nicht mein, ich meine dein Ernst wäre?

GWENDOLEN: Also, heißt du nun Ernst oder nicht?

JACK: Doch, schon. Aber nehmen wir einmal an, ich würde anders heißen. Würde das heißen, daß du mich dann nicht lieben könntest?

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Erst kommt das Wachstum, dann die Moral...



... Wachstum entscheidet mehr als über Wohlstand und Lebensqualität. Es nützt nicht nur dem Portemonnaie, sondern auch der Moral...
Dass sich die Moral in Wachstumsphasen verbessert, knüpft Friedman eine Bedingung: Der zusätzliche Wohlstand müsse vielen Menschen zugutekommen und nicht nur denen, die es in ihrem Gewinnstreben vorantreiben.

FAS, 29. November 2009, Nr 48 Seite 52

Samstag, 5. Dezember 2009

Verdrehter Darm


An 87-year-old man with Parkinson's disease presented with a 7-day history of progressive abdominal distention and constipation. The physical examination revealed hypoactive bowel sounds and diffuse abdominal tenderness with rebound; there was no fever, abdominal rigidity, or guarding. Computed tomography showed a distended sigmoid colon that was looped in an inverted U (Panel A, arrows). The coronal view revealed dilated loops of colon with a central whirl sign (Panel B, arrow). The whirl results from the rotation of afferent and efferent bowel loops around the point of obstruction, resulting in a tightly twisted mesentery. Colonoscopy revealed the volvulus to be 25 cm from the anal verge; there was no evidence of gangrenous mucosa or masses. The colonoscope was passed through this area and into the dilated colon. Aspiration of gas immediately relieved the abdominal distention. Three days later, the patient returned to his nursing home. His constipation was treated with laxatives, and the volvulus has not recurred after 1 year.
Chen and Chuang NEJM 361 (10): 1009, Figure 1 September 3, 2009

Freitag, 4. Dezember 2009

Clinical leadership...

The Clinical Leadership Programme provides postgraduate qualifications in Clinical Leadership for healthcare professionals. The programme has been developed by BMJ Learning, the medical education division of BMJ Group, in partnership with The Open University (OU) Business School.

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Donnerstag, 3. Dezember 2009

Magdalena

Erstmals ist der Magdalenen-Altar von Lucas Cranach in allen Teilen, die im Laufe der Geschichte verstreut wurden, im Stiftsmuseum Aschaffenburg wieder zu sehen. Eine gewaltige Bilderwand, die den Wandel des Menschenbildes vom Übergang des Mittelalters in die Zeit der Renaissance widerspiegelt.

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Dienstag, 1. Dezember 2009

Helmut Newton - Sumo

Nahsicht


Er hat die harte Wirklichkeit fotografiert, sie hat das ganze Spektrum menschlicher Emotionen skizziert: Unter dem Titel "Nahsicht" stellt die Altana Kulturstiftung im Sinclair Haus dem zeichnerischen Frühwerk von Käthe Kollwitz Bilder von Heinrich Zille gegenüber.

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