Der Fall Daum hat es bloßgelegt: Im deutschen Fußball regieren Parvenüs, die sich als Profis aufspielen Von Ullrich Fichtner; Stefan Willeke
Endlich gibt es einen Verlierer und Schuldigen zugleich. Endlich wissen wir, woran wir sind. Endlich verstehen wir, wie einfach alles war. Uli Hoeneß hatte Recht, und viele müssen sich dringend bei ihm entschuldigen. Schlammschlacht war das falsche Wort. Um Aufklärung ging es allen, um die Wahrheit. Nur dem Schuldigen eben nicht. Christoph Daum hat Drogen genommen. Er musste weg. Er konnte nicht Bundestrainer werden. Er ist krank. Er braucht Hilfe. Er ist jetzt "der Christoph". Nicht mehr "Herr Daum". Der litt unter Realitätsverlust, wie das bei Süchtigen so üblich ist. Träumte von Macht, von Geld, von Ruhm, davon, ein Idol zu sein, ein Held. Ein Träumer. Im Rausch. So einer passt nicht in die Branche. Weiter geht es hier...
Die Zeit 44/2000
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