"Afrika-Hilfe hat versagt"
F.A.S. Frankfurt. Der Ökonom William Easterly hat Entwicklungshilfe als ein Wohlfühlprogramm der reichen Länder bezeichnet. Die Tragödie sei, dass die Entwicklungshilfe für alle funktioniere, außer für die Armen, sagte Easterly im Gespräch mit dieser Zeitung. Ausländische Hilfe habe dort die schlechtesten Resultate erzielt, wo am stärksten versucht worden sei, den Leuten zu helfen. "In Schwarzafrika, wohin seit den sechziger Jahren 600 Milliarden Dollar Hilfsgelder geflossen sind, hat sich der Lebensstandard praktisch nicht verändert." Das System der Entwicklungshilfe habe versagt. So sei es seltsam, bei einer nicht heilbaren Krankheit wie Aids alle Bemühungen auf die todkranken Patienten zu richten, statt zu versuchen, die Krankheit unter Kontrolle zu bekommen. Es koste 2000 Dollar, um das Leben eines einzigen Aids-Patienten in Afrika um ein Jahr zu verlängern. "Mit der gleichen Summe können wir Hunderte von Menschen davor bewahren, dass sie sich anstecken." Siehe Seite 8Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 02.12.2007, Nr. 48 / Seite 1
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