Wo stehen wir als Distrikt 1820?
Immer mehr Rotarier beschäftigen sich mit der Frage, wie sich Rotary in einer Welt, die wieder durch Kriege und immer zahlreichere autoritäre politische Systeme geprägt ist, positionieren sollte. Wie verhalten wir uns?
Der Weltpräsident Gordon McInally hat sich in seinem Brief (Rotary Magazin April 24) angesichts von „Zeiten, die nach Frieden schreien“ für eine notwendige innere Veränderung ausgesprochen.
Eine engagierte inhaltliche Standortbestimmung hat Armin Staigis (RC Chemnitz-Schlossberg) im Rotary Magazin März 24 formuliert. Er spricht von einer Zeitenwende durch Kriege, Klimawandel, Polarisierung und Radikalisierung der Gesellschaft; überzeugend fordert er alle Rotarier dazu auf, diese Zeitenwende nicht durch „unauffälliges Beschweigen“ und „unterkühltes Relativieren“ einfach hinzunehmen.
In der Tat: Uns allen muss klar sein, dass Rotary jetzt – „in diesen Zeiten“ – einen ganz besonderen Auftrag hat: nämlich sich zu dem rotarischen Wertekanon zu bekennen, für diesen aktiv einzutreten und die rotarischen Werte zu leben. Was bedeutet das aber konkret für uns?
Friedensarbeit und Engagement
Es bedeutet, Friedensarbeit dadurch zu leisten, dass Rotary Menschen in den Kriegsgebieten hilft und Flüchtlinge unterstützt, die in unserem Land Schutz suchen. Das kann sich zum Beispiel ausdrücken durch:
- Ukraine-Hilfsprojekte
- Katastrophenhilfe im Gazastreifen
- Schaffung von Grundlagen in unseren Kommunen und international durch die Heranführung von Heranwachsenden an ein friedfertiges Miteinander
Es bedeutet darüber hinaus, dass Rotary überall und zu jeder Zeit Bestrebungen entgegentreten wird, die darauf ausgerichtet sind, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit abzubauen oder einzuschränken und autoritäre politische Strukturen zu etablieren.
Gerade vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte dürfen Rotarier nicht wegsehen, wenn in Deutschland wieder Positionen formuliert werden, die die Menschenwürde missachten und hier lebende Menschen gegeneinander aufhetzen. Unseren Werten gerecht zu werden, heißt also auch, dass wir die Auseinandersetzung mit Menschen nicht scheuen, die unsere Werte infrage stellen und ihrerseits Positionen vertreten, die mit unseren Werten unvereinbar sind. Eine defensive Zurückhaltung entspricht nicht unseren werteorientierten Wirkungszielen, zumal wir dann als Rotarier auch nicht mehr wahrgenommen würden.
Bildungsarbeit und Diskussionsangebote
Ein solches Engagement, das nicht wegsieht, sondern sich einmischt, wird sichtbar durch:
- Bildungsarbeit
- Diskussions- und Informationsangebote in den Clubs
Ernst Hanisch - Governor
Gisela Falk - Governor Elect
Jürgen Stiehl - Governor Nominee
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