warme Dunkelheit mit
Neonlichtern, Baumschatten
hinter den Häusern, ver
schiedene Stimmen, das
ist Frühling. Auf dem
gelben sandigen Weg morgens
die Spatzen, ein zerfallenes Holzgitter, einige schwarze
Ölflecken auf dem Weg, die
Kulisse der Vorstadt, die kei
nen Unterschied macht zu der
Innenstadt: verschiedene Wege,
die nirgendwoher kommen,
direkt aus der Mitte. Ich
vermisse nur die Hühner,
sagte die Lady mit
den rotgeschminkten Lippen.
Ist das ein Anfang? In den
Büros bewegt sich der auto
matische Dollar, riesige
Summen über der Tasse
Kaffee, die ein Pappbecher
ist. Eine gelbe Abenddämmerung,
sie bleibt stehen, das Licht
neben dem Bücherturm, aus
dem dünnen Schiebefenster
gesehen. Der Tag endet in
den Baumgestrüppen, warm
und dunkel, jenseits der
zerfallenen Holzgitter und der
zerfallenen Häuser, langsam
und ohne Hast, mit Anmut.
Rolf Dieter Brinkmann
Frankfurter Anthologie
FAZ Seite 18 Samstag 18. April 2015 Nr 90
Samstag, 25. April 2015
Montag, 6. April 2015
Werdendes Ruhrgebiet
Mit rund 500 Exponaten aus dem 3. bis 11. Jahrhundert informiert die Sonderausstellung des Ruhr Museums über die Lebensbedingungen, Konflikte und religiösen Vorstellungen, die vor über 1.000 Jahren die Region an Rhein und Ruhr geprägt haben. Mehr
Sonntag, 5. April 2015
Du bleibst was du bist ...
Von der Bildungsoffensive der 1960er und 1970er Jahre, als hunderttausende so genannte Nichtakademikerkinder Abitur machen und studieren konnten, ist wenig geblieben. Von 100 Akademikerkindern in Deutschland studieren 77, von 100 Nichtakademikerkindern nur 23: Wir leben in einem Land, das einen Großteil der Menschen benachteiligt, indem es ihnen Bildung vorenthält. Auf der Strecke bleiben zumeist die Kinder aus den bildungsfernen Familien. Sozialer Aufstieg durch Bildung ist oftmals allein von glücklichen Umständen abhängig. Mehr
Samstag, 4. April 2015
Ein kleines Leben
Da geht er.
Wohin? Immer
dem Fragezeichen nach,
hinter der letzten Kurve
findet er vielleicht
die gesuchte Antwort.
Da steht er.
und staunt: Die letzten Zähne
geputzt wie die ersten.
Und der hinterm Bart
ist bitte wer?
Da liegt er
in Samt und Seide und
in eben dem Anzug, in dem er
zuletzt zu den Beerdigungen ging.
Da fliegt er
so gut er halt kann
Asche an den Sohlen
Puderzucker am Finger
Gold an den Flügelspitzen.
Er sei willkommen!
Jochen Jung
Freitag, 3. April 2015
Das Schlimmste ist der Menschenhandel ...
Junge Stars haben Deutschland zum Weltmeister gemacht. Aber das System, das sie hervorbringt, ist gnadenlos: Der Einzelne zählt nicht. Lennart Hartmann gehörte zu den Top-Talenten – und wurde aussortiert. Mehr
Mittwoch, 1. April 2015
200. Geburtstag Bismarcks
- Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert von Christoph Nonn, CH Beck
- Bismarck. Der Weiße Revolutionär von Lothar Gall, Propyläen
- Bismarck. Reaktionär, Revolutionär, Opportunist der Macht, Zeit Geschichte 4/2014
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