Montag, 25. November 2013

"Wes 'Brot ich ess, des Lied ich sing" oder "Den Glauben für die Armen und das Gesetz für die Dummen!"

Leserbrief von Dr. Werner J. Leitmeier, Ingolstadt in der FAZ Seite 30 Mittwoch, 20. November 2013 Nr 270

Zu den Berichten über den Auftritt des FC-Bayern-Präsidenten Hoeneß in der Jahreshauptversammlung im "Audi Dome" in München: Wenn Dummheit weh tun würde, dann hätte nicht nur der FC-Bayern-Präsident Hoeneß auf der Jahreshauptversammlung seines Vereins geheult, sondern die ganze Versammlung wäre in einem Meer von Tränen untergegangen - und es wäre nicht einmal schade darum gewesen. Hoeneß hat es verstanden, die FC-Bayern-Fans einzuseifen, obwohl er als Würstchen-Fabrikant eigentlich einer anderen Branche angehört.
Apropos Würstchen: Es ist anzunehmen, dass die absolute Mehrheit der Versammlungsteilnehmer im Audi Dome nie in der Verlegenheit war, ist und sein wird, Millionenbeträge vor dem Finanzamt im Ausland verstecken zu müssen, und jeden Cent ihres sauer verdienten Einkommens versteuert. Diese Leute haben nichts kapiert, wenn sie einem Uli Hoeneß zujubeln. Bei den aktiven Ball-Tretern und den Funktionären des Vereins ist das ja noch zu verstehen; sie haben ein höchst eigenes Interesse nach dem Motto: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing!" Und die Masse muss man nur durch "Einpeitscher" à la Rummenigge geschickt dahin gehend manipulieren, dass sie dieses Interesse für ihr eigenes hält. So einfach ist das.
Mit treuherzigem Augenaufschlag hat Hoeneß der Versammlung versichert, dass es ja keine hundert Millionen gewesen seien, die er ins Ausland verschoben habe. Wie viele Millionen es tatsächlich waren, hat er wohlweislich nicht gesagt. Im Übrigen lässt seine Rede vermuten, dass sie nicht auf dem Mist eines Würstchen-Fabrikanten fabriziert wurde; sie ist ein vorgezogenem Plädoyer für das kommende Steuerstrafverfahren, an dessen Ende wir vermutlich wieder einmal die alte, bayerische Volksweisheit bestätigt sehen werden: "Den Glauben für die Armen und das Gesetz für die Dummen!" So, wie es halt schon immer war bei uns in Bayern - als Jurist mit über 40 Jahren Berufserfahrung weiß ich, wovon ich spreche!



Donnerstag, 21. November 2013

Barbara


Wie kaum eine andere deutsche Fotografin hat Barbara Klemm das Zeitgeschehen der letzten Jahrzehnte mit der Kamera begleitet. Ihre Aufnahmen zeigen Ereignisse von historischem Wert. Schlüsselbilder, die Wendepunkte und Epochen vergegenwärtigen. Für den Martin-Gropius-Bau entwickelt die renommierte Fotografin eine große retrospektive Werkschau. Arbeiten aus fünf Jahrzehnten stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Sie umfasst etwa 300 Exponate und stellt das gesamte Spektrum ihres Schaffens seit 1968 vor: politische Ereignisse, Studentenunruhen und Bürgerinitiativen, Szenen aus dem geteilten und aus dem wiedervereinigten Deutschland, Alltagsszenen und Straßensituationen aus allen Erdteilen, einfühlsame Portraits von Künstlern, Schriftstellern, Musikern und Menschen im Museum. Mehr