Kids Save Lives – Wie Schüler Leben retten können
Es zählt jede Sekunde: Schüler lernen Reanimation in Langen
Stell dir vor: Ein plötzlicher Herzkreislauf-Stillstand. Du bist der Einzige in der Nähe und weißt nicht, wie du helfen sollst. Genau dieses Szenario wird bei "Kids Save Lives" in Langen trainiert, und es ist beeindruckend zu sehen, wie junge Menschen lernen, Leben zu retten. Rund 300 Schüler aus Hessen und Aschaffenburg versammelten sich in der Neuen Stadthalle Langen, um im Rahmen des ersten „Kids Save Lives“-Events das Reanimieren zu üben.
„Prüfen, rufen, drücken“ lautet das Motto – und die ersten zehn Minuten sind entscheidend. Estrella, eine Schülerin der Dreieicher Weibelfeldschule, zeigt, wie es geht. In einer Übungssituation erkennt sie sofort, dass der bewusstlose Mann nicht mehr atmet. Innerhalb von Sekunden startet sie die Herzdruckmassage, während ihre Mitschüler Marlon nach einem Defibrillator sucht und Dorian den Notruf wählt. So sieht Teamwork in einer Notsituation aus.
Reanimation: Wissen rettet Leben
Dr. Michael Schütz, Chefarzt der Asklepios Klinik Langen und Experte für Notfallmedizin, überwacht die Schüler. Mit klaren Anweisungen sorgt er dafür, dass die lebenswichtige Herzdruckmassage richtig ausgeführt wird – 100 bis 120 Mal pro Minute und tief genug, um den Blutfluss aufrechtzuerhalten, bis der Rettungsdienst eintrifft. „Wenn in den ersten zehn Minuten nichts passiert, können auch wir oft nichts mehr tun“, sagt Schütz. Diese ersten Minuten können über Leben und Tod entscheiden.
Das Event war nicht nur eine Übung. Es ist Teil eines größeren Plans: In Ländern wie Dänemark, wo Schüler ab 12 Jahren regelmäßig in Reanimation geschult werden, liegt die Überlebensrate bei einem Herzstillstand bei 60 bis 80 Prozent. In Deutschland hingegen schaffen es nur 10 Prozent der Betroffenen. Das wollte Professor Dr. Dr. Ernst Hanisch, ehemaliger Chefarzt und Rotary-Governor, ändern. „Kids Save Lives“ soll an vielen Schulen etabliert werden, um auch in Deutschland die Überlebenschancen zu verbessern.
Rotary Clubs treiben das Projekt voran
Der Rotary Club Offenbach-Dreieich, der das Event veranstaltete, arbeitet eng mit der Kinderhilfestiftung und der Asklepios Klinik Langen zusammen, um solche lebenswichtigen Projekte zu fördern. Unterstützt wird das Programm von der Stiftung „Miteinander Leben“ des Kreises Offenbach, dem Rotary e-Club Rhein-Main-International und lokalen Unternehmen wie dem Autohaus Braas.
Jede Schule, die teilnimmt, bekommt Trainingspuppen und Defibrillatoren, damit die Schüler nicht nur für den Ernstfall vorbereitet sind, sondern das Gelernte weitergeben können. So werden die Mitglieder der Schulsanitätsdienste zu Ausbildern ihrer Mitschüler.
Gemeinsam gegen den plötzlichen Herztod
„Die Resonanz ist überwältigend“, sagt Dr. Jörg Rahmig, Präsident des Rotary Clubs Offenbach-Dreieich. „Das Projekt hat das Potenzial, dauerhaft in der Region verankert zu werden.“ Für die Zukunft ist klar: Je mehr Schüler die lebensrettenden Maßnahmen erlernen, desto besser. Jeder von uns kann zum Lebensretter werden – man muss nur wissen, wie.
Die Veranstaltung in Langen war der erste Schritt. Das „Kids Save Lives“-Event wird hoffentlich bald an weiteren Schulen durchgeführt und langfristig im Schulalltag verankert. Denn eines ist sicher: Wenn jemand innerhalb der ersten Minuten nach einem Herzstillstand Hilfe leistet, steigen die Überlebenschancen enorm.
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