Mittwoch, 5. Februar 2025

Rotary Task Force Ukrainehilfe: „Wir müssen in der Zeitenwende ankommen“

Rotarische Unterstützung für die Ukraine auf der Tagung in Kassel

Am 2. Februar 2025 traf sich die Task Force Ukrainehilfe in Kassel, um über ihr weiteres Engagement zu beraten. Dabei betonte der Gesamtkoordinator Armin Staigis eindringlich:

„Die Welt hat sich dramatisch verändert. Wir müssen in der Zeitenwende ankommen.“

Diese Aussage richtete sich nicht nur an die Gesellschaft, sondern auch an Rotary selbst.

Experteneinschätzungen zur aktuellen Lage

Auf der zweitägigen Tagung sprachen unter anderem:

  • Christian Freuding, Generalmajor und Leiter des Planungs- und Führungsstabs im Bundesverteidigungsministerium
  • Andriy Garbuza, Leiter des Sekretariats „Plattform Wiederaufbau Ukraine“ im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Freuding machte deutlich, dass Russland seine Kriegsziele nicht erreicht habe. Allerdings stehe die Ukraine vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Rekrutierung und des Materialnachschubs. Trotz der schwierigen Lage sei es wichtig, auch offensiv vorzugehen:

„Den Krieg nach Russland zu tragen, hat einen großen Wert.“

Garbuza hob hervor, dass die ukrainische Infrastruktur stark beschädigt sei – 50 % der Umspannwerke seien zerstört oder beschädigt. Ohne finanzielle Hilfe der EU wäre die Lage noch dramatischer. Zudem müsse diskutiert werden, wie eingefrorene russische Vermögen für den Wiederaufbau genutzt werden könnten.

Herausforderungen für Rotary: Korruption und Global Grants

Ein wichtiges Thema für viele Rotary Clubs ist die Korruption in der Ukraine. Udo Noack wies darauf hin, dass dies oft als Argument dient, sich nicht zu engagieren. Garbuza erklärte, dass es erhebliche Fortschritte bei der Korruptionsbekämpfung gebe, darunter eine verpflichtende Offenlegung aller Einkommen für Beamte.

Auch die Abwicklung von Global Grants stellt eine große Herausforderung dar. In der Ukraine müssen derzeit 56 Projekte dokumentiert werden, was kaum zu bewältigen ist. Klaus Brodbeck schlug vor, das Rotary Büro in Zürich einzubinden.

Wie geht es weiter?

Die Task Force sieht Handlungsbedarf in mehreren Bereichen: ✅ Mehr Clubs für das Ukraine-Engagement gewinnen
Rotaracter stärker einbinden – Unterstützung durch das Rotaract Deutschland Komitee wurde bereits zugesichert
Effizientere Strukturen für Global Grants schaffen

Die Mitglieder waren sich einig, dass Rotary weiterhin einen wichtigen Beitrag leisten kann und muss.


✍️ Dieser Beitrag basiert auf dem Bericht von Florian Quanz für das Rotary Magazin.

 

Rotary Distrikt 1820: Halbjahreskonferenz in Wiesbaden

Mehrheit für Vereinsgründung

Am 25. Januar 2025 versammelten sich die Freundinnen und Freunde des Rotary Distrikts 1820 in Wiesbaden, um eine Vielzahl von Themen zu diskutieren. Ein zentrales Thema der Halbjahreskonferenz war die Frage, ob der Distrikt als eingetragener Verein (e.V.) organisiert werden soll.

Jeder Club hatte eine Stimme, und das Ergebnis der Abstimmung lautete: 47 Ja-Stimmen, sieben Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen.

Vorbild Distrikt 1890

Wolfgang Bülow, Past Governor des Distrikts 1890, berichtete von der erfolgreichen Vereinsgründung seines Distrikts. Dort wurde das Verfahren bereits abgeschlossen: Nach der Genehmigung durch Rotary International (RI) wurde der Distrikt-Verein mit zwölf Kernmitgliedern gegründet und im Vereinsregister eingetragen.

Im Anschluss traten alle weiteren Clubs dem Verein bei, um die formale Inkorporierung des Distrikts abzuschließen.

Haftungsrisiken minimieren

Die Vereinsgründung soll insbesondere rechtliche und finanzielle Risiken reduzieren. Aktuell haftet formal der Distrikt Governor. In der Praxis könnte es jedoch dazu kommen, dass auch einzelne Mitglieder oder Clubs haftbar gemacht werden. Durch eine Vereinsstruktur wäre künftig nur noch der eingetragene Distriktverein haftbar.

Der weitere Weg

Im Distrikt 1820 wurden bereits drei Zoom-Meetings durchgeführt, um die Vor- und Nachteile zu erörtern. Trotz der Abstimmung besteht weiterhin Diskussionsbedarf in einigen Clubs. Als nächster Schritt wird nun ein Kernverein mit zwölf Clubs gegründet. Anschließend können alle Clubs ohne Zeitdruck beitreten.

Weitere Informationen gibt es auf der Website des Distrikts 1820.


Peace Fellows: Rotarys Beitrag zur Friedensarbeit

Seit 20 Jahren unterstützt Rotary durch das Peace Fellows-Programm junge Menschen, die sich in Methoden der Friedensarbeit weiterbilden und Projekte in Konfliktregionen umsetzen.

Auf der Konferenz stellte Eva Czermak, eine ehemalige Stipendiatin aus Österreich und heute in der Ukraine für die Caritas tätig, das Programm vor. Sie rief die Clubs zur finanziellen Unterstützung von drei Projekten auf:

  • Ukraine/Russland
  • Georgien/Ossetien
  • Syrien

Zusätzlich können Clubs Jugendliche bis 35 Jahre für einen Workshop "Frieden machen" am 29. und 30. März in Fulda nominieren.

Kontakt: rf.froehlich@web.de


Mitgliedergewinnung: Herausforderungen und Strategien

Die Mitgliederentwicklung bleibt eine zentrale Herausforderung. In den letzten vier Jahren konnte der Distrikt 1820 nur 89 neue Mitglieder für 77 Clubs gewinnen. Cara Dielmann, Verantwortliche für den Clubdienst, betonte die Notwendigkeit neuer Ansätze.

Auf der Konferenz diskutierten Vertreter aus drei Clubs ihre Erfahrungen:

RC Frankfurt am Main

  • 140 Mitglieder, fast 100 Jahre Tradition
  • Jährlich vier bis fünf neue Mitglieder
  • Gezielte Ansprache von Personen, die sich gesellschaftlich engagieren wollen

RC Frankfurt Rhein-Main

  • Gegründet 2020 in der Pandemie
  • Digitale Affinität, starker Auftritt in den sozialen Medien
  • 50% der Mitglieder kamen durch Selbstbewerbung
  • Offenheit für ehemalige Rotaracter

RC Wiesbaden Rhein-Main

  • Sieben Jahre alt, fast 100 Mitglieder
  • Aufnahme von Paaren und Familien als Erfolgsfaktor
  • Durchschnittsalter 50 Jahre
  • Flexibles Engagement durch Social Media, Global Grants und Hands-on-Projekte

Diese unterschiedlichen Ansätze bieten wertvolle Impulse für andere Clubs auf der Suche nach neuen Mitgliedern.


Fazit

Die Halbjahreskonferenz in Wiesbaden hat gezeigt, dass der Distrikt 1820 vor wichtigen Veränderungen steht. Die geplante Vereinsgründung kann für mehr rechtliche Sicherheit sorgen. Gleichzeitig bleibt die Mitgliedergewinnung eine große Herausforderung. Durch neue Konzepte und digitale Ansätze kann Rotary jedoch weiterhin wachsen und seine Wirkung steigern.

Montag, 14. Oktober 2024

 

Kids Save Lives – Wie Schüler Leben retten können

Es zählt jede Sekunde: Schüler lernen Reanimation in Langen

Stell dir vor: Ein plötzlicher Herzkreislauf-Stillstand. Du bist der Einzige in der Nähe und weißt nicht, wie du helfen sollst. Genau dieses Szenario wird bei "Kids Save Lives" in Langen trainiert, und es ist beeindruckend zu sehen, wie junge Menschen lernen, Leben zu retten. Rund 300 Schüler aus Hessen und Aschaffenburg versammelten sich in der Neuen Stadthalle Langen, um im Rahmen des ersten „Kids Save Lives“-Events das Reanimieren zu üben.

„Prüfen, rufen, drücken“ lautet das Motto – und die ersten zehn Minuten sind entscheidend. Estrella, eine Schülerin der Dreieicher Weibelfeldschule, zeigt, wie es geht. In einer Übungssituation erkennt sie sofort, dass der bewusstlose Mann nicht mehr atmet. Innerhalb von Sekunden startet sie die Herzdruckmassage, während ihre Mitschüler Marlon nach einem Defibrillator sucht und Dorian den Notruf wählt. So sieht Teamwork in einer Notsituation aus.

Reanimation: Wissen rettet Leben

Dr. Michael Schütz, Chefarzt der Asklepios Klinik Langen und Experte für Notfallmedizin, überwacht die Schüler. Mit klaren Anweisungen sorgt er dafür, dass die lebenswichtige Herzdruckmassage richtig ausgeführt wird – 100 bis 120 Mal pro Minute und tief genug, um den Blutfluss aufrechtzuerhalten, bis der Rettungsdienst eintrifft. „Wenn in den ersten zehn Minuten nichts passiert, können auch wir oft nichts mehr tun“, sagt Schütz. Diese ersten Minuten können über Leben und Tod entscheiden.

Das Event war nicht nur eine Übung. Es ist Teil eines größeren Plans: In Ländern wie Dänemark, wo Schüler ab 12 Jahren regelmäßig in Reanimation geschult werden, liegt die Überlebensrate bei einem Herzstillstand bei 60 bis 80 Prozent. In Deutschland hingegen schaffen es nur 10 Prozent der Betroffenen. Das wollte Professor Dr. Dr. Ernst Hanisch, ehemaliger Chefarzt und Rotary-Governor, ändern. „Kids Save Lives“ soll an vielen Schulen etabliert werden, um auch in Deutschland die Überlebenschancen zu verbessern.

Rotary Clubs treiben das Projekt voran

Der Rotary Club Offenbach-Dreieich, der das Event veranstaltete, arbeitet eng mit der Kinderhilfestiftung und der Asklepios Klinik Langen zusammen, um solche lebenswichtigen Projekte zu fördern. Unterstützt wird das Programm von der Stiftung „Miteinander Leben“ des Kreises Offenbach, dem Rotary e-Club Rhein-Main-International und lokalen Unternehmen wie dem Autohaus Braas.

Jede Schule, die teilnimmt, bekommt Trainingspuppen und Defibrillatoren, damit die Schüler nicht nur für den Ernstfall vorbereitet sind, sondern das Gelernte weitergeben können. So werden die Mitglieder der Schulsanitätsdienste zu Ausbildern ihrer Mitschüler.

Gemeinsam gegen den plötzlichen Herztod

„Die Resonanz ist überwältigend“, sagt Dr. Jörg Rahmig, Präsident des Rotary Clubs Offenbach-Dreieich. „Das Projekt hat das Potenzial, dauerhaft in der Region verankert zu werden.“ Für die Zukunft ist klar: Je mehr Schüler die lebensrettenden Maßnahmen erlernen, desto besser. Jeder von uns kann zum Lebensretter werden – man muss nur wissen, wie.

Die Veranstaltung in Langen war der erste Schritt. Das „Kids Save Lives“-Event wird hoffentlich bald an weiteren Schulen durchgeführt und langfristig im Schulalltag verankert. Denn eines ist sicher: Wenn jemand innerhalb der ersten Minuten nach einem Herzstillstand Hilfe leistet, steigen die Überlebenschancen enorm.

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Sonntag, 13. Oktober 2024

 

Grooving Doctors: Classic Rock und Wohltätigkeit im Rhein-Main-Gebiet

Willkommen zu einer ganz besonderen Episode von "Schiwago's Podcast - Erzählungen aus dem rotarischen Universum"! Heute reisen wir ins Herz des Rhein-Main-Gebiets, wo sich Leidenschaft für Musik und der Wille zu helfen in einer einzigartigen Form verbinden. Wir sprechen über die "Grooving Doctors" und ihre unglaubliche Charity-Reise durch die Welt des Classic Rock.

Stellt euch vor: Das Musiklokal Südbahnhof in Frankfurt füllt sich, die Spannung steigt, und die ersten Akkorde von Eddie Van Halen dröhnen durch den Raum. Es ist die 10. Ausgabe des legendären Rockkonzerts der "Grooving Doctors Challenge - Classic Rock Years". Und wer sind diese rockenden Helden auf der Bühne? Es sind Ärzte, die ihre Instrumente statt Skalpell und Stethoskop ergriffen haben, um Menschen in Not zu helfen.

Seit ihrer Gründung haben die "Grooving Doctors" nicht nur musikalisch immer mehr an Professionalität gewonnen, sondern auch ihre Mission nie aus den Augen verloren: Musik für einen guten Zweck. Ihre Konzerte sind nicht einfach nur Musikabende – sie sind Erlebnisse, die Gänsehaut verursachen, Momente voller Energie, Freude und Zusammenhalt. Die Setlist liest sich wie die Hall of Fame des Classic Rocks: Tina Turner, Depeche Mode, Whitesnake, Toto, Dire Straits, Journey und sogar Phil Collins – ein wahres Feuerwerk der Rockgeschichte, das jedes Mal das Publikum zum Kochen bringt.

Aber es geht um weit mehr als nur um gute Musik. Hinter der Bühne steht ein großer Gedanke: der Charity-Gedanke. Helmut Golke, Mitgründer und Manager der Band sowie treibende Kraft des Vereins "The Grooving Doctors – Ärztlicher Musikverein Südhessen e.V.", sorgt dafür, dass alle Einnahmen sozialen Projekten zugutekommen. Die Zahlen sprechen für sich – über 250.000 Euro konnten in den letzten Jahren durch selbstorganisierte Konzerte für Organisationen wie "Hilfe für krebskranke Kinder e.V." Frankfurt, das Kinderhospiz Bärenherz oder die Clowndoktoren e.V. gesammelt werden. Es sind nicht nur Spenden, es sind Zeichen der Hoffnung, Möglichkeiten für Kinder und Familien, die auf jede Unterstützung angewiesen sind.

Und das nächste Event steht schon in den Startlöchern: Am 29. November 2024 im Südbahnhof Frankfurt rocken die "Grooving Doctors" erneut für den guten Zweck. Der Gesamterlös geht an die Organisation "StreetAngel e.V.", die sich um obdachlose Menschen in Frankfurt kümmert. StreetAngel sorgt dafür, dass die Menschen auf der Straße Zugang zu Essen, Kleidung, medizinischer Versorgung und sozialer Unterstützung haben. Es geht darum, diesen Menschen Perspektiven zu geben, und die "Grooving Doctors" sind fest entschlossen, dabei zu helfen.

Wenn ihr euch jetzt fragt, wie es sich anfühlt, wenn ein ganzes Lokal im Rhythmus des Rocks und der Wohltätigkeit pulsiert, dann solltet ihr euch dieses Event nicht entgehen lassen. Denn eines ist sicher: Hier geht es nicht nur um Akkorde und Riffs, sondern um echte Solidarität, um die Veränderung der Welt – Stück für Stück, Song für Song.

Bleibt dran, denn wir haben in dieser Episode noch Interviews mit Helmut Golke und einigen Mitgliedern der "Grooving Doctors" vorbereitet. Sie erzählen von ihrer Motivation, ihren Herausforderungen und davon, wie es sich anfühlt, wenn die Energie der Musik die Herzen der Menschen erreicht.

Danke, dass ihr dabei seid – rockt mit uns für den guten Zweck!

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